Denkt ihr an Cloud Computing, denkt ihr zu allererst an Microsoft, richtig? Gut, ich auch nicht. Aber der Softwarekonzern gibt sich seit geraumer Zeit zusehends als Fan und Verfechter der Cloud, sprich: Datenspeicherung online. Auf der CeBIT äußerte Microsoft heute die Vision einer deutschen Cloud. „Wir sehen die Cloud als echten Game-Changer der Industrie“, sagte Microsoft-Deutschland-Chef Ralph Haupter und propagierte die „Chancenrepublik Deutschland“.
Das untermauerte er weniger mit neuen Produkten und Techniken als mit einem Thesenpapier und 12-Punkte-Plan, um die Cloud in Deutschland voran zu bringen. Diese sollen morgen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgestellt werden. Microsoft will nach eigenen Aussagen Politik und Wirtschaft dazu animieren, Deutschland zum Innovationstreiber in Sachen Cloud zu machen und die Technik für Wachstum und Wohlstand zu nutzen. Zu den Thesen gehören etwa:
- Cloud Computing bietet Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft für die Gesellschaft
- Cloud Computing bietet Potenziale für Mitgestaltung und Einbindung der Bürger
- Cloud Computing braucht eine Förderung der positiven Wahrnehmung von neuen Technologien in der Bevölkerung
Ob das mehr ist als Marketing in eigener Sache, wage ich fast zu bezweifeln. Aber für die Idee und den Versuch, die Cloud zu fördern, kann man Microsoft kaum einen Vorwurf machen.
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Auto vorheizen per Windows Phone 7
Einige Neuigkeiten in Sachen Produkten hat Haupter denn auch vorgestellt. Eine Cloud-Lösung „made in Germany, made for the world“: In Zusammenarbeit mit T-Systems stellte Microsoft die Lösung „Dynamic Services for Collaboration“ für Unternehmenskunden vor. Ebenfalls interessant für Unternehmen: Microsoft Intune, ein browserbasiertes Fernwartungstool für Unternehmen, das am 23. März an den Start gehen soll. Damit lässt sich zum Beispiel Schadsoftware auf fremden Clients erkennen, die installierte Software, der Versionsstatus und die Hardware aller Rechner in einem Netzwerk.
Spannend auch, was Frank Fischer, Leiter des Geschäftsbereichs Mobile Communications, für Windows Phone 7 vorstellte. In Zusammenarbeit mit Daimler für das Projekt „Electric Drive“. Hier kann man sich zum Beispiel den Ladestand des Elektroautos (Smart) über ein Windows Phone 7 und die Cloud anzeigen lassen. Oder den Aufenthaltsort des Autos. Ideal im Winter: Preheating, das Vorheizen des Autos per Befehl über Windows Phone 7.
Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich sehe bei Microsoft in letzter Zeit ähnlich viele interessante wie mäßig spannende Entwicklungen. Da gibt es zum einen das sehr ordentliche Windows 7 oder das innovative Design von Windows Phone 7. Dann aber auch wieder Software wie jetzt Intune, die technisch in die richtige Richtung zeigt, aber optisch auch vor zehn Jahren hätte erfunden werden können. Microsoft ist im Umbruch, und noch nicht ganz da angekommen, wo die Konkurrenz ist. Immerhin scheint man jetzt endlich zu wissen, wo man eigentlich hin möchte.
(Jürgen Vielmeier)
Was wohl die sechsstellige Anzahl an GMail- Nutzern dazu sagt, die ihre E-Mailkonten heute Morgen konplett leer vorgefunden haben?
Die Cloud wird aus Bequemlichkeit kommen. Vor 20 Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen seine privaten E-Mails bei einem X-Beliebigen Anbieter abzulegen. Heutzutage ist es normal keinen eigenen E-Mail Server zu besitzen. Außerdem ermöglicht die Cloud ein hohes Maß an Ausfallsicherheit.
@Christoph, erstaunlich das du in einem Satz drei inhaltliche Fehler einbauen kannst. Anscheinend bist du hochbegabt.
@Christoph. Jepp, das ist ne ne üble Sache… Was hat das mit irgendwas hier zu tun? 😉
Microsoft möchte in die Cloud? … damit haben sie vermutlich Recht.
Denn in Zukunft wird es meiner Ansicht nach für den Normalnutzer keine Computer wie wir sie heute kennen mehr Geben.
Das ganze Beriebssystem wird in der Cloud arbeiten , Update und Programme werden automatisch Aufgespielt werden ohne das der Anwender irgend etwas Downloaden, Installieren, Einstellen oder Reparieren muss, dadurch gibt es weitgehent keine Installations Probleme, Treibersorgen, Viren oder Bluescreen mehr.
Der User wird dadurch überall sein System verfügbar haben unabhängig vom Gerät oder dessen Leistungsstärke, egal ob auf dem Handy, Tablet oder den heimischen Desktop Terminal welcher wohl der Fernseher werden wird.
Aber wenn der Anwender nur noch Indirekt an sein Beriebssystem gebunden ist und die Geräte im Prinzip Unabhängig sind, wird auch der Wetbewerb Härter und ob MS dann seine jetzige Monopolstellung halten kann ist ist fraglich ?
Bei Cloud ist es bei Microsoft wie beim Internet. Zuerst den Zug verpassen und dann so tun, als wäre man Inovationstreiber.
