Da dürften die Äderchen auf der Stirn von Murdoch und Burda aber heftig anschwellen: Google hat seinem Sparring-Partner, den Zeitungsverlegern, erneut eine Nase gedreht. Wie die Suchmaschine im Blog ankündigt, werden die Google-Bots ab sofort häufiger ihre Runden im Netz drehen, um noch schneller News auf der Google News-Seite präsentieren zu können. Das sei nötig, da sich Nachrichten heute so schnell veränderten: „Oft ändern sie sich über die Zeit, Tippfehler werden entfernt, Schwerpunkte verlagert, neue Informationen oder Berichtigungen werden eingepflegt“, schreiben die beiden Entwickler Andy Golding und Kiran Gunda. Für den News-Crawler würde dies eine besondere Herausforderungen bedeuten, schon heute würden „Hunderte von Artikeln von Tausenden von Seiten“ jede Minute eingesammelt.
Um sicherzustellen, dass Leser künftig immer einen Überblick über die topaktuelle Nachrichtenlage haben, wurde nun eine neue Re-Crawl-Funktion implementiert. Am ersten Tag ihres Erscheinens werden Artikel besonders häufig immer wieder neu abgetastet, um etwaige Textänderungen zu erfassen. „Für Leser bedeutet das, dass von nun an die Anzahl alter Headlines und toter Links minimiert wird. Und die Verleger können von heute an sicher sein, dass wir immer die neuesten Storys und Updates finden.“
Die Verleger werden das – naturgemäß – anders sehen: Der „Content-Vampir“ Google wetzt gerade die Zähne, um noch tiefer zubeißen zu können, werden sich einige denken. Immerhin vermarktet der Suchriese die Headlines und Snippets mit eigenen Werbeanzeigen – zumindest in den Staaten. Laut einer neuen Studie der Marktforscher von Outsell würde der schnelle News-Überblick bei Google rund 44 Prozent aller Nutzer reichen, um umfassend informiert zu sein – sie sparen sich den Klick auf die Originalquelle. Doch es gibt bereits weitere Interpretationen dieser Studie, die schlichtweg andere Schlüsse zulassen. Zudem will Holger Schmidt (FAZ) auf der DLD den O-Ton eines Google-Managers aufgeschnappt haben, als dieser sagte: „News-Anfragen generieren überhaupt gar keinen Umsatz bei Google.“ Wo letztendlich die Wahrheit anzusiedeln ist, bleibt offen. Es ist davon auszugehen, dass die Verleger den Druck auf die Suchmaschine weiter verstärken. In Großbritannien ziehen die ersten Zeitungen bereits einigen News-Aggregatoren den Stecker. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Sperr-Codes für Google in den Robots.txt-Dateien eingebaut werden.
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