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WhatsApp: Geliebt, gehasst, gelöscht.

Michael Müller
Aktualisiert: 28. Dezember 2016
von Michael Müller
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Mein iPhone meldet sich mit der charakteristischen Dreiklangmelodie. Eine Hinweismeldung auf dem Sperrbildschirm zeigt mir eine WhatsApp-Nachricht von Susi: „Hi, alles klar?“ – Susi. Susi? Susi! Ein Blitz schießt mir vom Rückgrat in den Nackenbereich. Kurze Gänsehaut, dem Adrenalin geschuldet. Ich erinnere mich: Susanne vom Uni-Sommerfest. Eine flüchtige Bekanntschaft will ich es nennen. Eine Bekanntschaft, auf die ich sehr gerne verzichten kann.

Zu blöd, dass ich im Übereifer des alkoholischen Rauschzustandes meine Handynummer mit ihr teilte. Idiot! Wieder der Dreiklang. „Was machst du so“, fragt sie. Und ich stehe seit der Installation von WhatsApp einmal mehr vor der Misere: Soll ich WhatsApp öffnen, ihr antworten und mich in zeitfressende Belanglosigkeiten verstricken? Oder ausnahmsweise mal Arschloch sein und sie einfach ignorieren?

Zugegebenermaßen, die Susi-Situation ist ein Produkt meiner unstillbaren Kreativität, zeigt aber sehr gut, wie sich mobiles Messaging durch WhatsApp über die letzten Jahre hinweg verändert hat. Leider. Jeder hat Zugang, jeder kann schreiben, jeder verlangt Antwort, ist kontrollierbar, gläsern, und psychologisches Opfer eines zentralen Merkmals: der letzten Onlinezeit. Was einst als Zeitersparnis gedacht war, mutiert zur zeitfressenden mobilen Begleiterscheinung. Doch von vorne.

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Wie war das noch gestern?

Die mobile Welt wird beherrscht von Smartphones. Selbst meine Mutter hat eines. Nicht, dass daran etwas falsch wäre, schließlich habe ich es ihr aufgeschwatzt. Vielmehr zeigt dieser Fakt, dass Smartphones mittlerweile nicht mehr nur in der technisch aufgeschlossenen jungen Generation zu finden sind, sondern auch bei reiferen Semestern. Und das breitflächig. Diese pausenlose Vernetzung bringt vielerlei Vorteile, auch auf der Kostenseite. So erinnere ich mich noch sehr gut daran, dass ich trotz Vertragstarif noch vor gar nicht allzu langer Zeit 19 Cent pro SMS zahlen musste. Mit meinem ersten iPhone, dem mittlerweile von WhatsApp ausgeschlossenen 3G, kam der Trend zu datenbasierten Messengern im Jahre 2009 langsam auf. Aber weil eben noch kaum jemand einen Apfel in der Hosentasche und einen mobilen Datentarif gebucht hatte, konnte man sich nur in Ausnahmefällen wirklich auf diesen SMS-Ersatz verlassen.

Ich weiß noch wie es war, als ich meinem damaligen Schwarm mit Anfang 20 per SMS die Treue hielt. Eine SMS-Flatrate war zu dieser Zeit noch recht teuer, deshalb stützte ich meine Kommunikation auf meine monatlichen Frei-SMS. Soweit ich mich erinnere waren 120 Kurznachrichten im Vertrag inklusive. Jede Nachricht, sei sie noch so inhaltsleer gewesen, erwartete ich voller Hoffnung und Erwartung. Saugte jedes Wort auf. Interpretierte. Auch überlegte ich mir auf der anderen Seite sehr gut, welche Informationen ich in die 160 Zeichen packte, auf die eine SMS limitiert ist. Schließlich wollte ich nur im Notfall eine extralange SMS aus mehreren Einheiten versenden, das Freikontingent war doch begrenzt. Anders gesagt: eine Nachricht hatte einen Wert. Nicht nur des Geldes wegen, vielmehr durch das hohe Maß an Hirnschmalz und Intimität, mit der jede SMS und deren Informationsgehalt aufgeladen war. Das ist nun über sieben Jahre her, die Zeiten haben sich geändert. Smartphones und speziell ein Messenger sind allgegenwärtig: WhatsApp.

