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Meinung: Lasst die Kinder nicht alleine vor dem Bildschirm!

Eva Wieners
Aktualisiert: 17. Februar 2025
von Eva Wieners
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Die Frage, wie viel Zeit ein Kind vor dem Bildschirm verbringen darf, beschäftigt Eltern seit der Erfindung des Fernsehens. Je mehr Medien dazukommen, desto unübersichtlicher wird die Situation jedoch und desto schwieriger ist es für Eltern, Entscheidungen zu treffen. 

In der heutigen Welt ist es utopisch, Kinder komplett von Bildschirmen fernzuhalten, viele Eltern möchten ihrem Nachwuchs natürlich auch gerne den kompetenten Umgang mit Medien nahebringen. Nimmt der Konsum jedoch Überhand, kann dies negative Auswirkungen auf das Sozialleben und den Gesundheitszustand haben. Das richtige Maß zu finden, ist eine Herausforderung, der sich jede Familie stellen muss.

Das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend empfiehlt, Kinder unter sechs Jahren maximal 30 Minuten Bildschirmzeit täglich zu gewähren, sei dies vor dem Computer, dem Fernseher oder am Smartphone. Stufenweise kann diese Zeit erhöht werden, und mit 13 Jahren empfiehlt das Ministerium bereits maximal 75 Minuten täglich. Besonders wichtig ist es allerdings, die Kinder nicht allein zu lassen. Vor allem beim Surfen im Internet sollten die Eltern dabei sein und die Nutzung begleiten. Zudem sollte es immer die Möglichkeit geben, über Gesehenes oder Gelesenes zu sprechen und zu reflektieren.

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Je älter, desto schwieriger

Nicht ganz so einfach sind Empfehlungen in Bezug auf Computerspiele. Hier wird empfohlen, dass Eltern genau kontrollieren, ob die Spiele altersangemessen sind und ob sie mit den Inhalten einverstanden sind. Auch hier gilt, Kinder sollten nicht allein gelassen werden und Eltern sollten sich – wenn möglich – an den Spielen beteiligen.

Je älter die Kinder werden, desto schwieriger wird es jedoch auch, Bildschirmzeit zu kontrollieren. Den Fernseher und Computer an einen öffentlichen Platz in der Familie zu platzieren, z.B. im Wohnzimmer, kann eine Möglichkeit sein. Vor allem in Bezug auf das Smartphone stoßen Eltern jedoch immer wieder auf Schwierigkeiten, außer dem Einkassieren des Gerätes gab es bisher kaum Möglichkeiten, sicherzustellen, dass nicht unter der Bettdecke weitergespielt wird.

Neuerdings gibt es jedoch auch hier eine Lösung. Eltern können Apps installieren, die den Gebrauch genau dokumentieren und zum Beispiel das Öffnen bestimmter Spiele limitieren. So kann auch sichergestellt werden, dass Kinder nicht unbewusst teure Appkäufe tätigen oder Spiele herunterladen, die nicht ihrem Alter entsprechen. Dass solche Überwachung auch kritisch gesehen werden kann, zeigt dieser Kommentar.

Eltern sollten eigene Mediennutzung reflektieren

Bei allen Regeln und technischen Lösungen ist das Wichtigste jedoch, mit seinem Kind in Verbindung und im Kontakt zu bleiben. Ein erster Schritt für Eltern sollte immer sein, den eigenen Mediengebrauch genau zu betrachten. Legt man selbst das Smartphone auch beim Essen nicht aus der Hand, geht der Fernseher an, sobald die Kinder im Bett sind und versucht man jede E-Mail sofort und unverzüglich zu beantworten? Nur wenn die Eltern einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien und Internet vorleben, können die Kinder diesem nacheifern und man sollte immer selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

Auch gibt es immer Phasen, in denen Kinder mal mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen als in anderen. Das muss nicht immer gleich schlecht sein, als Erwachsener muss man jedoch immer den Kontext im Blick behalten. Verbringt das Kind plötzlich viel mehr Zeit mit Computerspielen, so macht es einen großen Unterschied, ob es allein spielt und sich isoliert oder sich eben online in der virtuellen Computerspielwelt mit Klassenkameraden trifft und dort die soziale Interaktion fortführt. Einen Film gemeinsam in der Familie zu schauen ist etwas anderes, als das Kind stundenlang vor dem Fernseher „abzuladen“, weil man selbst anderweitig beschäftigt ist. Jedoch sollte man sich nicht gleich schlecht fühlen, wenn an einem Regentag der Fernseher mal länger an war, solange dies dann durch einen Tag ohne Bildschirmzeit in der Natur kompensiert wird.

Eltern kennen Kinder am besten

Heutzutage wächst kein Kind mehr ohne Medien auf, diese sind fester Bestandteil unseres Lebens und vor allem auch später unseres Arbeitsalltags. Kinder ganz fernhalten zu wollen, ist sowohl utopisch als auch kontraproduktiv. Solange Eltern einen verantwortungsvollen Umgang vorleben und sich bewusst in der Familie mit dem Medienkonsum beschäftigen, ist schon mal ein guter Weg eingeschlagen. Eltern kennen ihre Kinder am besten und können meist auch selbst am besten erkennen, ob die Zeit vor dem Computer überhand nimmt, ihre Kinder sich verändern oder der Medienkonsum anfängt, eine zu zentrale Rolle zu übernehmen und soziale Kontakte oder Spielzeit zu verdrängen und ob es nötig ist, zu intervenieren. Genaue Regeln machen den Umgang jedoch einfacher und müssen in jeder Familie individuell festgelegt werden, da jede Familie und natürlich auch jedes Kind anders ist.

Was denkst du über das Thema? Wie regelst du das bei dir? Ich freue mich über deine Meinung in den Kommentaren!

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vonEva Wieners
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Seit bald fast vier Jahren sind Eva (31) und ihre Tochter Miriam (6) nun schon in der Welt unterwegs und weiterhin voller Abenteuerlust. Auf ihrem Blog teilen sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen und möchten die Leser gerne ein Stückchen daran teilhaben lassen! Die meiste Zeit verbringen die beiden Nepal, wo Eva ihre Doktorarbeit schreibt und in einem Agroforstprojekt arbeitet und Miriam mittlerweile zur Schule geht. Neben Besuchen in Deutschland stehen aber auch immer wieder verschiedene Reiseziele auf der Agenda.
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