Sonstiges

Das Märchen von den 6 neuen Amazon-Tablets

Kindle Phone

Es war einmal ein kleines Amazon-Tablet, das es ganz alleine mit dem bösen König iPad aufnehmen wollte. Der herrschte mit eiserner Hand über seine Getreuen, die ihm freiwillig folgten und gar nicht merkten, wie sie ihre Freiheit aufgaben. Als der König von dem viel kleineren Tablet hörte, musste er lachen, und er verfügte, dass nichts geschehen solle. Es stellte ja keine Gefahr da. Da war das kleine Amazon-Tablet sehr betrübt. Es machte sich auf den Weg, traf viele Diggas und Homies und fand schließlich fünf Mitstreiter in allen Größen und Stärken. Und gemeinsam zogen sie gegen den bösen König zu Felde, brachten ihn zu Fall und führten ihre eigene Terrorherrschaft ein. Ende.

So weit die Geschichte, die man (in etwas anderer Form) heute auf fast jedem Techblog lesen kann. Demos Parneros, Präsident des Büroausstatters Staples hat gegenüber Reuters bekannt gegeben, dass „fünf bis sechs“ neue Varianten von Amazons Tablets auf den Markt kommen würden. Mindestens eins davon messe 10 Zoll und damit mehr als die bislang einzige Variante des Kindle Fire mit 7 Zoll. Bei GigaOm frohlockt man bereits, dass Amazon verstanden habe, wie wichtig Vielfalt bei Tablets sei. Bei Gdgt freut man sich darüber, dass Tablets bald in allen Formen, Farben und Größen auf dem Markt seien, ähnlich wie Laptops. Es ist nur sehr unwahrscheinlich, dass es von Amazon so kommt.

Zwei Größen sind wahrscheinlicher


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Gibt es das Kindle Fire dann vielleicht bald auch in 5 Zoll, 8,9 Zoll, 13 oder – warum nicht gleich – 18 Zoll? Das ist das, was viele spekulieren, bei Reuters geht man auch von einem Smartphone aus. Das würde allerdings massive Entwicklungskosten für Amazon bedeuten. Gemessen an der Tatsache, dass man zumindest das aktuelle Kindle Fire nicht einmal zum Selbstkostenpreis verkauft, klingt es unwahrscheinlich, dass Amazon weitere Millionen in die Entwicklung steckt. Bislang ging es dem Versandhaus weniger um besonders elegante Hardware – sie ist im Kindle Fire bestenfalls Mittelmaß und nur Mittel zum Zweck. Aus Amazons Sicht sollen die Leute Ebooks kaufen, Videos und Songs herunterladen, denn damit verdient man Geld. Warum sich also die Mühe machen, ein 8,9-Zoll Tablet dazwischen zu schießen, wenn die Kunden auf einem 10-Zoll-Gerät Videos doch viel besser konsumieren können?

Parneros dürfte etwas ganz anderes gemeint haben: Tablets in verschiedenen Größen und Ausstattungen. Das würde bedeuten, dass es künftig eher zwei Kindle Fire – in 7 und 10 Zoll – mit verschiedenen Speicherkapazitäten und mit Mobilfunkchip oder ohne geben wird.

Ein 10-Zoll-Kindle-Fire wird aber bereits seit Wochen spekuliert, wäre also nichts wirklich Neues. Auch Gerüchte um ein Smartphone von Amazon branden immer wieder auf. Der Online-Retailer will übermorgen seine neuen Quartalszahlen bekannt geben. Konkurrenz hat er auf dem Tabletmarkt erst kürzlich von Google bekommen. Das von Asus hergestellte und unter Googles Eigennamen verkaufte „Nexus 7“ kommt mit 7 Zoll Größe zu einem ähnlichen Discount-Preis daher, ist aber besser ausgestattet und in einer Variante bereits ausverkauft. Auch von Apple wird Gerüchten zu Folge ein neues iPad mini in etwa dieser Größe erwartet.

