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SEO Kritiker
TECH

Der SEO-Kritiker: Kopierte Webseiten – Welche Gefahr droht bei Duplicate Content?

Hauke Eilers-Buchta
Aktualisiert: 17. Mai 2016
von Hauke Eilers-Buchta
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Der SEO-Kritiker Hauke Eilers ist nicht per se gegen Suchmaschinenoptimierung. Ganz im Gegenteil. Aber er hält nicht viel von den Extrempositionen für oder gegen SEO. Auf BASIC thinking versucht er Ein- und Überblicke zu geben, was lohnt, was nicht und warum es am Ende vermutlich gar keine klare Antwort gibt. Diesmal: Gefahren durch Duplicate Content und Blogklau.

Neue Woche, neues Thema. Heute auch mal ein wenig anders, als in den vergangenen Wochen. Denn dieses Mal geht es dann auch tatsächlich um den häufig gefürchteten Duplicate Content. Was ist denn zum Beispiel, wenn man sich mit seinen Inhalten viel Mühe gibt, Arbeit investiert und dann auch den Lohn dafür einsacken möchte – und dann kommt Seite XY und kopiert mal eben den Artikel, Auszüge davon oder auch den gesamten Inhalt der Webseite. Kam alles schon vor – und vor allem in der Bloggerszene ist dies in den vergangenen Monaten häufiger der Fall gewesen. Auch mir bekannte Blogger wurden Opfer dieses Blog-Diebstahls – und auf einmal gab es dann Duplicate Content der eigenen Webseite. Viel Kritik aus SEO-Sicht gibt es an dieser Stelle eigentlich gar nicht. Denn wehren kann man sich gegen Content-Diebstahl nur schwierig.

Aber wie geht man mit Duplicate Content um, wenn die eigene Webseite betroffen ist? Ist das schlimm? Spielt das für den gemeinen Blogger überhaupt eine Rolle? Oder ist alles halb so wild? Zunächst einmal muss man natürlich bedenken, dass man sich in den allermeisten Fällen den Google-Richtlinien anpasst. Wer darauf keinen Wert legt, der braucht an dieser Stelle keine Sorgen mehr haben. Denn die einzige Gefahr, die drohen kann: Google schmeißt die Webseite aus dem Index oder lässt diese schlechter ranken. Dennoch dürften die Besucher noch über andere Kanäle auf die Webseite finden. Über Facebook, Twitter, Instagram und alle anderen Seiten, auf denen die eigene Seite, der eigene Blog eine Rolle spielt.

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Was ist Duplicate Content überhaupt?

Viele Blogger sind allerdings auch darauf aus, in den Google-Suchergebnissen gut platziert zu sein und wollen darüber Besucher generieren. Und genau hier kann Duplicate Content zum Problem werden. Duplicate Content beschreibt zunächst einmal doppelt vorhandenen Inhalt, der in identischer Form über zwei verschiedene Webadressen erreichbar ist. Zitate fallen dabei übrigens aus dem Raster und spielen keine Rolle.

Außerdem muss man natürlich zwischen internem Duplicat Content und externem Duplicate Content unterscheiden. Intern bedeutet, dass auf einer Webseite ein Inhalt über unterschiedliche Adressen zu erreichen ist. Extern hingegen bezieht sich darauf, dass der doppelte Inhalt über Domain A und über Domain B (eventuell auch über Domain C, D…) zu erreichen ist – und dann hat man es oft mit kopierten Seiten oder Inhalten zu tun.

Illegale Masche war vor allem 2014 sehr verbreitet

Im August 2014 gab es zahlreiche Blogger, die darauf aufmerksam machten, dass der eigene Blog kopiert wurde. Statt Domain derblog.de wurde dann eine andere Toplevel-Domain wie derblog.eu mit den identischen Inhalten ausgestattet. Samt Fotos, Impressum und aller eigens geschaffenen Texte. Damals berichtete Heise und informierte auch darüber, wie man sich gegebenenfalls schützen kann. Für die betroffenen Blogger ist das natürlich doppelt ärgerlich. Einmal, weil die eigene Arbeit einfach so übernommen wurde und in dubiose Machenschaften verwickelt wird. Aber auch, weil das aus SEO-Sicht echte Nachteile mit sich bringen kann.

Laut Google ist Duplicate Content ein Versuch des Betrugs. Zudem hat Google dadurch Probleme, den Nutzern den bestmöglichen Inhalt anzubieten. Wie auch, wenn dieser zwei Mal (oder noch häufiger) existiert. Die Folge: Der Inhalt wird meist nur einmal ausgegeben, mit viel Pech landet dann der kopierte Blog in den Ergebnislisten und man selber schaut als Blogger in die Röhre. An dieser Stelle gibt es also tatsächlich wenig zu kritisieren. Die Gefahr ist real, die Folgen sind unschön. Denn nicht selten gibt es auch Abstrafungen. Google schaut nach, welche Seite die höhere Relevanz hat – durch Backlinks, Social Signs und Co. – und entscheidet dann, welcher Inhalt in die Suchergebnisse gespült wird. Oftmals spielt aber auch das Alter der Inhalte eine Rolle – und das ist die Hoffnung vieler Blogger, die hier zum Opfer wurden. Denn der eigene Inhalt war nun einmal früher da. Das kann hilfreich sein.

Kritik an Google für wenig nachvollziehbare Reaktionen

Kritik gibt es dennoch. Zwar nicht an der Suchmaschinenoptimierung selber, dafür aber an Google. Vermehrt wird Google beschuldigt, den Betrügern Tor und Hof zu öffnen. Denn häufig ist Google selbst schuld, dass Duplicate Content zum Problem gemacht wird. Dazu kommt oft, dass Google keine klaren Standards hat, was die Reaktion auf gestohlenen Content angeht. Eine Seite wird in der Folge aus dem Index ausgeschlossen, die andere verliert ihre Rankings. Das kann dann auch mal die eigentliche Ursprungsseite betreffen, die an sich keinerlei Schuld hat. Mal ehrlich: Auch wenn Google für diese betrügerischen Tätigkeiten keine Schuld zugeschoben werden kann, wären klare Regelungen und schnelle Reaktionsmaßnahmen für die Betroffenen mehr als angebracht.

Schutzmaßnahmen gegen den Contentklau gibt es hingegen kaum. Denn einfacher Text kann einfach kopiert werden. Dazu werden die Seiten oft gespiegelt, sodass die Betrüger noch weniger Arbeit haben. Zudem kennt man vor dem ersten „Angriff“ weder die Taktik des Gegners, noch den Gegner selber. Daher ist am Ende eine schnelle Reaktion zu empfehlen. Auf Antrag hin kümmert sich Google dann auch um die Plagiate und listet diese aus den Google SERPS wieder aus. Hoffentlich schnell genug, um langfristige Schäden zu verhindern.

Habt ihr Erfahrung mit Contentdiebstahl? Seid ihr selbst schon betroffen gewesen? Welche Vorgehensweise empfehlt ihr? Gibt es vielleicht doch Schutzmaßnahmen?

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Hauke Eilers-Buchta ist freier Redakteur für BASIC thinking. Weiterhin arbeitet er als Lokalredakteur. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und war viele Jahre selbständig tätig.
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