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Nokia stellt Prototypen eines biegsamen Tablets vor: Sie kommen, sie kommen

Sind wir mal ehrlich: Da kann jemand ein noch so leistungsstarkes neues Smartphone mit etlichen Innovationen vorstellen: Es bringt uns kaum noch dazu, überhaupt vom Sofa hochzublicken. Da müsste schon eine neue Sau durch unser Wohnzimmer getrieben werden. Etwas wie, ich sag einfach mal, ein durchsichtiges Tablet oder ein biegsames Handy. Von daher ist es sehr interessant, was Nokia da derzeit in der „Future Lounge“ auf der eigenen Hausmesse „Nokia World“ in London vorstellt: ein biegsames Mini-Tablet.

Was es genau ist, Smartphone, Tablet, Mobile Internet Device, ließ Nokia-Ingenieur Tapani Jokinen offen. Entscheidend ist: es funktioniert. Mehr schlecht als recht, von mir aus. Mehr als ein Prototyp ist es nicht und über das Innenleben herrscht großes Stillschweigen von Seiten der Finnen, aber: das Ding lässt sich benutzen, ist also mehr als eine bloße Designstudie. Solche Dinger werden kommen, und all zu lange wird es nicht mehr dauern.

Von Samsung schon im kommenden Jahr?


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Ich habe hier oben einmal mit der Kamera draufgehalten, als Jokinen mir das „Kinetic Device“ vorgeführt – und meine bohrenden Fragen nach dem Innenleben allesamt abgeschmettert hat. (Entschuldigt übrigens die Tonqualität, es wird mal Zeit für eine neue Kamera, scheint mir.) Das Gerät lässt sich durch simples Drücken oder Biegen bedienen. CNet vermutet, dass Kohlenstoffnanoröhren verbaut sein könnten.

Auch Nokia-Nebenbuhler Samsung hatte kürzlich den Appetit angeregt, als man flexible Amoled-Displays für 2012 versprochen hatte und das hübsche Konzept „Galaxy Skin“ im kommenden Jahr angeblich auf den Markt kommen soll. Forscher haben es bereits geschafft, biegsamen CMOS-Speicher auf Folien zu drucken, berichtet Golem heute. Es bewegt sich was.

Mit flexiblen Geräten wäre es etwa möglich, ein Smartphone wie ein Armband um sein Handgelenk zu legen, oder – um beim Anfangsbeispiel zu bleiben – ein Tablet in ein Sofakissen einzuarbeiten. Dann müssten wir erst recht nicht mehr von dort aufstehen. Wäre das etwas für euch?

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

29 Kommentare

  • Ich kann mir kein Szenario vorstellen in dem ich so ein Teil als praktisch erachten würde.. Tablet in ein Sofakissen einbetten? 😀 – Außerdem, da wo Material gebogen wird, geht es schneller kaputt.

    PS Vermutlich hättest du eine bessere Qualität gehabt, wenn du mit deinem Handy gefilmt hättest… 😉

  • Ich mag solche Studien ja. Letztlich führen sie dazu, dass die Produkte am Ende besser werden, auch wenn das, was in der Studie gezeigt wird, vielleicht so nie auf den Markt kommt.

    Was mich an Nokias Ansatz aber stört:
    Im Video hangelt er sich durch die Menüs mittels Biegen und (Ver)Drehen des Gerätes. Mehr schlecht als recht. Dass er diese Art von Navigation aber als „intuitiv“ bezeichnet, finde ich bedenklich. Denn das ist sie nicht. Intuitiv ist erstmal nur das, was wir als Mensch auf natürliche Art und Weise tun würden, um eine Aktion zu erreichen. Deshalb ist die Finger-Wisch-Bewegung zum Scrollen und das Antippen zum Selektieren bei heutigen Smartphones intuitiv. Weil wir das das Scrollen – sprich verschieben- auf Papier auch machen können. Das Antippen zum Hervorrufen einer Interaktion geht auf Papier nicht, wohl aber mit Lebewesen, was die Geräte letztlich menschlicher? natürlicher? jedenfalls eben intuitiver macht.

    Nur ein Verbiegen ist dies eben nicht. Wobei es durchaus interessant für bestimmte Game-Konzepte wäre.

  • Vielleicht kennt ihr noch die „Spickzettel“-Kugelschreiber von früher. Man konnte bei Bedarf ein Blatt Papier dem Kugelschreiber herausziehen, welches dann von selbst wieder zurückgeschnappt ist.

    Nun stellt Euch so einen Kugelschreiber vor, aus dem man „mal eben“ ein 5 Zoll Display herausziehen kann.

    Kugelschreiber nehmen -> Display herausziehen -> Nummer wählen -> Display schnappt ein -> Kugelschreiber zum Telefonieren ans Ohr halten -> Display herausziehen -> eMail schreiben usw.

