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Clipfish hortet 33.000 Musikvideos – und verliert beim Spaßfaktor doch gegen YouTube

Nimmt man doch eigentlich gerne: RTLs Videoplattform Clipfish hat ein eigenes Musikportal vorgestellt, das 33.000 Videoclips umfasst. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch im vergangenen Dezember. Neue wie alte Tracks sollen dabei sein. Und mit einem simplen Hinweis verrät Clipfish in der Pressemeldung dazu, wie man das geschafft hat:

Durch Kooperationen mit den weltweit führenden Musikunternehmen Universal Music, Sony Music, EMI Music und Warner Music sowie Indielabels wie der Beggars Group, einem der weltweit tonangebenden Indie-Label-Netzwerke, Kontor Records, Embassy of Music oder Armada Music (…)

Wir erinnern uns: Auf unser aller Videoplattform YouTube bekommt man immer wieder gerne den Hinweis, dass nahezu alle Videos, die etwas taugen, leider nicht in unserem Land verfügbar seien. Machen wir kurz für Deutschland den Verfügbarkeitscheck der aktuellen Top 10 der YouTube-Musikcharts im Vergleich mit Clipfish.

Song YouTube Clipfish
Jennifer Lopez: „On The Floor“ x
Lady GaGa: „Judas“
Bruno Mars: „The Lazy Song“ x
Katy Perry ft. Kanye West: „E.T.“ x
Nicky Minaj: „Super Bass“
Chris Brown/ Lil Wayne/ Busta Rhymes: „Look at me now“ x
Don Omar ft Lucenzo: „Danza Kuduro“
Jessie J: „Price Tag“ x
LMFAO: „Party Rock Anthem“ x
Rebecca Black: „Friday“ x

Kein K.O.-, aber ein klarer Punktsieg für Clipfish (6:1). Also weg mit YouTube, her mit dem Fisch? Wenn’s doch nur so einfach wäre! Denn Clipfish mag zwar ein besseres Angebot an Musikvideos haben, Spaß macht das ganze deswegen noch lange nicht. Es beginnt mit der miserablen Möglichkeit, Videos einzubinden. Bei einigen ist das aus rechtlichen Gründen gar nicht möglich, alle anderen beschränken sich auf das sonder- und nicht anpassbare Format 320×275 Pixel.


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Die Suchfunktion bei Clipfish ist nur als katastrophal zu bezeichnen. Die eigene Musikvideo-Suche ist im Musikmenü nur mit der Lupe zu entdecken. Findet sie das gesuchte Video nicht, weist die Suche darauf nicht hin, sondern bietet einem vermeintlich ähnliche Videos an. Läuft einmal ein Video, gibt es kein Zurück mehr: Man kann die Hauptsuche benutzen, aber die findet keine Musikvideos. Die einblendbare Videosuche ebenfalls nicht. Drückt man auf die Zurück-Taste, bleibt der ganze Browser hängen. Gleiches, wenn man versucht, die Musikvideosuche in der Navigation neu aufzurufen.

Nein, das macht überhaupt keinen Spaß, und da nützt auch das für den Anfang durchaus ordentliche Angebot an Musikvideos nichts. Ich will mein altes YouTube wiederhaben…

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

19 Kommentare

  • Aus Österreich ist der Zugriff auf die Musikvideos gar nicht möglich. Schade. Dann doch wieder Youtube 😉

  • Ich muss gestehen ich hab mich mit clipfish noch überhaupt nicht befasst. youtube und myvideo haben bisher ausgereicht. Was du so über die Suchfunktion und das Portal allgemein schreibst – ist es glaub ich auch nicht befassenswert. Merci für den Artikel.

  • Komme für so etwas bestens mit der Google-Videosuche klar. Youtube – Dailymotion – Myvideo und so weiter… irgendwann findet man immer den Videoclip, den man gerade sucht (und sei es auf irgendeiner obskuren .ru-Website). Die interne Videosuche der einzelnen Portale nutze ich im Grunde genommen überhaupt nicht mehr, da Google einfach schneller ist und zudem gleich mehrere Plattformen auflistet (Dabei überspringe ich auch ganz gerne clipfish, weil sowohl die Werbung als auch das Interface tierisch nerven).

  • Clipfish ist sowas von Schrott. Einfach nur schlimm die Seite. Man beachte aber, dass sich dort wohl die Musikindustrie förmlich eingekauft hat. DSDS hat sein übriges getan. Bevor ich Video anschauen kann, muss ich mir Zwangswerbung antun. Außerdem hasse ich es, dass beim Start einer Seite irgendwelche Trailer losbrabbeln. In der Öffentlichkeit ist das eine förmliche Blosstellung. Jetzte fehlen nur noch irgendwelche aufdringlichen Layer Ads.

