Das Szenario dürfte jedem Apple-Freund wie -Feind nicht erst seit dem iPad bestens bekannt sein: Je näher die – vermutete – Einführung eines neuen Produktes aus der Cupertino-Schmiede rückt, desto höher die Dichte der sich darum rankenden Gerüchte. Und da für den Sommer die Präsentation eines neuen iPhone-Modells erwartet wird, fängt die Gerüchte-Suppe langsam an zu kochen und fast täglich werden neue Zutaten in den Topf geschmissen. Vor einigen Tagen waren es noch eine Front-Kamera und die Möglichkeit der Video-Telefonie, jetzt sind es zwei neuartige Formen der iPhone-Bedienung.
Ein Patentantrag von Apple aus dem Jahr 2008, der am gestrigen Donnerstag vom US-amerikanischen Patent- und Markenamt veröffentlicht wurde, enthält Beschreibungen der „Tap“- und „Swipe“-Steuerung (zu Deutsch etwa „tippen“ und „streichen“). Dabei wird mit dem Finger entweder auf die Rückseite des Smartphones getippt oder über die Kameralinse gestrichen (im Bild wird der Fingerstreich durch den Pfeil angedeutet), um eine Funktion auszuführen. Den Unterlagen zufolge sollen hiermit beispielsweise die Optionen der Voicemail genutzt werden können, während der User sein Phone am Ohr behält.
Ein einmaliges Tippen könnte demnach das Abspielen einer empfangenen Mailbox-Nachricht stoppen, ein erneutes die Wiedergabe fortsetzen. Und durch das Über-die-Linse-Streichen in die eine Richtung wäre ein Vor-, in die andere Richtung ein Zurückspulen der Nachricht möglich. Diese Art der Steuerung soll sich aber nicht nur auf die Voicemail-Bedienung beschränken, sondern auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommen, etwa um Telefongespräche auf „Hold“ zu schalten oder zwischen mehreren hin und her wechseln zu können. Ähnlich der frei definierbaren Tastenbelegung bei vielen Handys ist es sogar vorstellbar, dass der User selbst festlegt, welchen Befehl das iPhone nach einem „Tap“ oder „Swipe“ ausführt.
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Während mir diese Verwendungsszenarien noch einleuchten und ich sie sogar für durchaus bequem und nützlich halte, will sich mir der Vorteil weiterer beschriebener Einsatzmöglichkeiten nicht recht eröffnen. So sollen etwa das Scrollen in Dokumenten, Anwendungen oder Web-Seiten auch durch das Streichen über die Linse ermöglicht werden. Einziger erkennbarer Vorteil wäre vielleicht, dass durch die Verwendung des Zeigefingers die Gefahr für ein RSI-Syndrom am Daumen sinkt. Abgesehen davon aber, dass die Navigation in ihrer jetztigen Form schon recht benutzerfreundlich ist und gut funktioniert, besteht die Gefahr, dass die Aufnahme von Fotos durch einen hinterlassenen Fettfilm oder Kratzspuren auf der Linse nicht mehr einwandfrei möglich ist.
Die Chancen, dass das nächste iPhone-Modell neben dem Touchscreen auch ein berührungsempfindliches Gehäuse haben wird, stehen nach meiner Einschätzungen übrigens nicht mal schlecht. Bereits Anfang dieses Jahres zitierte Bloomberg nämlich Auszüge aus einem Interview mit dem Goldmann Sachs-Analysten Robert Chen. Ohne seine Quellen offenlegen zu wollen, behauptete er damals, das neue iPhone werde auf seiner Rückseite über eine ähnliche Technologie verfügen, wie die Magic Mouse. Und bei dieser wurden, wie wir wissen, alle Knöpfe durch eine berührungsempfindliche Plastikoberfläche ersetzt. Und so ein Riesenaufwand dürfte es doch wohl nicht sein, eine sich bereits im Einsatz befindende Technologie auf ein weiteres Gadget zu übertragen. Wir werden sehen…
(Marek Hoffmann)