Vielleicht hätte er sich einfach auf eine Bühne stellen sollen. Fünf Meter tief, zwanzig Meter breit, mit einer Kinoleinwand im Hintergrund. Darauf die Präsentation, im Vordergrund das Produkt, mit dem er bei Zeiten ein wenig spielt, während er mit dem Publikum spricht. Das hat Helmut Hoffer von Ankershoffen aber nicht getan. Statt dessen ging der Mann mit dem WePad in der Hand und rotem Schal statt Rollkragenpulli im Blitzlichtgewitter der ihm zu nahe rückenden Journalisten unter.
Kein Hands-on, kein Linux, nur die Endlosschleife eines Videos und eine Windows-Fehlermeldung. Ein Prototyp, der vom Zoll aufgehalten wird, und schließlich die Erkenntnis: das WePad stammt von Pegatron, einer Asus-Tochter, die das gleiche Gerät auch nach Kanada verkauft, wo es ExoPC heißt. Der Slogan „WePad – Designed in Germany“, der noch immer auf der Neofonie-Startseite erscheint – glatt gelogen.
Allerdings auch nicht dreister gelogen als der Fernseher „made in Germany“, der in China gefertigt und erst dann in eine deutsche Fabrik geschippert wird, wo ein hochspezialisierter Mechaniker nur noch das Logo anschraubt. Gleiches Bild bei Bohrmaschinen, Telefonen, Fernsehshows, Romanen, Popmusik. Welcher Welterfolg ist noch made in Germany?
Ein marodes Land hätte sich im Erfolg gesonnt
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Wie auch, in einem Land, das den boomenden Markt der Unterhaltungselektronik gänzlich aufgegeben hat? In dem Risikokapitalgeber Start-up-Gründern dazu raten, doch lieber einen Dienst aus den Staaten zu kopieren statt etwas Eigenes zu versuchen. Siemens kapitulierte trotz ordentlicher Marktanteile Mitte 2005 vor der kreativeren Konkurrenz aus Korea und gab seine Handysparte auf. Träume werden jetzt in Kalifornien und Fernost realisiert, die Zukunft findet in China statt. Im Zuge des WePad wäre es wohl einfach zu schön gewesen. Ganz ehrlich: Ich hätte es den Jungs gegönnt und mich gefreut, dass Typen aus Deutschland mit adeligem Namen zu Web-Popstars vom Formate eines Mark Zuckerberg aufsteigen können.
Eine Geschichte mit Hollywood-Charakter: Ein mittelständisches Unternehmen wie aus dem Lehrbuch zeigt es der amerikanischen und vor allem asiatischen Konkurrenz. Es fertigt ein modernes Highend-Produkt nach Wünschen der Kunden mit besseren Eigenschaften als das visionäre Apple und rollt von Deutschland aus den Weltmarkt auf. Nach angeblichen drei Jahren Entwicklungszeit. Mit einem eigenen Betriebssystem. Ohne einen Cent Fremdkapital.
Hightechstandort Deutschland?
Es wäre Friede-Freude-Eierkuchen gewesen im Land der Dichter und Denker Zeitarbeiter und Call-Center: Die Zeitungshäuser hätten sich selbst ins Boot gesetzt und ihre Rettung gefeiert, womit sie prima kaschiert hätten, dass sie sich durch massiven Personalabbau und Abschaffung der Qualitätskontrolle selbst in Seenot gebracht haben. Auch die Buchverlage wären klagend mit an Bord gestiegen: Eigentlich wäre die achte Fortsetzung des Zauberlehrlings ja 30 Euro wert, aber um neue Einnahmequellen zu erschließen, ließe man sich zähneknirschend auf einen Deal ein.
Kanzlerin und Wirtschaftsminister hätten sich publikumswirksam mit dem Mann im roten Schal fotografieren lassen und im nächsten Wahlkampf den kreativen Hightechstandort Deutschland ausgelobt. Obwohl Start-ups hier weniger staatliche Förderung erhalten als Sonnenstudios, obwohl Nachwuchskräften keine Perspektive geboten wird, obwohl die Entwicklungsarbeit in vielen Branchen bewiesenermaßen zusehends von Jungingenieuren mit Kleckergehalt erledigt wird, statt von gut bezahlten Designern vom Formate eines Jonathan Ive.
