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Zukunft des Musikhörens: WahWah.fm ist da

Jürgen Vielmeier
Aktualisiert: 16. Juni 2011
von Jürgen Vielmeier
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Wie werden wir in Zukunft auf neue Musik aufmerksam? Vielleicht durch Menschen in unserer Umgebung. Das ist der Ansatz, den eines der derzeit hoffnungsvollsten deutschen Startups, WahWah.fm, aus Berlin verfolgt. Die erste, kostenlose Version einer speziellen App ist gestern Abend für iOS-Geräte im deutschen App Store erschienen. Die Musikauswahl ist aus zwei einfachen Gründen noch beschränkt, die App bietet aber schon jetzt einen Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Jahren erwarten wird. Die Zukunft des Musikhörens – so könnte sie aussehen.

Das Startup nennt die Applikation in voller Absicht „WahWah.fm ONE“, denn man weiß selbst, dass es noch eine Version ist, deren Möglichkeiten beschränkt sind. Und dabei liegt es weniger an der Technik als an den fehlenden Nutzern und der geringen Musikauswahl. Die erste Version der App basiert auf der Auswahl des befreundeten Startups Soundcloud, GEMA-lizenzierte Musik fehlt. Noch. Denn die soll es in Zukunft geben. Schon jetzt empfängt man auf WahWah.fm einige Radiostationen, das Programm einzelner DJs oder den WahWah.fm-Hauskanal. Das Prinzip hinter der Software: Jeder kann selbst zum Radiosender werden, indem er einfach seine Musik hört und das Programm anderen zur Verfügung stellt.

„Ein Algorithmus liefert keine Überraschungen“

Den Durchbruch werden die Berliner Jungs wohl erst feiern, wenn man die Plattenfirmen auf seiner Seite und sich mit der GEMA geeinigt hat. Dann aber dürften die Nutzer von ganz alleine kommen. Denn Technik und Design der App machen einen sehr modernen Eindruck. Killer-Feature dürfte die Landkarte sein: Man kann sich ganz bewusst Leute in der Umgebung suchen und ihren „Sender“ einschalten. Größtes Manko ist hingegen das Nadelöhr Mobilfunk, denn die App setzt auf Streaming. Da jeder ein begrenztes Datenvolumen von meist nur einigen hundert Megabyte im Monat hat und die Datennetze zumindest abseits der Städte lahmen, ist man auf absehbare Zeit noch auf WLAN angewiesen.

Menschen kennenlernen und hören, was sie hören, kann man aber schon jetzt. Als ich Gründer Philipp Eibach Ende Mai in Berlin traf, benannte er den Vorteil gegenüber Last.fm und anderen Diensten so: „Ein Algorithmus bietet irgendwann keine Überraschung mehr. Er weiß etwa, dass ich Heavy Metal höre und bringt mir immer noch saubere Vorschläge – über Heavy Metal und vielleicht benachbarte Genres. Neue Musik entdecke ich nur über andere Menschen.“

WahWah.fm ist eine moderne App, die ihrer Zeit vielleicht ein wenig zu weit voraus ist. Ihre größten Probleme sind Gegebenheiten der heutigen Zeit, wie Musiklizenzierung, beschränkte Datenvolumina und eine ausbaufähige mobile Dateninfrastruktur. Höchste Zeit, dass sich diese Gegebenheiten ändern.

Ein kurzes Video über mein Gespräch mit Philipp Eibach über WahWah seht ihr hier:

(Jürgen Vielmeier)

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vonJürgen Vielmeier
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Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.
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