Kauf dir Aufmerksamkeit: Weil angeblich nur 12 Prozent eurer Facebook-Freunde eure Status-Updates auch wirklich lesen, bekommt ihr bald möglicherweise die Chance, sie sichtbarer zu machen. Facebook bestätigte der Technikseite Stuff.co.nz, dass man ein derartiges, kostenpflichtiges Feature mit einigen Nutzern teste. Was „sichtbarer“ heißt: Hervorgehobene Posts erscheinen für jeden Freund oben im Facebook-Feed. Sie bleiben länger dort stehen und werden besonders farblich gekennzeichnet.
Ein „Highlighted Update“ kostet im Test 2 US-Dollar, zahlbar per Kreditkarte oder PayPal – nicht mit Facebooks hauseigener Währung Credits. Offen ist allerdings noch die Antwort auf die Frage, was mit „Freunden“ ist, die man eigentlich ausgeblendet hat. Wird man deren Geschwafel dann trotzdem wieder lesen müssen? Das Feature richtet sich laut Facebook zunächst an Privatnutzer und erst einmal nicht an Unternehmen. Falls doch, könnte das der Anfang vom Ende für Facebook sein. Ob hervorgehobene Updates jemals für alle Nutzer ausgerollt wird, wollte man bei Facebook noch nicht sagen. Ich hoffe nicht.
Außerdem testet Facebook derzeit einen Online-Speicher: Jeder Nutzer soll bis zu 25 GByte hochladen können und mit anderen Nutzern austauschen. Dokumente, kurze Videos, aber keine Musik oder .exe-Files. Eine Antwort auf Google Drive oder Dropbox ist das allerdings höchstens indirekt: Die Möglichkeit soll vorerst ganz im „sozialen“ Sinne nur für Facebook Gruppen zur Verfügung stehen. Ein privater, persönlicher Speicher ist damit offenbar nicht gemeint.
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Nutzer und Investoren bezirzen
So oder so: Facebook ist wieder aktiv, versucht mögliche Investoren mit seriöseren Funktionen wie dem App Center oder der Integration in Bing zu umschmeicheln. In einer Woche geht es für das Social Network an die Börse und die Prognosen könnten wahrlich besser sein. Je nachdem, wen man fragt, besteht ein großes Interesse an den Anteilsscheinen oder eine schwache Nachfrage. Auch mit Ehrlichkeit („Schwächen im bisherigen Geschäftsmodell„) wirbt man kurz vor Schluss noch einmal um die Gunst der Geldgeber.
Mir scheint, als wollten Investoren verschiedener Lager die Stimmung für ihre eigenen Interessen nutzen. Ich gehe von einem soliden Börsenstart des Social Networks aus. Die Aktie dürfte ihr Geld wert sein, große Wertsteigerungen erwarte ich aber eher weniger. Das Geschäftsmodell basiert auf Vertrauen und geringen Eintrittsbarrieren. Jetzt alles umzuschmeißen und mit Funktionen wie Highlighted Updates Geld zu verdienen, werden die Nutzer nicht mittragen. Für Facebook wird es eine Gratwanderung zwischen den Interessen von Investoren und denen der Nutzer. Diese stehen sich diametral gegenüber.
(Jürgen Vielmeier, Screenshots: Stuff.co.nz, Mashable)
Lieber Jürgen,
ich hoffe, dass du das Wort „ausgerollt“ scherzhaft meinst. Wirklich, ich bin kein Bastian-Sick-Fan, der sich über jede amerikanisierte Eindeutschung aufregt, aber „ausgerollt“? Das muss ein Witz sein.
Ich vermute mal, dass das Wort „roll out“ aus dem Bereich von Fabriken und Fließbändern kommt, wo neue Produkte dann wirklich raus rollen, besonders, wenn sie Räder haben. Ich denke, da würde man dann „Markteinführung“, „Veröffentlichung“, oder „allgemein verfügbar machen“ etc. sagen. Oder halt einfach „roll-out“, ein Anglizismus mehr oder weniger ist auch egal. Aber ausgerollt? Nein.
Viele Grüße
Johannes
Bei uns, einer mittelständischen Firma im Bereich Software-Entwicklung, ist der Terminus „neue Funktionen ausrollen“ absolut üblich. Bei unseren Kunden auch.
Gut, ich hab nicht gewusst, dass das in bestimmten Branchen in Gebrauch ist. Nichtsdestotrotz finde ich, dass es wirklich komisch klingt.
Genau Zeit das „Ausrollen“ auszuphasen! 😉
Ich finde die hervorgehobenen Updates für Privatnutzer übrigens für eine ziemlich clevere Idee. Das werden sicherlich viele Nutzer für bestimmte Zwecke (Kleinanzeigen) sicherlich kreativ einzusetzen wissen.
Abgesehen von der Terminologie, ich finde es viel beachtlicher wenn wir bald unsere Freunde in „Basic“ und „Premium“ unterteilen.
Also ausrollen ist doch längst Umgangssprache.
Facebook spielt da ein wenig mit dem Feuer würd ich sagen, denn ich glaube nicht, dass hervorgehobene Updates tatsächlich gut ankommen im Bekanntenkreis.
Ich glaube nicht, dass es soziale Akzeptanz findet im Freundeskreis für Geld mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Firmen lassen sich ausblenden oder abstrafen durch ein Dislike. Das ist ein Pilot, der wieder unter den Tisch fällt und wirklich nur ein bisschen die Innovationskraft und den gute Willen zum Reibach machen zeigen soll.
Es gibt sicher viele Frühstücksfleisch-schweine die die neue Funktion kühl finden und sie nutzen werden um die Mauer ihrer Freunde zuzumüllen. Gebt mir einen Daumen hoch wenn Ihr meinen Beitrag schätzt und hoffen wir das wir das „nach persönliche Rechner Zeitalter“ überleben werden. :lachendes Strichgesicht:
Soviel zudem, Facebook ist und bleibt kostenlos… haben die nicht schon genug Geld? ich habe es ehrlich gesagt nicht nötig, mir Aufmerksamkeit zu kaufen..
Nunja die Investoren haben eben ein wenig schiss. Schon oft gab es Internet Aktien die dann eben doch keine Erträge lieferten. Facebook hat aber wirklich enorme Chance. Die Frage ist ob die Facebook-Köpfe auch in der Lage sind die erwarteten Gewinn zu liefern. Ein guter IT-Kopf ist nicht automatisch ein guter Geschäftsmann.
[…] einführen. Es zeigt eure Statusmeldungen nicht allen euren Freunden – es sei denn, ihr zahlt künftig dafür. Aber es ist durch seinen Börsengang angreifbar geworden. Wenn ihr nicht mehr mitspielt, dann […]
[…] der andere Geld verdienen. Verbesserte Mobile Ads – dürften die Nutzer eher vergraulen. Dafür zahlen, dass Statusmeldungen von wirklich allen Freunden gelesen werden? Führt die Qualität des […]