Keiner von ihnen hätte es verdient.
Und deswegen ist es vielleicht besser so, dass die Technikrevolution diesmal wieder von Kalifornien und Asien ausgeht, und nicht von Deutschland.
Epilog
Über die Osterfeiertage machte ich mit einem Freund in New York Urlaub, als wir ungeplanterweise in den Sog des iPad-Verkaufsstarts gerieten und das Gerät spätabends im Best Buy am Union Square in den Händen hielten. Ich war ganz angetan, mein Kollege auch. Wer was gesagt hat, tut nichts mehr zur Sache. Der Tenor jedoch war: „Schon ein tolles Gerät, oder? Leicht, schnell, groß. Und die Verlage wollen jetzt, dass das Dingen sie rettet.“ – „Macht wirklich einen guten Eindruck. Aber wozu braucht man das eigentlich?“ – „Brauchen? Wie, brauchen?“
Es liest sich sehr angenehm, ein wenig aufrüttelnd?! oder eher nicht?!
L.G.
Das war mal schön zu lesen so an nem sonnigen Sonntagvormittag…und irgendwie mag ich dem guten Gewissens einfach nur zustimmen.
Ich finds etwas düster geschrieben. Es gibt einige Startups, die eigene Sachen entwickeln ohne zu kopieren. Und staatliche Förderung gibts in Deutschland en masse, auch für Startups
Nett geschrieben und insbesondere betreffend der deutschen Start-Ups einfach nur wahr. Inwieweit hier „Risikokapitalgeber“ überhaupt noch zutreffend ist, sollte diskutiert werden.
Klasse Artikel böse aber treffend.
Naja, der Artikel mag ja richtig liegen mit dem, was er sagt. Aber wenn das WePad am Ende ein rundes und tolles Produkt ist, wo ist dann das Problem? Wer’s am Ende nun gebaut und entworfen hat, ist doch dem Anwender, der’s gebrauchen kann, egal!
Es ist wirklich traurig, dass der Artikel so treffend ist.
Ich frage mich aber auch, ob es tatsächlich die mangelnde Unterstützung seitens des Staates / Kapitalgebern ist, oder ob die Innovationsarmut auf dem Gebiet hier in Deutschland nicht doch woanders zu suchen ist. Ich glaube wir ruhen uns viel zu sehr auf unserem sehr guten Ingeneurswissen und der „Es funktioniert je alles“-Mentalität aus. Dass es da aufgrund schlechter Unterstützung und krankhafter Bürokratie auch noch schwer ist ein StartUp zu gründen und durchzudrücken ist da nur ein weiterer Punkt.
Das schlimme ist ja, dass die negativen Konsequenzen dieses wirklich peinlichen Kasperletheaters weit über diese Unperson von Hoffer hinausgehen. Und ich lach mich immer noch über den Markennamen „Neofonie“ kapputt… alles voll progressiv in der Cybermatrix, Alder? Und am Ende steckt wahrscheinlich doch die Titanic dahinter 😉
„Revolution“ ist doch hier völlig Übertrieben , man könnte diese PAD eher mit einem Cabriolet zu einer Limousine vergleichen , für manche „Trendig“ aber nicht in allen Lagen brauchbar.
Wie sollten Hierzulande auch solche Revolution stattfinden wenn wir uns völlig Abhängig machen von einerseits US-Amerikanischen Betriebssystemen/ Software und asiatischer Hardware Billigproduktion. Zumindest im OS Markt könnte sich Europa etwas Unabhängiger machen, denn gerade viele Open Source Sachen kommen von hier.
Leider wird aber immer noch die Abhängigkeit von einen Betriebssystem bevorzugt und größtenteils mit vorinstallierten Verkauf festgeschrieben.
Auch ein “WePad – Designed in Germany” wird da mit Linux einen schwereren Stand haben , es fehlt dann wohl wieder an ein wichtiges Unterhaltungselement „Spiele“ , was andere Internet- und Medienangebote nur teilweise kompensieren werden können.
Hier hat Apple und wohl auch später Microsoft einen Vorteil der entscheidend seinen könnte, wie im Desktop Markt der Vergleich zum Linux OS.
