Ohne Zweifel sind Programmierkenntnisse eine entscheidende Fertigkeit in der modernen, vernetzten Gesellschaft. Wer sie hat, der besitzt einen klaren Wettbewerbsvorteil. Schade nur, dass zu viele von uns überhaupt keine Ahnung vom „Coden“ haben.
Die Flatiron School in New York sieht das auch so und hat daraus ein Geschäftskonzept entwickelt. Mehr noch, in nur drei Monaten möchte sie willige Studenten zu Programmierern ausbilden. Der Anspruch: Die Absolventen sollen auf dieser Grundlage einen gut bezahlten Job finden. Die Idee trifft offenbar ganz den Nerv der Zeit, denn gerade hat die ambitionierte Schule 5,5 Millionen US-Dollar an Finanzierungsgeldern eingesammelt.
Gute Lehrkräfte statt schnellen Wachstums
Die Flatiron School, deren Name vom bekannten, bügeleisenförmigen Hochhaus in New York stammt, hat in den letzten eineinhalb Jahren 250 Studenten zu erfolgreichen Programmierern ausgebildet. Im Vergleich zu modernen Massenunis oder gar Online-Massenunis ist das nicht sonderlich viel.
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Gerade aber diese Begrenzung ist Konzept. Denn an Bewerbern mangelt es nicht. Die Schule akzeptiert jedoch nur ungefähr 10 Prozent der Kandidaten. Der Grund: Man legt besonders viel Wert auf die Qualität sowie Intensität der Lehre und möchte den Studenten genau das auf den Weg geben, was von Firmenseite aus erforderlich ist. Dieser Ansatz soll sich auch mit der aktuellen Kapitalspritze durch verschiedene Investoren wie beispielsweise Charles River Ventures nicht ändern.
Teuer, aber mit Erfolgsaussicht
Das Lehrpersonal und der Lehrplan ist aber nur die eine Seite. Auch die Studenten selbst müssen viel Zeit und Motivation mitbringen. Neben einer 150-stündigen Vorbereitung studiert man quasi Vollzeit, jeden Wochentag von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr abends.
Momentan bietet die Schule zwei Programmierkurse an, einen für Ruby, den anderen für iOS. Billig sind diese allerdings nicht gerade: 12.000 US-Dollar werden für den 12-Wochen-Kurs fällig. Über Stipendienprogramme der Stadt New York gibt es immerhin Fördermöglichkeiten. Am Ende soll es sich aber rechnen, denn mit dem Abschluss steigen die Chancen auf einen Job. Zumindest wartet die Schule mit einer beeindruckenden Statistik auf: 98 Prozent der Absolventen finden eine Anstellung mit einem Jahresgehalt von mindestens 70.000 US-Dollar.
Bild: echiner1 / Flickr (CC BY-SA 2.0)
„Die Schule akzeptiert jedoch nur ungefähr 10 Prozent der Kandidaten.“
Also kann doch nicht jeder in 12 Wochen Coder werden, sondern nur Leute mit bischen Vorkenntnissen.
Ich möchte ernsthaft gern mal wissen, wieviel man nach 150 Stunden „iOS-Coding-Kurs“ drauf hat. Vermutlich nur die Basics – und die dürften nach lange nicht für eine gute Jobanstellung sorgen.
@Mike
Das ändert zwar nicht viel an deiner Kernaussage, dennoch muss ich deine Lesekompetenz etwas kritisieren. Im Text ist von 150 Stunden Vorbereitungskurs die Rede. Dazu kommen dann 12 Wochen mit (5 oder 7 Tagen je Woche) und 9 Stunden (minus Pausen?) Unterricht. Das ist ganz offensichtlich etwas mehr als „150 Stunden iOS-Coding-Kurs“
Diese Förderung erscheint aufgrund dieser aktuellen Umfrage auch nötig: http://www.focus.de/digital/computer/studie-zum-technikwissen-amerikaner-glauben-html-ist-geschlechtskrankheit_id_3665673.html
Obwohl ich glaube, dass die Ergebnisse in Deutschland ähnlich wären.
Großartig, noch mehr schlechter Code
Trotz aller Kritik hier, die sich um die tatäschliche Anzahl an Lernstunden dreht. Ich finde die Idee nicht schlecht und würde selbst viel drum geben, kurzfristig, effektiv und auch nachhaltig in der Form Programmieren zu lernen. Schaut man sich jedoch in der deutschen Bildungslandschaft diesbezüglich um, dann offenbart sich hier leider nur eine riesige Wüste.
Und das man selbst etwas in Vorleistung gehen muss, das finde ich nun wirklich nicht schlimm.