Hat jemand von euch schon jemals etwas über den John Lennon Educational Tour Bus gehört? Auf die Gefahr hin, dass ich nicht der einzige bin, dem dieses Non-Profit-Projekt bisher unbekannt war, hier ein kurzes Intro: Es handelt sich um ein rollendes, mit hochmoderner Technik ausgestattetes Aufnahme- und Produktionsstudio für Audio- und Videoerzeugnisse. Seit dem Jahr 1998 kurvt es durch die USA, hält an Schulen, bei Musik-Festivals, Messen und unterschiedlichsten anderen Veranstaltungen und ermuntert dort Schüler und Studenten dazu, ihre eigene Musik vorzustellen und im Bus aufzunehmen.
Dieser Bus nun hielt vor einigen Tagen auch auf vor den Toren der „Technology, Entertainment, Design“ (TED) in Kalifornien und lud einige der Konferenzteilnehmer zu einer kleinen Aktion ein. Sie sollten ihre Vorstellungen davon, was die Welt ihrer Meinung nach momentan am dringendsten braucht, auf ein Blatt Papier zeichnen. Diese Kunstwerke wurden dann zu einem kleinen Musikvideo umgearbeitet und mit dem für das Projekt komponierten Song „What the world needs now“ untermalt. Geleitet wurde das Projekt von Aaron Koblin, der bereits bei Yahoo für Innovationen und Kreativität verantwortlich war und derzeit als technischer Leiter in Googles Creative Lab tätig ist. Und so sieht das fertige Produkt jetzt aus beziehungsweise hört sich so an:
Na? Bis zum Ende ausgehalten? Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich den wieder aus meinem Ohr geschraubt hatte und meine Welt aufhörte, vor meinen Augen von rechts nach links an mir vorüberzuziehen. Das Ganze wirkt ein bisschen wie eine Mischung aus „Subterranean Homesick Blues“ von Bob Dylan und „Give Peace A Chance“ von John Lennon – und ist damit bereits nach kurzer Zeit schwer zu ertragen.
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Hinzu kommt, welche Dinge für so manch einen der Mitwirkenden zu jenen gehören, die die Welt braucht: iPhone, Kernkraftwerk… Nun denn. Als Spaßprojekt eine gelungene Sache, und dass sich bekannte Sängerinnen wie Jill Sobule und einzelne TEDs zur Teilnahme bereiterklärt haben, ist erfrischend. Als Aktion pro Natura ist das Ganze aber leider nicht aussagekräftig genug. Aber Totgesagte leben ja bekanntlich länger und wer weiß, es haben sich schon viel schlimmere Projekte zu Virals entwickelt.
(Marek Hoffmann)