[…] ein Krepierer wie die lange angekündigten Linux-Smartphones Neo1973 und ImCoSys Smartphone. Den die Produktvorstellung ging schon mal daneben. Obwohl behauptet wird, das es “Made in Germany”, gibt es das gleiche Gerät von einem […]
Irgendwie bleiben nach dem Lesen des Artikels mehr fragen offen, als man davor hatte. Was hat das WePad mit einem Startup zu tun? Was wird nun eigentlich bemängelt, die schlechte Präsentation des Geräts oder dass es scheinbar nicht in Deutschland entwickelt wurde? Oder soll einfach allgemein mal darauf aufmerksam gemacht werden, dass aus Deutschland kaum Innovationen im IT-Bereich kommen? Dass allgemein keine Innovationen aus Deutschland kommen, stimmt ja nachweislich nicht, denn in Bereichen wie Maschinenbau, medizinische Geräte u.a. ist Deutschland immernoch ein Innovationslieferant. Also… was soll mir dieser Artikel sagen, und was hat das alles mit dem WePad zu tun?
Es ist halt nunmal so, dass in Deutschland vor allem die „klassischen“ Industrien auch von den Politikern hofiert werden. Da steckt halt noch Material dahinter, nicht das komische Web 2.häh?-Gedöns, wo nur noch Bits und Bytes herumgeschubst werden und eh der Teufel in Gestalt von Google hinter jeder Ecke lauert.
Moderne, international konkurrenzfähige Elektronik? Päh, die ist ja eh schon in den Händen der USA und Asien. Warum sollte da man noch versuchen, was zu machen? Lieber das gute alte Auto aufpolieren das muss reichen, denn da sind wir ja schon dabei.
Und diese Denke pflanzt sich dann fort bis zu den potenziellen Gründern. Risiko eingehen? Lieber nicht, könnte ja schiefgehen. Was neues probieren? Werden die anderen schon machen. Oder schlimmer: was neues? Igitt, bloss nicht.
Ich wette, wenn morgen ein Milliardär daherkäme und verlautbart, er will in Deutschland einen Konkurrenten zu Apple/Microsoft/whatever aufbauen, die Leute würden sich nur am Kopf kratzen und das Feuilleton würde ihn in der Luft zerreissen. Wäre das umgekehrt im Silicon Valley der Fall und einer würde versuchen, eine Konkurrenz zu einem deutschen Apple/Microsoft/whatever aufzubauen, die Leute würden ihm die Bude einrennen.
Sicher, ist etwas übertrieben von mir, aber seien wir doch mal ehrlich: die deutsche Mentalität ruht sich gerne auf altbekanntem aus und mag es gar nicht, etwas zu risikieren oder zu verändern. Siehe auch Elektroantriebe, Rußfilter etc. Anstatt das Zeugs einzubauen mussten erst andere Autohersteller kommen und den Ruhm wegschnappen. So entwickelt sich Deutschland vom einstigen Innovator zum Fast-Second Kopierland, wie im Artikel bereits beschrieben.
Es fehlt bei uns eindeutig ein Silicon Valley. Nicht nur geographisch, sondern auch in den Köpfen der Leute.
Das WePad hat in Deutschland schon keine Chance, weil in Deutschland alle so Technik verklemmt sind und somit es auch keinen Markt gibt
@ gunther: volle Zustimmung!
@Thomas
Schon mal Förderung beantragt? Es gibt sie, ja. Nur kann kein Startup Unternehmen die beantragen, in der Zwischenzeit ist es schon wieder pleite.
“Brauchen? Wie, brauchen?” die Frage stelle ich mir bei jedem apple Produkt, das zeug ist wie makup, man kann es auch weg lassen… ^^
Also ich kann der Förderungsunwilligkeit nicht zustimmen. Ein schönes Beispiel ist die Firma: http://www.cenas.de
Zwar schon vor mittlerweile fast 10 Jahren als Startup auf den Weg gebracht, jedoch mit geringem Eigenkapital und vielen Förderstellen!
Solche FALSCHaussagen fördern sicher auch nicht die Bereitwilligkeit von „Ideenhabern“ sich überhaupt um Fördergelder zu bemühen.
Denn Ideen die Substanz haben werden durchaus vom Staat gefördert. Wenn also Sonnenstudios etwas bekommen, dann sollte man vielleicht mal fragen was die Betreiber richtig machen.