Da kommt eine Firma daher, die früher nur Bücher verkauft hat und zeigt es den anderen, wie man erfolgreich ein Geschäftsmodel mit Cloud Computing aufbaut.
Ich bin gespannt, wo der Weg Microsoft noch hinführt. Irgendwann ist kein Geld mehr mit Windows und Office zu verdienen…
Microsoft hat ja schon vor einiger Zeit mehr Geld für die Cloud in die Hand genommen als alle Mitbewerber und die Welt mit Rechenzentren zugepflastert.
Das ist ja nun nicht so, als würden sie jetzt erst auf die Idee kommen.
Und mit ihrem „Cloud-OS“ (Azure) sind sie auch nicht wirklich weit zurück.
Ich weiß jetzt gar nicht warum hier alle so erstaunt tun, wenn sie von der Kombination von Cloud und Microsoft hören.
Wer den Windows Server 2008 kennt, weiß, dass MS schon damals die Möglichkeit anbot eigene Cloud-Systeme aufzusetzen. Und das ist schon 3 Jahre her.
Und die neue Cloud-Plattform Windows Azure ist mittlerweile auch schon über ein Jahr offiziell für Anwender verfügbar.
Von daher ist das nichts neues.
Der einzige Unterschied, ist die Tatsache, dass Microsoft sich wohl langsam mal Gedanken über das Marketing macht. Und das ist schon einer Erwähnung wert 😉
Ich habe die Entwicklung dessen, was sich nun eben „Cloud“ nennt bei uns an der Uni bereits seit einigen Jahren mitbekommen, nur hat damals niemand etwas darüber berichtet. Naja, von einigen Fachzeitschriften mal abgesehen. Wen interessiert es auch, wie beispielsweise das CERN seine Daten verarbeitet. 😉
In den letzten Jahren wurde dann eben der nächste Schritt getan und die Produkte für den B2C-Markt angepasst. Eine durchaus sehr gute Entwicklung, denn insbesondere viele der eher nicht so technikaffinen Personen kann hierdruch deutlich profitieren was die Usability und die Sicherheit angeht. Die Vorteile der teils deutlich geringeren Kosten wird sich in diesem Marktsegment wohl kaum so deutlich niederschlagen als dies im B2B oder in der Forschung der Fall ist.
Insofern ist es doch nur logisch, dass Microsoft nun versucht seine Produkte im B2C-Markt zu platzieren. Da bietet sich solch ein Slogan zur CeBIT doch sehr gut an. 😉 Aber immer noch deutlich besser als diese komische Fernsehwerbung, welche propagiert die misslungenen Familienfotos einfach in der „Cloud“ perfekt aufbereiten zu lassen!
Finde die eingeschlagene Richtung auf jeden Fall richtig… Über die Wege kann man natürlich diskutieren. Auf jeden Fall ist die Cloud ein Zukunftsthema und Microsoft muss jetzt mit ein paar guten Ideen aufwarten! Habe wirklich Hoffnung, dass daraus was werden könnte!
Gibt es eigentlich schon einen Cloud-Streaming-Service irgendwo im Netz?
Um z.B. Live-Informationen an viele Endpunkte zu verteilen (TV-Übertragungen, Games o.ä.)
Das ist ja ein absolutes Zukunftproblem…und da gibt es bisjetzt meines Wissens nur an eine Webseite/Firma gebundene Lösungen.
Kurz und bündig, wer sich der Cloud verschließen möchte, hätte sich vor 20 Jahren vermutlich auf dem Internet verschlossen. Ich bin mir sicher, dass Cloud Computing der nächste logische Entwicklungsschritt sein wird.
Allerdings halte ich auch die aktuelle Euphorie für nicht wirklich gerechtfertigt. Die Verunsicherung beim Einsatz von Cloud Angeboten und Technologien sind ebenso groß wie beim Umstieg auf E10-Benzin und in Teilen ähnlich gerechtfertigt.
Ein weicher Umstieg auf Cloud Technologien ist mangels hybrider Systeme nur schwer möglich. Die Bereitschaft von Unternehmen mit etablierten IT-Systemen von heute auf morgen komplett umzusteigen dürfte gering sein. Die Gründe hierfür reichen von dem in IT-Systemen gebundenen Investitionen bis hin zu Sicherheitsbedenken.
Unabhängig davon steht das Cloud Computing, das für Anbieter nur bei standardisierten Angeboten wirtschaftlich ist im Gegensatz zu der Tendenz individueller IT-Lösungen, insbesondere individueller Anpassungen oder Erweiterungen von Standardsoftware.
Sicherlich verbleibt in den Fällen, in denen nur Software individualisiert ist noch die Möglichkeit von Cloud Plattformen und Infrastrukturen. Gleichwohl beschränken sich individuelle IT-Lösungen in den seltensten Fällen auf Software.
Das Problem der Standardisierung ist nicht nur ein technisches, sondern vor Allem auch ein vertragsrechtliches Problem. Hier sei z.B. an branchenspezifische Regelungen z.B. zum Datenschutz z.B. bei Berufsgeheimnisträgern wie Anwälten und Steuerberatern gedacht.
Vor diesem Hintergrund halte ich den Vorstoß von Microsoft zunächst die politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Cloud Computing zu schaffen für einen wichtigen Grundlagenschritt.