Still und heimlich ist auf Facebook in dieser Woche für einige Musik-Apps Seamless Sharing gestartet (auch „Frictionless Sharing“ genannt). Eine offizielle Ankündigung gab es nicht, aber einige werden es gemerkt haben: Musik, die eure Freunde hören, wird im Facebook-Ticker und in der Timeline angezeigt. Natürlich nur für diejenigen, die ihren Facebook-Account mit den Diensten verbunden haben.
Die Musikflatrates Simfy und Deezer sind für den Anfang dabei. Tape.tv teilte uns mit, dass auch Videos des Musikvideo-Spezialisten gepostet werden. Facebook listet zusätzlich Saavn auf, einen Spezialisten für indische und tamilische Musik. Hat man sein Konto eines dieser Dienste einmal mit Facebook verbunden, wird jeder Track auf Facebook angezeigt und ist like- und kommentierbar: Songs, Videos, TV-Sendungen, Medienbeiträge. Das klingt nach viel Hektik und ist doch eine erfreuliche Weiterentwicklung.
Seamless Sharing in der neuen Chronik
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Wie gut das von den Nutzern angenommen wird, ist die Frage. Die Zahl der Postings im Ticker nehmen jetzt natürlich mächtig zu. Macht aber eigentlich nichts, weil dort auf relativ kleiner Fläche ohnehin alles durchrauscht: wer mit wem befreundet ist, wer wessen Beitrag kommentiert oder bloß geliket hat. Besonders unangenehm ist mir das bislang nicht aufgefallen. Der Ticker ist zu einer Momentaufnahme geworden. Wer gerade auf Facebook ist, kann sehen, was seine Freunde gerade machen, gucken, hören. Es ist relativ sinnlos, den Ticker bis zum Ende durchzuscrollen. Das Wichtigste erscheint weiterhin auf der eigenen Wall.
Facebook ist für das Seamless/Frictionless Sharing zuletzt stark in die Kritik geraten. Viele Nutzer haben deswegen ihre Abkehr von dem Social Network angekündigt. Meinem ersten Eindruck nach zu Unrecht: Seamless Sharing, wie Facebook es jetzt handhabt, ist eine fantastische Weiterentwicklung, die die soziale Interaktion weiter erhöht. Ohne dass man zu viel von sich Preis gibt. Ohne dass sich das Grundrauschen erhöht. Der einzige Kritikpunkt für mich bleibt ein Zwang der Nutzer zum Frictionless Sharing, wie die Musikflatrate Spotify es etwa handhabt. Bei Simfy, Deezer und Tape.tv ist die Möglichkeit freiwillig.
Andere Apps und Medien dürften in Kürze folgen.
(Jürgen Vielmeier)
Ich habe zwei Identitäten: einmal die Eva, die im öffentlichen Leben steht, Vorträge hält und als Referentin viele viele Menschen um sich hat – und einmal die Eva, die sich privat bei ihrer Musik entspannt – und die will nicht, dass jeder ihren Musiggeschmack kennt – das geht mir zu weit, das ist meine Privatsphäre und das geht einfach die im Beruf nichts an. und Facebook ist nun mal nicht privat – die Einstellungen fliegen immer wieder raus, und das Profil wird sichtbar – das ist mein Hauptkritikpunkt an Facebook – ich kann den Privateinstellungen nicht vertrauen.
Guten Morgen zusammen. Ich sehe es jetzt nicht ganz soo kritsch wie Frau Ihnenfeldt. „Geheimhalten“ eines Musikgeschmacks…muss ja heftige Mukke sein & dann darf man immer nur „alleine“ hören:-) Muss man sich dass dann in einer Schalldichten Box vorstellen, damit auch ja der Nachbar nichts mitbekommt? Spass beiseite- man sollte trotzdem wirklich „Lifestyle Grenzen“ ziehen. Alles preiszugeben…was nützt einem das selbst auf Dauer?Nichts! Nur mehr personalisierte Werbung & darum gehts alleinig auf der Plattform: Umsatzgenerierung. Dabei ist Facebook nicht die einzige Plattform- Amazon und Apple sind genauso schlimm. Kaufe ich ab& zu einen Song auf Amazon habe ich das Gefühl, dass ich dort schon „gebrand-marked“ bin& das ganze mit dem gläsernen Menschen, über den man alles weiss, nimmt seinen Lauf… privat bleiben eine Kunst! Wäre mal gespannt darauf, wie das manche machen hier mit dem „privat bleiben.“ Alle CD´s im Kapuzenpulli bei Saturn& Media Markt kaufen?