Flott geschriebener Artikel, der verschiedene Aspekte in Beziehung setzt. (Tipp an Bitmuncher: Es werden in dem Artikel durchaus absichtlich verschiedene Dinge, die möglicherweise etwas miteinander zu tun haben, zusammengebracht ;-))
Das scheint übrigens nicht das erste großspurige Unterfangen des Herrn H.v.A. zu sein:
http://www.sueddeutsche.de/computer/369/452077/text/
Auch damals schon dieser reisserische, unpassende „David gegen Goliath“-Vergleich, nur hieß der Goliath damals Google… (Okay, für diesen Vergleich ist die Presse verantwortlich. Doch die für sich einspannen und hinterher darüber klagen ist naiv…)
Ich finde es auch erschreckend, wieviel zweckoptimistische Realitätsblindheit sich auf der WePad-Facebook-Seite kund tut. Ob sich die übersteigerten Hoffnungen, die da so mancher hat, auch nur annähernd erfüllen lassen?
Hm…
Also mir ist herzlich egal, woher das WePad nun kommt. Hauptsache die Techik stimmt!
@gunther: auch von mir volle Zustimmung!
Mir ist auch völlig egal, wo das WePad herkommt. Nicht ganz so egal dagegen ist mir, dass von Anfang an behauptet wurde (und wird), es sei „Designed in Germany“. Das ist doch der Punkt. Wenn das stimmt, ist der („kanadische“) ExoPC ja offenbar ein Plagiat, oder wie ist das zu verstehen? Ebenfalls wurde behauptet, das „Design“ sei unter Einflussnahme der potentiellen Kundenwünsche auf Facebook entstanden. Diese Behauptungen sind auf Facebook selbst und an anderer Stelle belegt. _Das_ ist der kritische Punkt und nicht, dass heutzutage fast sämtliche Computertechnik in Asien produziert wird…
Da z. B. ist eine Unklarheit, die nach wie vor nicht ausgeräumt scheint, obwohl es doch leicht möglich wäre.
„Allerdings auch nicht dreister gelogen als der Fernseher “made in Germany”, der in China gefertigt und erst dann in eine deutsche Fabrik geschippert wird, wo ein hochspezialisierter Mechaniker nur noch das Logo anschraubt.“
Die Ausführungen zum Thema „made in Germany“ sind schlichtweg falsch. Es gibt eine Menge Urteile, die genau so etwas aus Wettbewerbsgründen untersagen.
Schwacher Artikel, deutlich unter dem sonst hier üblichen Niveau.
Bis jetzt sehe ich nichts Außergewöhnliches in dem WePad und auch in dem iPad. Es ist nur ein anderes Gerät, eine neue Form von Device, zum Surfen, Lesen und Videos gucken.
Ich muss aber ehrlich sagen, dass vom Display her, weder das iPad noch das WePad so angenehm sind, wie die Amazon-Kindle oder andere Book-Reader. Ist wohl mehr für Magazine und Zeitungen, dieses Pad.
Bei einem interaktiven Internet, ist man nicht nur Konsument, oder? Man beteiligt sich, tippt und wirkt mit. Nur wie mache ich das mit einem Pad?
Surfen auf der Couch, ist wohl cool, aber wer sitzt schon den ganzen Tag rum? Und wie sitzt man auf der Couch und tippt gleichzeitig? Ahh, aufrecht sitzen und das Pad auf den Schoß legen, warum dann also auf der Couch? Jetzt hab ich´s: wenn man lange genug sitzt auf der Couch kann man irgendwann ja das Pad auf dem Bauch legen und dann so tippen…
Bei Tisch dürfte das Pad wohl unhandlich sein, weil es eben liegt und man sich drüber beugen muss, da bietet sich ein Netbook eher an.
Also nur fürs Sitzen und für nen coolen Effekt soviel hinblättern, finde ich etwas komisch.
Da bin ich mit meinem EEE wohl mehr als nur zufrieden, denn mit diesem Gerät kann ich alles, sogar von unterwegs fürs WEB entwickeln. Auf nem iPad wäre ich nur Konsument, nein danke und auf dem WePad wieder ein neues Betriebssystem?…
[…] Thinking: Warum die Revolution zum Glück wieder nicht von Deutschland ausgeht „Designed in Germany“ und „Made in Germany“ sind ein gewaltiger Unterschied! Wer sagt denn, […]
Apple produziert im gleichen land und Apple macht keiner nieder, sind hier wohl alles nur Appleärsche oder was.
