Am 1. April ist es soweit und Sony wirft die neue Firmware 3.21 für die Playstation 3 ins Netz. Ich weiß, dass dieses Datum dazu einlädt, konsequent nach Gags und Falschmeldungen Ausschau zu halten, doch dieser Scherz ist keiner. Wie das Unternehmen per Blog-Post ankündigt, habe man sich aus „Sicherheitsbedenken“ dazu durchgerungen, eine kleine Kastration vorzunehmen: Die Funktion „Other OS“ wird durch die neue Betriebssoftware komplett deaktiviert. Bislang war es Besitzern älterer Modelle (vor der Slim-Ära) möglich, ein alternatives Betriebssystem zu installieren, in der Praxis kam hier häufig Linux zum Zuge. Eine solche Erweiterung machte durchaus Sinn, da einige die PS3 als Mediencenter im Wohnzimmer stehen haben.
Ich habe die Story nicht von Anfang an verfolgt, doch wie der „Standard“ berichtet, wurde das Feature „Other OS“ einstmals aggressiv von Sony beworben. Als die Slim kam, fehlte die Funktion bereits, jedoch wurde das Versprechen gegeben, dass sie der frühere Geräte-Generation vollständig erhalten bleiben wird. Jetzt spielt das Unternehmen die Bedeutung von „Other OS“ herunter: „Für die meisten von euch wird es keinen Einfluss darauf haben, wir ihr die PS3 nutzt“, lautet die etwas müde Verteidigung.
Darüber hinaus hätten Linux-Fans ja auch die Möglichkeit, einfach auf das neue Update zu verzichten und so wie immer weiter zu machen. „Allerdings heißt das“, heißt es dann in einem neuerlichen Einwand, „dass folgende neuen Features nicht verfügbar sein werden.“ Version 3.21 bringt insgesamt drei neue Funktionen mit, wie die Möglichkeit, sich im PlayStation-Network anzumelden und DRM-Videos abzuspielen, die auf einem Media-Server liegen. Außerdem wird es in Kürze vermehrt Blu-rays und Softwaretitel geben, die die neue Firmware voraussetzen. Zuletzt wird noch darauf hingewiesen, dass ein fehlendes Update für Verweigerer eine Dauerbarriere wäre: spätere Firmware-Aktualisierungen bleiben durch eine solche Entscheidung konsequent ausgeschlossen.
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Wer derzeit das „Other OS“-Feature benutzt und ein Update vornimmt, kann später nicht mehr auf die entsprechende Partition zugreifen, weshalb ein vorheriges Backup dringend angeraten ist.
Zweifelsohne reagiert Sony damit auf die kleine Meldung, die im Januar die große Runde machte. Nach zwei Jahren war es dem Hacker George Hotz (Codename GeoHot) gelungen, die Playstation 3 zu knacken. Ein Exploit ist seitdem im Umlauf.
Update, 30. März
Apropos GeoHot: Der Hacker hat heute Nacht auf seinem Blog davor gewarnt, das Update durchzuführen: „Wenn 3.21 veröffentlicht wird, werde ich einen sicheren Weg finde, um den Support von ‚Other OS‘ wieder herzustellen“, so Hotz. „Ich hatte niemals vor, die CFW (angepasste Firmware) auch nur anzurühren, aber wenn ihr (Sony) es so wollt…“ Er verteidigte seinen Hack-Plan, immerhin gehe es nicht darum, Software-Piraterie Tor und Tür zu öffnen, sondern das beworbene Feature wieder verfügbar zu machen. „Man stelle sich vor, im iPhone-Safari würde ein Exploit gefunden – doch anstatt es zu fixen, entscheidet sich Apple dafür, das mobile Web-Browsing komplett abzuschaffen.“
(André Vatter)