Ein Sonnenaufgang, die Erde aus dem Weltall, Meer und Strand, weite Felder, Delfine, Nashörner – all das und noch viel mehr sieht man in dem fast dreiminütigen Trailer. Dazu unterlegt ist eine freundliche Männerstimme, die etwas über die Sonne, Ökologie, Erziehung und über die Zukunft erzählt. Aber um was geht es bei diesem ausschweifenden Video genau? Es handelt sich um die Ankündigung ein neues Notebook namens SOL, das nur mit Sonnenenergie laufen soll.
Transformer zum Arbeiten
Ob es wirklich so viel Kitsch und Geschwafel braucht, um ein neues Laptop anzukündigen, darüber kann man sich streiten. Die Idee hinter SOL hat aber etwas: Egal, wo man sich auf der Welt befindet, am Computer arbeiten zu können, unabhängig von Stromnetzen – das ist gut. Der Entwickler, WeWi Telecommunications, wirbt damit, dass SOL innerhalb von 2 Stunden geladen werden kann und dann bis zu 10 Stunden durchhält. Den Saft erhält das Gerät durch Solarpanele, die auf der Rückseite des Bildschirms ausgeklappt werden. Zusammen mit dem kantigen Design sieht das Gerät dann wie eine Mischung aus Schlachtschiff und „Transformers“-Roboter aus.
Ob es auch so robust wird, wie es aussieht? Auf den Produktbildern erscheint es nicht so, da wirkt es eher wie ein „Plastikbomber“. Doch auf der Webseite wird es als „The All Terrain Off Road Sport Utility Laptop“ angepriesen. Heißt das, dass es wirklich die Geländetauglichkeit eines Jeeps hat? Oder verhält es sich wie bei einem schicken Großstadt-SUV: wilde Schale und nichts dahinter? Eine eindeutige Antwort gibt es bisher nicht. Man kann natürlich vermuten, dass das Gerät zumindest gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist; belastbare Angaben dazu sind aber bisher nicht zu finden. Allerdings gibt es ein zweites Modell mit Namen „SOL Marine“, das auf der Produktseite als „tauchfähig“ angepriesen wird. Während dieses in den USA für 400 Dollar zu haben sein soll, kostet die „normale“ Variante 350 Dollar.
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Ab Mittwoch erhältlich
Unter der Haube bietet SOL ansonsten solide Arbeitskomponenten. Da wären ein Intel Atom D2500 1,86 GHz Duo Core, eine SATA-Platte mit 320 GB, 2 bis 4 GB DDR3-RAM und eine Intel GMA3600 Grafikeinheit. Das 13,3-Zoll-Display erreicht HD-Auflösung (1366 x 768 Pixel). Ebenfalls mit an Bord sind außerdem eine 3-MP-Kamera, ein Breitband-Modem für UMTS sowie LTE, GPS, Dualband-WLAN und auch Bluetooth 4.0. Als Betriebssystem ist Ubuntu vorinstalliert.
Ob SOL nun wirklich ein so tolles Gerät wird, muss sich zwar noch zeigen; sollte das Konzept aber tatsächlich funktionieren, dürfte das Solar-Notebook mit Sicherheit zahlreiche Käufer finden. Lange dauert es ja nicht mehr: Laut dem Timer auf der SOL-eigenen Shop-Seite soll der sonnenbetriebene Outdoor-Laptop in insgesamt sechs Farben am Mittwoch erscheinen.
Bild: Screenshot
Zweifelhaft. In der Radreiseszene verwendet man Nabendynamoladegeräte um den Strom für das GPS zu bekommen, weil Solarzellen mit solchen Flächen zu unergiebig sind. Mit dem effektivsten Nabendynamogerät kann man eigentlich keine Netbooks versorgen.