Wertlose Nachrichtenflut

WhatsApp Vorbei die Zeiten vom wertvollen, durchdachten und passionierten Nachrichtenaustausch. Schuld daran ist WhatsApp, mein ganz persönlicher Hass-Messenger. Vernetzt wie ein Serverschrank, gehörte ich natürlich zu den frühen Käufern von WhatsApp, kann somit auf jahrelange Erfahrung mit dem kompakten Tool zurückblicken – wie das klingt.

Fakt ist: WhatsApp hat in meinen Augen zwei äußerst problematische Primäreigenschaften. Einmal die Speicherung und öffentliche Bekanntmachung der letzten (bezeichnet als „zul. online“) sowie gegebenenfalls ganz aktuellen Onlinezeit (Status „online“). Außerdem die Anzeige von aktueller Texteingabe, die Aktionen und Reaktionen berechenbar und (fehl-)interpretierbar macht. Bezeichnend, dass es sich bei diesen von mir als zentrale Probleme herausgestellten Merkmalen um ganz zentrale Attribute von WhatsApp handelt.

Psychologischer Druck durch gläserne Nutzung

Das Problem an der öffentlichen letzten Onlinezeit ist der psychologische Druck, den dieser Faktor, in welche Richtung auch immer, hervorrufen kann. So baut sich beim Nachrichtenempfänger nicht selten ein innerer Druck auf, die Nachricht auch gleich beantworten zu müssen. Nicht, dass der Sender etwas Falsches denken mag.

Ist es womöglich gerade eine schlechte Situation zum Antworten, kann das Öffnen und sofortige Schließen von WhatsApp ohne direkte Antwort beim Sender zur Folge haben, dass dieser sich Gedanken darum macht, wieso er denn keine Rückmeldung bekommt. Solcherlei Exempel könnte ich ewig weiterspinnen. Um es auf den Punkt zu bringen: die Speicherung der Onlinezeit ist eine nicht zu unterschätzende psychologische Komponente, die insbesondere in emotionalen Extremsituationen zu Verwirrungen führen kann. Schuld daran sind oftmals menschliche Grundeigenschaften wie Eifersucht, körperliche oder mentale Begierde, die in rosaroten Zeiten der Verliebtheit in Übermaß das Denken bestimmen und ständig unbewusst mitschwingen.

Auch ist WhatsApp ein Zeitfresser. Vorbei die Zeiten, in denen man schnell Rückmeldung gab und das Handy wieder aus der Hand legte. Jetzt ist es so, dass im ungünstigsten Fall das Gegenüber gerade online ist, den Tippvorgang verfolgt, die Antwort liest und in hoher Chat-Erwartung eine direkte Reaktion darauf gibt. Das Ergebnis ist eine Art Lock-In-Situation, aus der man nur heraus kommt, wenn man konsequent Online- und Eingabestatus des Gegenübers ignoriert.

Foto

Ein alternativer Weg zur dominanten Ignoranz ist das Deaktivieren des Zuletzt-Online-Status in den Einstellungen (ist in der Windows-Phone-Version bisher nicht möglich). Hatte ich auch mal probiert, wurde dann aber recht schnell mit Fragen überschüttet, wo meine letzte Onlinezeit denn hin sei. Wieder endlose Gespräche über Dinge, die eigentlich nur mich etwas angehen. Unnötiges Rechtfertigen dafür, weniger gläsern aus der WhatsApp-Gemeinschaft heraus zu stechen. Am Ende aktivierte ich den Onlinestatus wieder, dem nervigen Druck der Gruppe geschuldet.