Ich sehe zur Zeit das sich immer mehr Menschen die ich kenne von Sozial Media Kram wieder Abwenden und Facebook als das sehen was es wirklich ist, ein großes „Schnüffelnetz“ der Wirtschaft für das Privatleben der Menschen.
Dort tummeln sich meist nur noch Kiddis, zweifelhafte Seelenverkäufer oder einfach Leute welche sich selbst Vermarkten wollen/müssen.
Allgemein achten wieder mehr auf ihre Privatsspähre und die große Sozial Media Welle geht wohl mit 2012 langsam zu Ende.
Private Netze, Offline Kontakte oder einfach Facebook Abstinenz werden immer Beliebter.
Da gebe ich Dir Recht @Anonymous! wenngleich Du Dir mal die Statistiken angucken solltest: den größten Sprung auf Facebook hatte die 45-55 jährigen gemacht. Hatte mal bei uns darüber berichtet. lg
@5 Christian
Ich meinte mit „Kiddis“ auch mehr den Begriff im übertragenen Sinne als eine bestimmte Art von Nutzern unabhängig vom Alter.
Kann es durchaus verstehen, wenn man etwas vorsichtig damit ist, seinen Musikgeschmack mit der halben Welt zu teilen. Der potentielle Chef bei der Bank könnte vielleicht die Vorliebe für Death Metal mit Gore Schlagseite ein wenig missverstehen und meine Hippen Kumpels sollen vielleicht nicht den gelegentlichen Schmuseballaden Konsum verfolgen. Aber auch dann wenn man zu seinen Vorlieben steht, finde ich es einfach bedenklich, dass das teilen in sozialen Netzwerken immer mehr automatisiert wird. So geht wichtige Medienkompetenz verloren und man spielt am Ende nur noch der Marktforschung in die Hände, anstatt die Vernetzungspotentiale dieser Netzwerke zu nutzen.
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Hier wird nun schon diskutiert, als ob man verpflichtet wäre seine Musik auf Facebook freizugeben. Es ist doch immer noch alles freiwillig und auch bei Facebook muss sich niemand anmelden.
Was ich an der Sache gut finde ist, dass man nun mehr Statistiken darüber haben wird, was die Leute wirklich hören, denn oft sind die offiziellen Charts mit Songs voll, die nur von den grossen Labels dahinbombardiert wurden.
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@Anatoli
Natürlich wird keiner gezwungen sich bei Facebook anzumelden und dort seinen Musikgeschmack preiszugeben.
Wenn ich mich aber z.B. bei Deezer anmelde um mir dort ein paar Songs anzuhören, MUSS ich mich dort mit meinem Facebook Account registrieren. Die Standardeinstellung ist dann, dass jeder Song öffentlich in der Timeline gepostet wird.
Erst mit ein paar Klicks kann man das ändern. Viele Nutzer wissen sicher nicht mal, dass alles veröffentlich wird. Der Durchscnittsuer hat nämlich gar nicht die Möglichkeit alle Feinheiten von Facebook zu kennen.
Und ob der private Musikgeschmack jetzt schützenswert ist oder nicht, spielt doch keine Rolle. Vielleicht geht es auch niemanden etwas an, was ich in meiner Bude oder in der Bahn (über das Handy) für Mucke höre. Abgesehen davon nervt es viele vielleicht auch einfach nur.
Dieser Facebook ZWANG bei immer mehr Diensten nervt doch nur noch und zeugt von zunehmender Faulheit andere Registrierungsmöglichkeiten einzusetzen und Sammelwut bei den Anbietern.
[…] Facebook Music in Deutschland gestartet: Frictionless Sharing für Musik-Apps […]
[…] von uns preisgeben? Wie viele Informationen können wir denn noch aufnehmen? Seit Einführung des Frictionless Sharing für Musik-Apps in Deutschland finde ich immer mehr Meldungen über gehörte Musik und Videos in meinem Newsfeed…und ich […]
[…] es nicht zu leugnen, dass Facebook sich als Nachfolger des freien Web definiert und über sein Frictionless Sharing immer mehr davon auf seine Seite holt. Strategen weltweit sehen das Social Network als wichtigen […]