„Sie benutzen unser Netzwerk – und zahlen nichts dafür! Das wird sich ändern!“ – Dieser O-Ton stammt aus einem gerade veröffentlichen Bericht (Google Translate) der spanischen Zeitung „El País“ mit dem Chef der Telefónica, César Alierta. Der Adressat ist klar: Google.
Es war nur eine Frage der Zeit, ehe die ISPs die Netzdienste ins Visier nehmen. Genau genommen haben sie nämlich nur drei Möglichkeiten, um im rasanten Traffic-Wachstum der vergangenen Jahre nicht unterzugehen:
1. Um die nötigen Investitionen zu finanzieren, könnten Netzbetreiber die Grundgebühr der Kunden erhöhen – was allerdings Anbetracht des harten Wettbewerbs eher eine schlechte Idee ist.
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2. Geld ließe sich auch mit der Besteuerung einzelner Dienste machen: sagen wir, VoIP über das Mobilfunknetz. Die Deutsche Telekom tut dies unter anderem schon heute, allerdings spült dieser Bruch des Gebots der Netzneutralität nur wenig Kohle in die Kasse.
3. Bleibt also die Alierta-Methode: Eine Mautgebühr für Traffic-intensive Dienste wie Hulu, Google, YouTube und so weiter. Wenn die Dienstanbieter ein Interesse daran haben, dass Nutzer ihre Inhalte ungehindert abrufen können, müssen sie eben dafür zahlen. Auch dieses Vorgehen verstößt allerdings gegen die Netzneutralität.
Der dritte Vorschlag geisterte bereits seit einiger Zeit durch die Hinterzimmer der Branche, allerdings war er eher ein drohendes Maulen der Netzbetreiber. Alierta könnte nun damit ernst machen: „Es ist deutlich, dass Internet-Suchmaschinen unser Netzwerk benutzen, ohne einen Cent zu bezahlen – schön für sie, aber ein Fluch für uns. Und es ist ebenso deutlich, dass dies bald aufhört“, so der Telefónica-CIO. Seine Kollegen aus der Branche dürften ihm beipflichten. Laut „El País“ sei man mittlerweile ungehemmt stinkesauer auf Google; die Suchmaschine missbrauche ihre Dominanz im Netz, um immer weiter in die Bereiche Telekommunikation, Applikationen, Handys und Software zu expandieren. Die „altruistischen Anfangstage“ von Google seien endgültig Geschichte. Heute würde das Unternehmen in bester Selbstbedienungsmentalität Content von Dritten anbieten und diesen über ein Netzwerk vertreiben, das nicht sein eigenes sei.
(André Vatter)