Zeitersparnis versprochen, Zeitfresser erhalten

Mir geht es nun nicht darum, WhatsApp an dieser Stelle komplett zu verteufeln. Wie erwähnt stehen durchaus auch Erträge auf der Nutzenseite. Jedoch habe ich persönlich die Schnauze voll. Unter dem Deckmäntelchen der Zeit- und Kostenersparnis schickte sich WhatsApp vor Jahren an, mein Leben zu bereichern. Das war eine Zeit lang auch so, bis mir selbst klar wurde, dass WhatsApp in Wahrheit ein Zeitfresser ist, der zunehmend mein Handeln durch das Anknüpfen an psychologische Knotenpunkte bestimmte.

Meine persönlichen Konsequenzen: Ich nutze WhatsApp nur noch für all jene engen Freunde, die außerhalb des Apple-Kosmos unterwegs und deshalb sehr einfach plattformübergreifend über WhatsApp zu erreichen sind. Auch habe ich mittlerweile tatsächlich zwei enge Freunde, die auf Grund des Fehlens der Onlinezeit auf die WhatsApp-Alternative Viber umgestiegen sind und WhatsApp durch eine Deinstallation komplett den Rücken kehrten. Ihnen und auch ein bisschen mir zuliebe gehe ich diesen Schritt mit, wenngleich ich WhatsApp durch die über Jahre der Nutzung gewachsenen sozialen Verzahnungen auch nicht komplett absagen kann. Ansonsten gilt auch weiterhin, dass die wichtigsten Menschen in meinem Leben angerufen werden. Und wenn es doch mal eine Nachricht sein soll, dann eben E-Mail, SMS, und im äußersten Notfall WhatsApp.

Ich habe meine Lektion gelernt, mir eine dicke Haut antrainiert. Die weniger engen Freunde und Bekannten, deren Freizeit mit mir durch Austausch von WhatsApp-Belanglosigkeiten befüllt werden soll, müssen zeitweise recht lange auf eine Antwort warten. Oder erhalten eine solche zwar direkt, wundern sich dann aber nicht selten über meine ebenso schnelle Abwesenheit. Das macht mich als Chatpartner mit der Zeit uninteressant und trennt die Spreu vom Weizen.

Eigenes Verhalten kritisch hinterfragen

Abschließend sei jedem Smartphone- und WhatsApp-Nutzer ans Herz gelegt, sein eigenes Nervenkostüm nach meinem Vorbild selbstreflektierend zu hinterfragen. Überwiegen durch die Nutzung von WhatsApp wirklich die Vorteile? Oder versteckt sich der Messenger wie bei mir unter diesem Deckmantel, ist tatsächlich aber ein fieser Zeitfresser? Sobald das Nutzungsverhalten von Zwängen, psychischem Unwohlsein, Bauchweh oder stundenlanger optischer Display-Fixierung bestimmt wird, sollte man seine WhatsApp-Nutzung womöglich überdenken. Und vielleicht irgendwann ein ähnlicher Messaging-Dickhäuter werden, wie ich es bin.

Weniger ist mehr. Wie früher.

Auch interessant: So deaktivierst du die Datenweitergabe von WhatsApp an Facebook – zumindest teilweise


Der vorliegende Text erschien zuerst in der Debüt-Ausgabe des Crowdfunding-Magazins SHIFT, dessen Entwicklungsgeschichte ich hier bei BASIC thinking von einem sehr frühen Stadium an begleitet habe.

Bilder: Michael Müller / BASIC thinking; Notification speech bubble concept / Shutterstock; Sam Azgor / Flickr

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THEMEN:KritikMobilfunkWhatsApp
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Michael tritt seit 2012 in über 140 Beiträgen den Beweis an, trotz seines Allerweltnamens real existent zu sein. Nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums arbeitete er einige Jahre als PR-Berater, bevor er 2016 als Tech-Kommunikator bei einem deutschen Spezialglas-Hersteller einstieg.

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