Wie vielen von euch ist TuneCore, ein Musik- und Videodistributor aus New York, ein Begriff? Ich vermute, den wenigsten, was eigentlich sehr schade ist. Denn die Philosophie des bereits im Jahre 2006 gegründeten Unternehmens dürfte vielen – nicht nur den Musikern unter euch – aus dem Herzen sprechen: „Bei TuneCore dreht sich alles darum, eurer Musik Aufmerksamkeit zu verschaffen und sie zu verkaufen.“ Man beabsichtige mit dem Dienst den Leuten die Möglichkeit zu bieten, mit ihrer Musik Geld zu verdienen und von dem leben zu können, was sie gerne tun, liest man auf der Startseite. „Wir sind der Überzeugung, dass alle Künstler und Bands den gleichen Zugang zu den Distributionskanälen der Musikindustrie haben sollten, den physischen sowie den virtuellen“, heißt es dort weiter.
Klingt schön, fast zu schön. Dass es aber offenbar auch stimmt, berichtete am gestrigen Montag der Silicon Alley Insider. Als Beispiel wird die AC/DC-Coverband AC/db angeführt, die auf iTunes allein im November des vergangenen Jahres stolze 32.000 Dollar mit ihrer Musik verdient hat. Apples Anteil von 30 Prozent ist davon bereits abgezogen – ebenso der kleine Anteil, den TuneCore einbehält.
Doch dieser Anteil ist fast lächerlich gering, vor allem in Anbetracht des Gegenwertes, den der Musiker dafür erhält. Für das Veröffentlichen eines Fünf-Song-Albums auf vier verschiedenen Online-Plattformen (unter anderem iTunes, zu dem Künstler ohne Label-Vertrag meines Wissens keinen Zugang haben), werden pro Jahr gerade mal 28,89 Dollar fällig (wie sich der Betrag zusammensetzt und eine Preisliste findet ihr auf der Startseite von TuneCore unten rechts).
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Doch was genau macht TuneCore eigentlich? – Im Prinzip nichts anderes als die Musik eines Künstlers zu markttauglich aufzuarbeiten und zu vertreiben, ohne ihn dabei finanziell am langen Arm verhungern zu lassen: „Warum solltest du jedes Mal Geld abgeben, wenn du deine Musik verkaufst? Warum solltest du exklusive Deals eingehen und Knebelverträge unterzeichnen? Warum solltest du die Rechte an deinen Werken auf irgendwelche Unternehmen übertragen, nur damit du Zugang zu Musik-Läden erhälst? TuneCore ändert all das.“
Das Konzept scheint aufzugehen. Laut Jeff Price, CEO von TuneCore, vertreibt man mehr Musik als irgendein anderes Unternehmen in der Welt. Und das auch mit finanziellem Erfolg: 32 Millionen Dollar waren es im vergangenen Jahr allein bei iTunes – netto. Und bitte nicht vergessen: Dieses Geld fließt in die Geldbörsen der Künstler…
Seh ich das Unternehmen nun zu rosa-rot und habe irgendeinen Haken bei dem Angebot übersehen? Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit TuneCore sammeln können, die ihr hier posten könntet?
(Marek Hoffmann)