Apple stinkt zum himmel…. zu billig um Lizenzen für Blueray zu erwerben, aber ab OS4 Werbung erzwingen in Apps die man bezahlt.
Pfui Teifel Apple
Also ich hab den Artikel jetzt 2-3 mal gelesen und verstehe immer noch nicht worauf der Autor hinauswill.
In Deutschland gibt es keine staatliche Unterstützung für neue Unternehmen (oder neu-deutsch Start-Ups)? In welcher Welt lebt der Autor eigentlich? Schonmal wirklich mit diesem Thema beschäfigt?
Was ist jetzt der Unterschied zwischen dem „designed in California“ von Apple und dem „designed in Germany“ beim WePad? Die wirkliche Entwicklung und Fertigung finden China statt und die Unternehmen entwickeln „nur“ noch die Software und Vermarktung. Das ist bei Apple genauso wie bei Neofonie.
Das iPad ist „die neue technologische Revolution“? Inwiefern?
Die deutsche Industrie ist morode und innovationsarm? Hat sich der Autor schonmal mit der deutschen Industrie beschäftigt? Schonmal von den unbedeutenden Industriezweigen Maschinenbau, KFZ-Technik, Industrieautomation, Medizintechnik usw. gehört?
Raten sie mal aus welchem Land die Marktführer und Innovatoren in diesen Bereichen stammen! Klar diese Produkte glänzen nicht so schön wie die Apple Produkte aber dafür schaffen sie nicht nur chinesische Arbeitsplätze.
Einer der schwächsten Artikel, die ich bisher hier gelesen habe.
Und wenn ich schon wieder höre, dass demnächst das neue iPhone kommen soll weis ich schon, dass dieses Blog in den nächsten Wochen wieder mit „Meldungen“ zu diesem Thema überquellen und für einen nicht-Apple-Jünger unlesbar wird. 😉
@peter
Apple hat eine eigene Designabteilung und eine eigene Entwicklungsabteilung. Was machen die wohl? Bestellungen bei Asus aufgeben?
Wenn da kein Unterschied ist, warum gibt es dann keine zu Apples Geräten baugleichen Geräte?
Und schon mal von ODM, CM und OEM gehört?
Hier noch ein paar Eindrücke vom Pegatron Slate:
http://www.youtube.com/watch?v=Jwzdy6ETEmU
http://notebookitalia.it/tablet-pegatron-intel-atom-n450-video-7582
Vorgestellt u.a. auf der CES, Anfang 2010.
Welcher Anteil der WePad-Hardware denn nun eigentlich in Deutschland designed wurde, fragt man sich und die Verantwortlichen der Neofonie GmbH und erhält keine Antwort. Show-Business in Germany.
Trotzdem alles Gute. Auch der Import eines Tablets aus Taiwan mit Entwicklung einer auf Ubuntu aufgesetzten Touch-GUI ist eine Leistung. Nur eben nicht ganz das, womit man sich rühmt.
@kommentator2
wieviel der Entwicklung nun wirklich im Hause Apple stattfindet kann man als Außenstehender schwer einzuschätzen.
Wenn man aber bedenkt dass Foxconn (also der OEM, der die u.a. die Apple Produkte herstellt) ungleich größer ist als Apple und vorallem im Bereich der Entwicklung und Fertigung von Computerkomponenten weltweit führend ist, bezweifle ich, dass die Entwicklung bei Apple über das grundsätliche Design hinausgeht 😉
Und das die Apple-Geräte „einzigartig“ sind liegt einfach daran, dass das mit den Herstellern so vertraglich geregelt ist. Ab einer bestimmten Stückzahl geht das bei den Chinesen ziemlich problemlos….
@Peter
Schön, dass du Apple immerhin das „grundsätzliche Design“ zubilligst.
Ich denke nicht, dass es eine Frage des Geldes, sondern des Markenschutzes ist, dass es keine baugleichen Geräte gibt. Und der besteht eben gerade aufgrund dieses „grundsätzlichen Designs“.
@kommentator2
das ich Apple „nur“ das grundsätzliche Design zubillige, wie du so schön sagst ist keinesfalls abwertend gemeint. Das ist absolut normal bei solchen komplexen Produkten und in auch anderen Branchen üblich.