    Und das alles in einem Kugelschreiber, der in einem Stiftfach im Sakko steckt.

  • Es wäre doch schick wenn dieses biegsame Ding wasserdicht wäre und man in der Badewanne surfen könnte oder unter der Dusche die mails checken und youp… youtube videos reinziehen XD

  • Wirklich sehr erstaunlich was Nokia da auf die Beine gestellt hat. Aber ich frage mich jetzt wirklich : Wozu brauch ich das? Also warum muss ich so ein gerät denn biegen können? Es reicht, wenn es stabil genug ist. Also das ist natürlich noch eine subjektive Einschätzung, aber wie seht ihr das?

    Nokia sollte lieber an der Akku Laufzeit arbeiten, das ist für mich am aller wichtigsten!

  • @Chris:
    Naja wie der Jürgen ja schon erwähnt hat, würde ich sehr gern mein Handy als Armbanduhr tragen. Zum Telefonieren nehme ich das Headset oder ziehe es schnell ab und halte es an mein Ohr…

    Fände ich wirklich super. Würde ich mir u.U. sofort kaufen. Wär mir dann auch wurscht wenn es nicht mehr die Eierlegende-Wollmilchsau wäre…

  • @Nils:
    Hast du mal ein Buch umgeblättert 😉 Das kommt einer Biegefunktion schon sehr nahe 😀 Zumindest finde ich es eine Ergänzung, eine Alternative wird es wohl nie ganz sein können…
    Aber ich gebe dir Recht, intuitiv finde ich das auch nicht. Ob es praktikabel ist wird erst der Alltagstest zeigen. Wenn ich überlege wie viele Leute vor Jahren geschriehen haben: „Touch? Da kommt doch keine Sau draus!“ Gut ist schon was anderes, wenn ich sehe, dass meine Oma am iPad in 2 Minuten ein E-Mail schreiben konnte. Während das am PC nur mit meiner Hilfe geht. Aber sie lernt fleissig hinzu 😀

  • @ #1

    Seh ich anders. Ein heutiges Smartphone fällt auf den Boden – Display oft futsch. Hier wird das vermutlich kaum passieren. Insofern sehe ich den Nutzen durchaus auch darin begründet, dass es sich schlicht und einfach um ein fast unkaputtbares Display handelt. Kann also auch in einem unbiegbaren Gerät seinen Platz finden.

  • @ #11 Tigerbaby
    Mein Smartphone ist mir schon 100x runtergefallen und nicht kaputt gegangen. Gorillaglas sei Dank. 😉 Aber ich sehe deinen Punkt und vielleicht hatte ich bisher auch nur Glück.. es gibt sicher auch hinreichend Gegenbeispiele.
    Auf der anderen Seite denke ich, dass es auch in Sachen Festigkeit von Glas weiter Fortschitte geben wird.

  • So jetzt aber:
    Ich finde das biegsame Tablet echt klasse! Die Idee ist potentiell sehr schön und wurde auch einigermaßen gut umgesetzt. Ich glaube aber nicht, dass es dafür übermäßig viele abnehmer geben wird, da die herkömmlichen Geräte bessere Performance bieten. Je nach Preisentwicklung würde ich mir ggf auch eines zulegen, weil ich das Konzept einfach gutfinde.. schön biegsam

  • Die Frage ist, was man mit einem biegsamen Handy machen will.
    Ich seh da irgendwie kein Einsatzgebiet. Aufs Handgelenk das Handy tragen, wird bei den wünschenswert großen Displays nicht möglich sein.
    Ich habe noch nie ein Handy kaputt gemacht, weil es „nicht biegsam“ war. Ich habe überhaupt noch nie eines kaputt gemacht.
    Ich sehe keine Notwendigkeit ein Bild, dass ich mir ansehen will, zu biegen.

    So gesehen sehe ich für Smartphones und Tablets kaum ein Einsatzgebiet. Auch für Tablets ist doch ein biegsames Displays nicht notwendig, ist ja kein „IMAX“-Format 🙂
    Man kann sowas dann halt in Kleidung verbauen^^ oder in Autos, auf Taschen,… überall halt als Werbefläche, aber als direkten Nutzen, sehe ich nicht.

  • Wenn ich ein biegsames Smartphone endlich in die Hosentasche packen könnte, ohne das es sich beim draufsetzen verabschiedet, würde ich dafür Geld ausgeben.

  • Denke auch: Das macht das Gerät sturzsicherer und man kann es in die Jeans stopfen und beim Hinsetzen nicht daran denken. Zur Bedienung hmm naja ööh bringt wohl nix. Aber krumme Display = Bananenhandys. ! Yeah.