Meiomei, das war ein hartes Stück Arbeit, an die Zahlen zu kommen. Schon gestern hatten Marek und ich erste Sichtungen einer neuen ComScore-Untersuchung gemacht, die sich mit den Zahlenverhältnissen der Social Networks in Deutschland auseinandersetzt. Leider ließ sich das Diagramm nicht bis zur Ursprungsquelle zurückverfolgen – da nun aber das VZlog mit eben denselben Zahlen nach vorne schießt, habe ich einen zweiten Anlauf unternommen. An dieser Stelle ein Dankeschön an die deutsche ComScore-PR, die mich mit allem versorgt hat! Oh, und an dieser Stelle außerdem noch der Hinweis, dass die bislang veröffentlichten Zahlen, nach denen in Deutschland lediglich „92.992 Unique Visitors“ in Social Networks unterwegs sind, falsch waren.
Doch, worum geht es? Es geht darum, dass im Wettrennen um die meisten User hierzulande die Karten offenbar neu gemischt – oder aber das erste Mal wirklich betrachtet wurden: Laut ComScore sind die VZ-Netzwerke in Deutschland die mit Abstand größte Community – und nicht Facebook. Wir erinnern uns: Im Herbst des vergangenen Jahres hatte das VZ-Management erklärt, dass StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ ja eigentlich als ein großes Netzwerk zu betrachten seien. Erst durch diesen Kniff gelang es der deutschen Community, Facebook praktisch über Nacht in Sachen Userzahlen zu übertrumpfen.
Der Marktforscher ComScore hat nun noch einmal den Taschenrechner angeworfen und im Februar einen Kassensturz gemacht. Sofern man diesem glauben kann (und ich sehe keinen Grund, das nicht zu tun), ist die VZ-Strategie voll aufgegangen: Sowohl die Anzahl der Unique Visitors als auch die Verweildauer der Nutzer auf den VZ-Portalen ist mit Abstand am höchsten. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 15,89 Millionen Unique Visitors gezählt, die es auf eine durchschnittliche Verweildauer von über 57 Stunden im Monat brachten. Zum Vergleich: Facebook wurde von 13,3 Millionen Unique Visitors besucht, im Schnitt verbrachten sie 20 Stunden auf der Plattform. Damit sind selbst die Mitglieder von Wer-kennt-wen.de engagierter, denn sie bleiben über 26 Stunden auf dem Netzwerk, sind aber mit gerade einmal 8,14 Millionen Nutzern in der Minderheit.
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In Prozenten ausgedrückt, entfallen 17 Prozent des deutschen Social Network-Kuchens auf VZ, 14,3 Prozent auf Facebook, 8,8 Prozent auf Wer-kennt-wen.de und jeweils 5,6 Prozent auf Stayfriends.de und MySpace. Die Zahlen sind in der Tat ein wenig überraschend. Nicht nur, weil Facebook seit Monaten einen ungebrochenen Boom in Deutschland erlebt (alleine im Dezember eine Million Besucher mehr) und zeitgleich Stagnation bei den VZlern angesagt ist. Nein, ein wenig unverständlich wirkt dann auch im Nachhinein das laute Fauchen, das VZ-Chef Riedl auf der CeBIT gegen die amerikanische Konkurrenz abgelassen hatte. So schlimm kann der Druck doch gar nicht sein, immerhin ist da noch ordentlich Platz nach unten. Wie auch immer: Die Zahlen mahnen jeden, nicht zu schnell über die Perfomance der drei Verzeichnis-Portale zu urteilen.
(André Vatter)