Glaubst du etwa ernsthaft, dass Aple den Prozessor entwickelt hat? oder den Tochscreen? Das Mainboard? Den Lautsprecher? Den Speicher? Träum weiter… 😉
Vielleicht solltest du dich mal ein klein wenig mit dem Thema ODM, CM und OEM beschäftigen bevor du damit um dich wirfst 😉
@Peter
Ich denke, wir sind uns einig. Es ist eben ein großer Unterschied, ob ich das Hardwaredesign mache und dieses dann fertigen lasse, oder ob ich mal nach Taiwan fliege und dort etwas einkaufe.
Wenn man sich ansieht, wie die Komponenten z.B. in den neuen Macbooks verbaut sind und das mit Notebooks „von der Stange“ vergleicht, ist der Unterschied auch leicht zu sehen.
Auch andere Unternehmen entwickeln und entwerfen ihre Hardware selbst, nicht nur Apple. Aber eben bei weitem nicht alle.
(Btw entwickelt Apple durchaus auch Prozessoren, den des iPad nämlich.)
Kurze Info zwischendurch: Herr von Ankershoffen hat auf den Post… irgendwie… geantwortet. – http://twitpic.com/1gmt9n
Ihr solltet wirklich einmal eine Fertigung in China besuchen oder Euch ein ganz einfaches Bauteil wie einen Steckverbinder in China bemustern lassen. Da geht überhaupt nichts, wenn nicht westliche Ingenieure mit unendlicher Geduld die Schludrigkeit und Unkenntnis in jedem einzelnen Punkt korrigieren und tausendfach anmahnen, wie es zu machen zu ist. Nicht einmal der Versand nach Europa klappt reibungslos. Nach dreißig Jahren Elektronikfertigung in China erstaunt mich wirklich, wie Apple dort eine so gute Fertigung aufgebaut hat. Die müssen dort eigene Leute zur ständigen Überwachung haben. Dass Neofonie einen Bauplan rübermailt und dann das WePad hier ankommt, ist völlig ausgeschlossen.
Dass in China irgendetwas designt wird, ist eine absolute Ausnahme. Meist steckt hinter der volksrepublikanischen Fertigung dann ein taiwanesischer Auftraggeber. Die meisten Fertigungen in Zentralchina sehen aus wie wie eine Duisburger Zeche in den Fünfzigern.
@31: Peter Puffer von Unterpuffen? lol
@31 André
Uiuiui les ich das richtig – der gute Herr Geschäftsführer nennt jetzt demonstrativ einige Tester des WePad und erwähnt zudem noch wie Basicthinking das finden wird nicht testen zu dürfen? Sind wir jetzt denn völlig im Sandkasten angekommen? 🙂
Tja, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Der Fernseher „made in Germany“ hat ja normalerweise keine komplexe Benutzeroberfläche, die in Deutschland programmiert wurde. Beim WePad ist das aber der Fall. Nicht zufällig hat Neofonie ja schon Wochen vor dem WePad-Konzept das ePublishing-Konzept WeMagazine vorgestellt, das zudem auch auf anderen Plattformen laufen soll.
Abgesehen davon ist das Klonen der Hardware ganz normal: Auf dem E-Reader-Markt wurde das Bild bisher vielerorts von 6-Zoll-Netronix-Klonen beherrscht. Stört aber niemanden. Denn den eigentlichen Mehrwert der Geräte macht das Gesamtkonzept aus, also etwa Software-Performance, Zugang zum Content (eigener E-Store, unterstützte Formate etc.)
Das ist die Folge unserer (traditionellen) Erziehung und Ausbildung und der dabei vermittelten Werte und Regeln. Bei uns streben viele immer noch nach einer sicheren Geldverdienstquelle.
Wo findet man die ? Ja, vor allem bei staatlichen Institutionen und Großunternehmen – nicht zuletzt weil beide optimalen Zugriff auf die verfügbaren Steuermittel haben, der den kleineren Unternehmen in der Regel verwehrt bleibt.
Die Großunternehmen hätten zwar die finanziellen Mittel, aber nicht den Mut und die Tatkraft um innovative Produkte und Dienste zu realisieren, viele kleinen Unternehmen hätten möglicherweise den Mut und die Tatkraft, leider fehlen ihnen die finanziellen Mittel.
