Marinela Potor ist digitale Nomadin. Kein fester Wohnsitz, immer unterwegs, Leben auf Reisen. Für viele ein Traum, für andere ein Graus. Bei BASIC thinking und auf MeinLeben.digital berichtet Marinela wöchentlich von ihren Reisen, was es mit dem Leben aus dem Rucksack auf sich hat und warum es sich lohnen kann, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Diesmal nimmt sie den Reiseblog Planet Backpack genauer unter die Lupe.
Heute möchte ich einen der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Nomadenblogs unter die Lupe nehmen, Planet Backpack von Conni Biesalski. Berümt und berüchtigt, von vielen gelobt und von noch mehr geschätzt. Das mag ja alles sein, aber was taugt dieser Blog wirklich für digitale Nomaden? Ich habe ihn mir mal unter dieser Fragestellung genauer angeschaut.
Wer schreibt hier?
Hinter Planet Backpack steht Conni Biesalski, legendäre digitale Nomadin der ersten Generation. Sie beschreibt sich selbst als spiritueller Freiheits-Junkie, Surf-Yogi und digitale Zen-Nomadin.
Connis erster Blogeintrag ging 2012 live und als jemand, der ein Backpacker-Leben führte, wollte Conni damit anderen zeigen, dass man zum Reisen kein Vermögen ausgeben muss. So gab es zum Beispiel Tipps, um als Tauchlehrer günstig an den schönsten Orten der Welt zu verweilen oder Ratschläge zu günstigen Unterkünften.
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Als eine der ersten, die diese Themen im deutschsprachigen Raum aufgriff, wurde Planet Backpack mit mittlerweile 100.000 monatlichen Lesern zu einem der größten Reiseblogs in unseren Sphären.
Worum geht es?
Seit diesen Anfängen, hat Conni ihren Fokus neu ausgerichtet. Als jemand, der sich vom Reiseblogger zum Onlineunternehmer gewandelt hat, richtet sich Planet Backpack nicht mehr vornehmlich an Backpacker, sondern ganz klar an digitale Nomaden und vor allem an solche, die es werden wollen.
Star der Show ist dabei ganz klar Conni selbst: Ihr Leben, ihre Erfahrungen, ihre Meinungen, ihre Tipps. Auf der Seite finden sich unter anderem (technologische) Ressourcen, die digitalen Nomaden helfen können, ein eBook, das andere dabei unterstützen soll, selbst zu erfolgreichen Onlineunternehmern zu werden sowie Connis Blog, den ich mal als Nomadentagebuch einstufen möchte. Hier schreibt sie frei nach Schnauze, über all die großen und kleinen Dinge, die sie bewegen.
So könnt ihr hier lesen, wie Conni überall auf der Welt Selbstfürsorge praktiziert oder wie ein durchschnittlicher Tag in ihrem Leben aussieht oder auch wie sie als jemand ohne Erfahrung einen erfolgreichen Reiseblog gestartet hat.
Was wird geboten?
Das Produkt, das hier angeboten wird, ist Conni Biesalski. Nicht nur in dem Sinne, dass sie ihre eigene Meinung vertritt, sondern auch in dem was vermarktet wird. Wer eine Weile auf der Seite surft, wird aufgefordert, sich auch ihren YouTube Kanal anzuschauen, ihr E-Book zu lesen, ihre Fotos anzuschauen oder ihren Newsletter zu abonnieren.
Es gibt jedoch auch hin und wieder den ein oder anderen Beitrag, wo es tatsächlich um Tools geht, die Conni empfiehlt und Connis Packliste ist für mich nach wie vor eine der besten. Auch schätze ich ihre Reisetipps. So habe ich Conni einmal selbst angeschrieben, und nach ihren Mexiko-Tipps gefragt, und wirklich sehr schnell eine nette, hilfreiche Antwort bekommen.
Bei anderen Beiträgen, wie beispielsweise ihrer Review zum Asus Transformer Book T100, schwanke ich zwischen Unglauben, dass ein Laptop tatsächlich so perfekt sein kann (wie meine eigene Suche ja gezeigt hat) und der Frage, ob das Urteil auch so positiv ausgefallen wäre, hätte man ihr den Laptop nicht einfach so zum Testen zur Verfügung gestellt.
Doch neben all diesen Tipps ist der Blog vor allem eins, eine Eine-Fau-Show. Und so viel kann ich schon verraten: Wer die Frau hinter Planet Backpack nicht mag, wird auch den Blog nicht mögen. Ist ja auch klar, warum sonst würde man gerne lesen wollen, was jemand isst, warum es ihm heute schlecht geht oder was er denkt?!
