Samsung Galaxy SII, SIII und Apple iPhone
Interessante Theorie, die man drüben bei Androidpolice aufstellt: Das Samsung Galaxy SIII könne das erste Smartphone sein, das fast vollständig von Anwälten designt worden ist. Die Koreaner befinden sich seit geraumer Zeit im Rechtsstreit mit Apple und werden bei praktisch jedem neuen Tablet und auch vielen Smartphones direkt wieder vor den Kadi gezerrt. Das kostet Energie, Gerichtskosten – und für jedes Verkaufsverbot auch noch eine Menge Umsatz. Außerdem ist Apple ein wichtiger Kunde für Samsung: Rund ein Viertel der Bauteile in einem iPhone stammen vom eigentlichen Intimfeind.
Also könnte Samsung auf Apple zu gekommen sein, vermutet Ron Amadeo von Androidpolice. Er vergleicht dabei das Design des Galaxy SIII mit Patentansprüchen Apples gegen Samsung aus einer Klage vor einem Jahr. Darin erhob Apple unter anderem Anspruch auf Patente, die Design und Oberfläche des iPhones betreffen. Darunter etwa: ein rechteckiges Design mit geraden Außenkanten. Wie Amadeo herausfand, hat das Galaxy SIII bei genauerer Betrachtung keine geraden, sondern leicht abgerundete Seiten. Auch identisch abgerundete Ecken, auf die Apple in seinen Patenten Anspruch erhebt, hat das SIII nicht. Die Ecken an der Gehäuse-Oberseite sind dort weniger stark abgerundet als auf der Unterseite.
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Erklärt nicht alle Schönheitsfehler
Auch rechteckige App-Icons verwendet Samsung in der TouchWiz-Oberfläche für das Galaxy SIII nicht mehr (allerdings auch schon beim SII nicht). Auch auf eine separate App-Menü-Leiste am unteren Ende des Bildschirms („Springboard“) verzichtet Samsung beim Galaxy SIII, zumindest in der App-Übersicht. HTC verwendet für seine Sense-Oberflächen etwa noch ein ähnliches Springboard.
Allerdings gibt es auch Schwächen in Amadeos Argumentation: Denn hätten Samsungs Anwälte das SIII alleine nach Apples Patentforderungen designt, dürfte der Bildschirm eigentlich nicht von einem Metallrahmen umschlossen sein. Samsungs Antwort auf Apples Sprachassistenten Siri, S-Voice, verwendet ein Icon, das dem Vorbild sehr ähnlich ist. Und kritisiert wurde von Ästhetikern außerdem das Plastikgehäuse, das Samsung verwendet. Darauf macht Apple in der genannten Klage allerdings keinen Anspruch geltend. Die fehlenden Rechtecke um die App-Symbole sind seit Android 4.0 „Ice Cream Sandwich“ Standard und deswegen nicht zwingend Samsung zuzuschreiben. Und zu guter Letzt sei auch gesagt: Das Galaxy SIII ist vielleicht keine Kandidatin für einen Schönheitswettbewerb, ich habe allerdings auch schon viel Hässlicheres gesehen. Wenn es wirklich Anwälte waren, die beim SIII das Design vorgegeben haben, dann verabschiede ich mich hier und jetzt von so manchem Vorurteil.
Das Design des SIII in der Hand von Anwälten. Was meint ihr?
(Jürgen Vielmeier, Bilder: Samsung/Apple)