Viele junge Menschen würden schon gerne ihre individuellen Vorstellungen von Arbeit realisieren wollen, aber sind noch nicht wirklich bereit, das damit verbundene Risiko zu tragen. So gehen viele letztendlich doch lieber zum Staat oder zu den Großunternehmen, anstatt selbst Unternehmer oder Mit-Unternehmer zu werden um innovative Produkte und Dienste zu realisieren.
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Wo wären wir denn heute, wenn unsere Vorfahren alle einfach gesagt hätten, das geht doch nicht, und niemand den Weg gegangen wäre, um wirklich zu sehen, was Menschen erreichen können, wenn sie sich mutig, entschlossen und tatkräftig auf den Weg machen, um sicherzustellen ob etwas wirklich nicht geht ?
Ich finde, BasicThinkung sollte mal den Grundtenor des Blogs überdenken. Der lautet doch: Apple ist immer das Maß aller Dinge und wir schauen mal, ob andere dagegen ausrichten können. Macht doch mal – BITTE – einfach die Augen und Ohren auf, schaltet den Verstand ein, vergesst dabei jegliche Marketing-Programmierung und Legenden-Billdung, widerstrebt dem Herdentreib … und DANN erst schreibt was. Zumindest ich hätte sehr viel mehr Spaß beim Lesen.
Naja, Aufkleber drauf = Made in Germany ist vlt. etwas übertrieben, aber prinzipiell läuft es doch so. Die in China gefertigte Elektronik wird hier mit dem in Indien gefertigten Gehäuse endmontiert und schon ist das Gerät „Made in Germany“.
Zum Thema:
Solange die Kundschaft blind jedem Hype hinterherrennt, sofern er nicht aus D kommt, wird sich an der Situation auch nichts ändern. Auch in den Comments hier konnte man es lesen: WePad doof, Ipad cool. Was will man da noch erwarten?
@Peter. Ich sehe das genauso. Wir sind hier einfach in einem getarnten Apple-Blog bei dem der Autor es liebt über sein Lieblingspielzeug zu schreiben und sich insgeheim freut, dass die drohende Gefahr aus Deutschland ein paar Anfängerfehler unterlaufen sind und er dadurch sein neue Spielzeug noch besser in Szene setzen kann. Und in 2 Monaten wird es hier nur noch so von unnützen Iphone-, Ipad-Revolutionspost hageln das es knallt.
Ich bekomme irgendwie das Gefühl nicht los, dass sich viele in Schadenfreuen über die misglückte WePad Präsentation üben. Man gönnt einfach niemanden Erfolg, schon gar nicht aus dem eigenen Land. Statt das man sich freut, dass jemand ein Table-PC auf den Markt bringt, der die Benutzer nicht bevormundet, Restriktionen aufzwingt, der dazu noch aus dem eigenen Land kommt, sucht man in den Krümel nach negativen Punkten.
Was interessiert mich denn bitteschön, ob das Teil jetzt zu 100% von dem „Herrn von und zu“ designed, zusammengeschraubt und höchst persönlich verkauft wurde? Ich suche einen Table-Pc der mir nicht mit dem Kauf meine Freiheit stielt, 16:9 display, hdmi und usb-Anschlüsse hat. Wenn das Teil sich auch noch gut bedinen lässt, freue ich mich das „Herrn von und zu“ mir das Teil ermöglicht hat zu einen vernünftigen Preis zu erwerben. Solange er dafür keine Kinderarbeit benötigt ist mir das Schnuppe wie im 21. Jahrhundert so etwas hergestellt wird.
Startups brauchen KEINE staatliche Förderungen bzw. sonstige Subventionen. Wieviel staatliche Förderung hat denn bitte youtube, facebook, ect. erhalten?
Startups brauchen wie alle Unternehmen in Deutschland gute Rahmenbedingungen. Das bedeutet erstmal, dass Arbeit billig sein muss – nicht zu verwechseln mit geringem Lohn. Nein, die Lohnnebenkosten müssen stattdessen gesenkt werden. Und natürlich brauchen wir auch einen Mindestlohn damit Chancengleichheit besteht und nicht der Arbeitgeber die besten Gewinne einfährt, der seine Angestellten am schlechtesten bezahlt.
#32, Helen schrieb:
> Dass in China irgendetwas designt wird, ist eine absolute Ausnahme.