Ich vermute mal, es ist genau aus diesem Grund, dass im Zusammenhang mit Planet Backpack das Wort „authentisch“ so oft fällt. Conni schreibt, was sie fühlt und denkt – aber eben auch (fast) nur um sich selbst zentriert.
Das muss nichts Schlechtes sein, mit dem Businessmodell waren schon Jim Morrison oder auch George Clooney sehr erfolgreich – nur ist das eben auch nicht jedermanns Sache.
Wie ist der Schreibstil?
Puh, da scheiden sich ja die Geister. Ich glaube, Conni schreibt einfach genau das, was ihr gerade in den Sinn kommt. Das ist einerseits erfrischend, andererseits manchmal (für mich) etwas störend.
Ich bin jemand, der gerne mit Sprache spielt, total peinlich berührt ist, wenn mir mal ein Grammatikfehler unterläuft und in jeden meiner Artikel lege ich auch meine komplette Schreiberseele. Da tut es mir schon manchmal weh, Sätze wie „Spotify. Das wohl geilste Musiktool ever. Hat s ziemlich jeden Artist den ich liebe.” zu lesen.
Leicht zu lesen ist der Blog aber allemal, spannend auch, wer sich an solchen Formulierungen also nicht stört, wird damit kein Problem haben.
Was fehlt?
Bei Planet Backpack fühle ich mich als langjährige digitale Nomadin nicht gut aufgehoben – und das nicht, weil Conni über sich selbst schreibt, sondern weil ihre Tipps nur die Oberfläche ankratzen.
Es ist wichtig zu wissen, dass ich mir für einen erfolgreichen Blog WordPress aneignen sollte, doch wie geht das? Wo finde ich Kurse? Wie hat Conni das genau gemacht?
Es ist schön zu wissen, dass sie die Hanse Merkur als Krankenversicherung gewählt hat, doch welche anderen Möglichkeiten gibt es? Was ist, wenn ich nicht in Deutschland gemeldet bin? Wie melde ich meine Krankenversicherung überhaupt ab?
Es kann sein, dass all diese Fragen in Conni Biesalsiks E-Book beantwortet werden, aber in ihrem Blog fehlt mir diese Tiefe teils.
Was hat dieser Blog, was andere nicht haben?
Ganz klar: Conni Biesalski. Ich nenne Planet Backpack deswegen auch einen rosa Blog. Man kann rosa lieben oder hassen, doch die Farbe ändert sich nicht deswegen.
Conni macht einfach ihr Ding, gibt einen sehr persönlichen Einblick in ihr Leben – was sicher auch nicht immer so einfach ist – und das ist eben ihr Blog.
Das kann man lieben oder man kann davon genervt sein – doch das ist und bleibt Planet Backpack.
Mein Fazit: Planet Backpack ist ein hilfreicher Blog für Einsteiger und Menschen, die eine sehr persönliche Sicht auf das Leben einer digitalen Nomadin haben wollen. Leser, die sich tiefgründiger informieren wollen oder die das Leben von Conni nicht besonders interessiert, werden hier nicht glücklich.
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Ich bin seit einigen Wochen begeisterter Fan von Planet Backpack. Ich habe mich zwar noch nicht getraut mich ins Abenteuer des Nomadentums zu stürzen, habe es aber fest vor und finde die Tipps dort sehr hilfreich.
starten. Mein Eigentum hat sich auch drastisch minimiert und Ziel ist es, am Ende wirklich nur das Nötigste zu besitzen und wenig Gepäck mit auf meine Weltreise zu nehmen. Im November beginne ich meine Reise und ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.
Auf Planet Backpack bin ich im Herbst 2014 gestoßen. Die Inhalte und der Blog sind sehr interessant und den einen oder anderen Tipp konnte man sich tatsächlich einholen.
Doch gebe ich dir, wenn es darum geht, dass sich die Geister scheiden. Ich war anfangs doch eher abgeneigt als angetan als ich mir die Ausdrucksweise bzw. den Schreibstil so ansah. Mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt und Connis Blog gehört schon fest zu meiner Standard-Lektüre.