  • Man merkt Clipfish deutlich an, dass das Portal von Medienriesen RTL gesteuert wird. Da wird fröhlich zensiert, verschoben und und und …

  • Hm, kann bei Clipfish irgendwie kein einziges Video abspielen, egal ob jetzt mit FF, IE, oder Chrome ^^ Aber die Seite sieht echt schrecklich aus, so ein komisches Comicdesign, wie man es von deutschen Games von vor 12 Jahren kennt und natürlich möglichst viel Zeug auf jede Seite geklatscht, nach dem Motto: Wenn viel da ist, wird auch viel geklickt!

  • @Oliver, die Zeiten sind vorbei, heute wollen alle Sinne beschäftigt werden! Clipfish ist wirklich nur dann gut, wenn man ein bestimmtes Lied jetzt auf der Stelle sofort hören will. Dann kann die Seite weiterhelfen. Aber zur Abendbeschäftigung in Erinnerungen schwelgen und sich durch gute Vorschläge von einem Video zum nächsten klicken? Das ist eben nur bei Youtube möglich. Ich gönn es dem Verein aber auch.

  • Ich hätte auch gerne Myvideo in den Vergleich mit einbezogen gesehen – dort finden sich meines Erachtens sogut wie alle aktuellen populären Lieder – zudem in sehr guter Quali..

  • Die Vielfalt der Videoplattformen zeichnet sich ja nunmal durch verschiedene Formate und Stile aus. Ein zweites Youtube zu bauen, wäre in meinen Augen etwas müßig. Und auch auf Youtube wird man mehr und mehr mit Werbung penetriert. Schlussendlich sollte man nicht vergessen, dass hinter jeder Plattform ein großer Medienkonzern steht, der dreht und lenkt, wie es ihm passt 🙂

  • Ihr solltet das Thema Musikvideos umfassender betrachten und unter die Lupe nehmen. Clipfish ist einfach nur ein Nachzügler. Dazu noch mit einem mittelmäßigen Produkt–> MyVideo hat seit Jahren nahezu alle Musikvideos , viele auch in HD (Siehe auch http://www.myvideo.de/tv) Offenbar weil sie eine Regelung mit der Musikindustrie und Gema gefunden haben. Anders als Youtube. Ich glaube, wir müssen alle lernen, daß es gut ist wenn deutsche Internetplattformen versuchen auf legale Art und Weise ein Angebot auf den Markt zu bringen. Youtube und Google versuchen durch ihr überstaatliches Auftreten, den Markt zu Ihren Gunsten zu manipulieren und ignorieren einfachste Businessregeln. Egal was man von der GEMA und der Musikindustrie hält, sie sind nunmal da, und haben das Recht auf Ihrer Seite.

    PS: Bei MyVideo gibts gerade das neue LADY GAGA Album komplett mit allen Songs kostenlos anzuhören !

  • Bezüglich der Musikvideos habe ich mich schon seit langem von solchen Videoportalen distanziert. Einfach deswegen, weil einige Musikvideos einfach nicht abgespielt werden oder sie für Deutschland gesperrt sind.

    Dafür habe ich einfach eine andere Alternative für mich gefunden, um doch Musikvideos zu gucken. Sie heißt http://qtom.tv/ und mit der Suchfunktion suche ich einfach nach meinen Lieblingsvideos. Bisher hatte ich keine Probleme mit der Seite, ich habe stets die Musikvideos gefunden, die ich auch gesucht hatte. Außerdem bietet QTom auch verschiedene Kanäle an, so kann ich QTom auch einfach mal „laufen“ lassen und Musik hören, während ich was anderes mache.

  • Habe gestern noch von Clipfish eine Mail erhalten, dass sie gewisse Dienste wie Bilder/Nachrichten/etc. einstellen wollen.

    Ich glaube da ist abgesehen von den normalen Videos nicht mehr viel los … MyVideo versucht es ja nun auch eher über die Film-Schiene.

    Ich persönlich finde es garnicht schlecht, wenn diese Dienste langsam ihr eigenes Konzept entwickeln und nicht nur die 101. Youtube Kopie sind. Man darf gespannt sein, wer davon überlebt.

  • Was mich gleich bei Clipfish verärgert hat, sind die AGB Blau auf Blau, als hätte man was zu verstecken. Ich überlege noch sehr, ob ich da meine Musik-Videos einstelle. Hat jemand da umfassende Erkenntnisse bei eigenen Musik-Videos?

    Die AGB könnte man auch so verstehen, dass man nur privates Zeug einstellen darf?

    Youtube nervt aber auch, denn die dauernde hintenrum Leute zu Angaben zu nötigen Strategie und Google+ wegen besserer Suchergebnisse geht einem auch heftig auf die Eier.