(Jürgen Vielmeier, Bild: Amazon)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

13 Kommentare

  • IPad Mini ohje, den Studenten und Schülern wird viel zugemutet. Ständig neues Iphone und Ipad kaufen und jetzt noch ein drittes Gerät. Apple kennt auch keine Gnade.

  • Amazon sieht Tablets mehr als den „Einkaufswagen“ der Zukunft und könnte damit Recht haben.
    Die Leute gehen immer weniger in reale Einkaufszentren , die Brange erlebt schon einen Wandel wie man an den Pleiten von „Karstadt“ oder „Neckermann“ sehen kann , dagegen „Amazon“ oder „Zalando“ immer neue Umsatzrekorde feiern.
    Es wird sicher nicht mehr lange dauern und diese Firmen „Verschenken“ an ihre Kunden Tablets als ihr Virtuellens Ladengeschäft und können sich dabei Teure Innerstadt Verkaufsflächen, Parkhäuser ect. sparen. Die Frage wird aber sein wie werden sich unsere Städte dadurch Verändern?
    Auch die Frage ob Firmen wie Apple oder Microsoft darunter Leiden werden wenn es Tablets oder gar Smartphone zukünftig Umsonnst geben könnte?

  • @Mika B. Neckermann hatte zum Schluß nichtmal mehr Kataloge und beschränkte sich somit auch nur auf das reine Internetgeschäft und sind trotzdem Pleite. Passt also irgendwie nicht ganz. Rein nur im Internet vertreten zu sein reicht also bei weitem nicht. Aber die Idee mit den „Kunden Tablets“ ist denk ich mal gar nicht soweit hergeholt.

  • Abgesehen davon dass der Kindle Fire keine direkte Konkurrenz zum iPad sein soll, sondern nur ein Vehikel für Amazons Inhalte ist wie Du unten ja auch schreibst, spricht die Originalquelle ja auch von 6 SKUs, Stock Keeping Units. Es wird also nur verschiedene Varianten geben, Speicherausstattung, WLAN oder auch mit 3G, vielleicht eine weitere Farbe, alles denkbar mit nur eine Größe.
    Zumal sich das auf alle Amazon Produkte bezog, von den 6 SKU könnten auch zwei für das Amazon-Handy sein falls es kommt.

    Ich denke es wird maximal zwei Größen vom Kindle Fire geben, gehe aber erstmal nur von einer aus. Das verteilt sich halt auf ein paar Varianten die natürlich jeweils einen eigenen Karton haben.

  • Ich glaube, der große Kampf um langfristige Kunden in den Bereichen Bücher, Musik, Film etc. wird erst noch richtig losgehen: ein Kampf der Giganten, Amazon vs. Apple.
    Apple hat die vielen iPad User und Amazon die Vielfalt…
    Vielleicht sind die einzigsten Verlierer auch alle anderen.

  • umsonst ist das Tablett von Jeff vielleicht, ganz gewiss aber nicht kostenlos.
    Vielleicht kommt es ja auch zur grossen Vereinigung Applazon oder Amapple ….
    Gott schütze die Welt davor.

  • @3 Markus

    Natürlich hinkt der Vergleich etwas , obwohl viele das Online Geschäft nicht Innovativ genug betreiben, eine Webseite reicht nicht mehr.
    Durch „Tablets“ könnte das ganze nochmal einen großen Innovationsschub bekommen statt lediglich einer „Webseite“ wie 3D Einkaufswelten , Skypeverbindungen, Körpermaßscanner usw.

  • man muss sich schon schwer zusammenreißen als technikfreund nciht ständig die neuesten gerätschaften zu kaufen. man setzt sich eine msolchen stress aus… aber auf der anderen seite machen diese dinge auch so viel spaß!

  • Auch wenn unzählige Tablets auf den Markt kommen werden, wird der Bedarf nicht ins Unermeßliche wachsen. Irgendwann wird jeder so ein elektronisches Brett besitzen und dann muss die nächste Innovation her. Ich bin nur gespannt, wer das Rennen machen wird. Wobei bekanntlich Konkurrenz den Markt ankurbelt.

  • Parneros dürfte etwas ganz anderes gemeint haben: Tablets in verschiedenen Größen und Ausstattungen.