Zum Thema WordPress kenne ich mehrere Blogs von Digitalen Nomaden, die nur oberflächliche Tipps geben. Aber gut, dass das mal erwähnt wird 😉 Bringt keinem was, wenn er alle Infos hat und nicht weiß, wo er anfangen soll. Ich selbst musste mich gut durchbeißen um an alle Infos zu gelangen, die ich für ein „freies Leben“ benötige. Heute bin ich unglaublich dankbar, diese Möglichkeit zu kennen und zu haben und investiere gerne viel Zeit in meine Arbeit für ein freieres Leben 😉
Grüße Steffan
Hi Steffan,
danke für dein sehr persönliches Feedback. Ich glaube auch, dass Connis Blog für den Einstieg gar nicht so schlecht ist.
Wo hast du dich denn informiert, um an alle anderen Infos zu kommen, die du gebraucht hast?
[…] Natalie Sisson, beziehungsweise auf ihren Blog. The Suitcase Entrepreneur. Dieser englischsprachige Blog wird auch gerne von digitalen Nomaden hierzulande als Einstieg ins ortsunabhängige Leben […]
Hallo und vielen Dank für deine sehr objektive Meinung zu Planet Backpack.
Seit langem verfolge ich den Blog von Conni und viele andere ähnliche. Beim ersten Blick ist es bei dem Blog schwer zu erkennen, womit der Protagonist mein Leben verbessern möchte und was er an Inhalt/Produkten anbietet. Offensichtlich finanziert man sich über Ebooks, Workshops und kostenpflichtige Membership Beiträge.
Insgesamt wirkt das Geschäftsmodell eher misslungen. Tolle Grafiken, gepaart mit vielen Reisetipps, die man jedoch auch kostenlos im Netz findet.
Angebote von „Geschäftsleuten“ aus Berlin sehe ich generell mit großer Skepsis. Gute Jobs gibt es in Berlin eher weniger, daher bietet sich die Selbstständigkeit oder Unternehmerische Tätigkeit an. Leider werden Kunden dabei oft über den Tisch gezogen. Die Inhaberin der Webseite hat sich selbstständig gemacht und reist seitdem um die Welt. Man wirbt mit nichts weiterem als der eigenen Reise um die Welt und der Selbstständigkeit ansich. Hier fehlt es an einem wirklichen Produkt oder einer Dienstleistung, die diese unternehmerische Lebensart rechtfertigt.
Der Zwang zur Gründung eines eigenen Unternehmens führt noch lange nicht zum Erfolg… Schade für den Blog.
Danke für deinen kritischen Blick auf den rezensierten Blog. Ich finde es schon erstaunlich, dass die bekannteste digitale Nomadin es geschafft hat, monatlich 5 – 10.000 Euro zu kreieren während ich trotz neunjähriger Blogexistenz noch keinen Pfennig kreiert habe, weil mir Geld einfach nicht wichtig genug ist und ich es als meine Berufung ansah, in meinem Vagabundenblog bei WordPress die Botschaft zu verbreiten, dass man /frau auch ohne oder mit sehr wenig Geld leben kann. Aber es ist interessant, dass ich außer ihren Tipps von ihren persönlichen Reiseeindrücken gar nichts lesen mag und auch die Tipps sind für mich in der Praxis nicht die richtigen gewesen. A propos Krankenkasse hat mir mal jemand erzählt, dass er bei ADAC eine Langzeitversicherung abgeschlossen hat, weil die günstig ist und ich habe dabei festgestellt, dass das stimmt, vor allem, weil ausländische Reisekrankenversicherungen sonst das Doppelte kosten, wenn man Amerika oder Kanada mit angibt, was beim ADAC nicht der Fall ist. Allerdings muss man sie vor Antritt der Reise zwingend abschliessen.
Also danke nochmal für deine kritische Stellungnahme und eine Einladung, meinen blog mal zu besuchen, der vielleicht etwas anders ist als andere Reiseblogs… Liebe Grüße von Michelle
Mir hast du mit dieser Rezension aus dem Herzen gesprochen. Ich hatte auch mal die Idee aus meiner Reiselust ein digitales Geschäftsmodell zu machen und zwar fast zur selben Zeit wie Planet Backpack. Anfangs war ich schwer begeistert von ihren Tips und dem kostenlosen EBook…aber inzwischen bin ich weitestgehend genervt von dem was ich bei Conni zu sehen und zu lesen bekomme. Meiner Meinung nach hat sich der Blog inzwischen in eine art vegan surfer yogis diary verwandelt. Davon abgeshen bin ich auch kein vlog Fan. Aber vielleicht bin ich auch nur neidisch auf den Erfolg dieser simplen Idee denn jeder hat das Recht auf seine Art glücklich zu werden und wenn das eine tut, dann ist das Conni