> Meist steckt hinter der volksrepublikanischen Fertigung dann ein
> taiwanesischer Auftraggeber.
Ergänzend dazu:
Pegatron Headquarter
No. 96 Ligong Street
Beitou District, Taipei 112
Taiwan
Pegatron Hauptquartier:
http://maps.google.com/maps?layer=c&cbll=25.125945,121.470091&cbp=12,162,0,0,-2&z=17
Pegatron Hallen:
http://maps.google.com/maps?layer=c&cbll=25.126668,121.471991&cbp=12,61.21,,0,-15.82&z=17
http://maps.google.com/maps?layer=c&cbll=25.12759,121.472103&cbp=12,96.14,,0,-4.94&z=17
Der Krux mit dem vermeintlich so medientauglichen Herrn Oertel (H. v. A.), ist sein Hang zur Selbstinzenierung und Schaumschlägerei. Zu Zeiten von Fireball genügte es ihm nicht, die beste Suchmaschine im deutschsprachigen Raum zu entwickeln, nein es musste gleich gegen Google gehen. Wurde nur eben nichts draus.Und heute soll es – wenn schon, denn schon – Apple sein , gegen die man anstinken will. Und genau da wirds problematisch. Denn sowas kann ein kleiner „Krauter“ wie Neofonie normalerweise einfach nicht schaffen. Also wird auf die Kacke gehauen, dass die Schwarte kracht und dabei ist jedes Mittel recht. 20000 Leute, die auf Facebook den Button „isch bin interessiert“ angeklickt haben, einfach mal in ebenso viele „Vorbestellungen“ umzulügen, ist einfach nur dummdreist und ganz typisch für Oertels Art, seriöse Informationspolitik durch oberflächlichen, medialen Hype zu ersetzen, nichvorhandenes einfach zu erfinden und die Fakten zu seinen Gunsten zu manipulieren.
Es ist diese Art unsauberen Geschäftsgebarens, die dem WePad ein ähnliches Schicksal wie Fireball bescheren wird.
[…] Bald sind wir schlechter dran als Island. Wer auch immer dachte, Apple hätte Angst, weil das WePad so gut ist, dem sei versichert, die wirkliche Angst heisst Deutsches Bier. PS: Uns liegen […]
In Europa (DE/FR…) ist es generell unmoeglich fuer Industrie Projekte als Start-Up vernuenftige Unterstuetzung zu bekommen, ich meine damit auch bei 20% Eigenkapital und trotz KfW etc und regionale Wirtschaftsfoerderer, in den Bereich 1 Mio gesamt inkl. Kredit mit Buergschaften zu gelingen. Obwohl es fuer Warenlager (das ist ja verwertbar usw…) und nicht nur fuer heisse Luft wie ewige Entwicklungen… Deswegen habe ich meine Firma in Taiwan „aufbauen muessen“ weil viele Kosten, als Start-up die halt NUR mit dem 20% Eigenkapital klarkommen muss, ca. 5 Mal kleiner sind. Eine Sekretaerin mit flexibler Arbeitszeit, auch mal bis 22 Uhr wenn Lieferanten weit entfernt sind usw. kriegt man noch fuer 500 Eur, einen Musterbauer fuer 700 Eur/Monat inkl. Nebenkosten, einen CAD Designer ca. das gleiche.
Und zum Thema Pegatron, klar ist noch etwas in Taiwan, aber die Belegschaft ist sicher ueber 90% besonders Fertigung in Mainland China (Songliang, Suzhou, Shanghai), die Hallen oben von #41 in Beitou, neben Asus und Asrock, die sind alle verwandt, sind nur Buero’s, Prototypenbau teilweise und etwas Vor Serien-Fertigung usw… welche auch immer mehr nach China verlagert werden. Umsatz 2009 ca. 10 Milliarden EUR, netto Gewinn ca. 1,3% (Vielleicht mehr ueber erlaubte offshore Gewinntarnungen wegen Steuer…)
Und ja Software und Asien ist selten eine gute Mischung, deswegen Hut ab wenn wePad es mit Linux hinbekommt.
Beste Gruesse aus Taipeh
[…] ich mich thematisch der großen, deutschen Tablet-Hoffnung, dem WePad von Neofonie (wobei man deutsch hierbei auch erst noch genau definieren […]