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Der ultimative Guide: Günstig telefonieren und surfen mit dem Smartphone

Handy Guide
geschrieben von Ekki Kern

Günstig wie nie zuvor ist heute das Surfen und Telefonieren mit dem Smartphone. Wer richtig Geld sparen will, sollte sich vor Vertragsabschluss allerdings einige wesentliche Fragen stellen. Unser ultimativer Guide, der ständig erweitert und aktualisiert wird, liefert die wichtigsten Antworten.


Inhaltsverzeichnis


Schnellüberblick: 10 Schritte zum besten Handytarif

Um den für Sie besten Mobilfunktarif zu finden, gehen Sie die folgende Liste bitte einfach Punkt für Punkt durch.

Da der Tarif perfekt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein soll, ist es zunächst wichtig, dass Sie Ihr eigenes Kommunikationsverhalten der vergangenen Monate analysieren, um Ihren Konsum von Telefonminuten, SMS und mobilen Daten zu berechnen.

Überprüfen Sie hierzu am besten Ihre Handy-Rechnungen der vergangenen Monate. Um Ihren Verbrauch mobiler Daten herauszufinden, können Sie eine Datenzähler-App auf Ihrem Smartphone installieren.

1) Telefonie: Entscheiden Sie sich für einen Einheits-, Volumen- oder All-Net-Flat-Tarif! Achten Sie bei Einheits- und Volumentarifen auf die Taktung!

2) SMS: Entscheiden Sie sich für eine Flatrate oder ein Volumenpaket!

3) Mobile Daten: Entscheiden Sie sich, wie groß Ihr Hochgeschwindigkeits-Datenpaket sein soll! Reicht 1 Gigabyte (GB), oder sollten es 2 oder sogar 5 GB sein?

4) Mobile Daten: Entscheiden Sie sich, welche Surfgeschwindigkeit Sie nutzen möchten! Gemessen wird der sogenannte Downstream in Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Die oft standardmäßigen 7,2 Mbit/s genügen für durchschnittliche Nutzer.

5) Mobile Daten: Achten Sie auf die Taktung der Daten! Je kleiner die Datenmenge, die pauschal abgerechnet wird, desto besser für Sie als Nutzer. Beispiel: Wenn in 1-KB-Schritten abgerechnet wird, ist das besser, als wenn es sich um 20-KB-Schritte handelt.

6) Mobile Daten: Entscheiden Sie, ob Sie auf das LTE-Netz zugreifen möchten! Vorteil an LTE: Daten werden schneller abgerufen. Für Normalnutzer tun es allerdings auch Tarife, die ohne LTE auskommen. Sie funken im 3G/UMTS-Netz.

7) Entscheiden Sie sich entweder für einen Vertrag oder einen Prepaid-Tarif! Vorteil bei Prepaid: volle Kostenkontrolle. Vertelefoniert oder versurft werden kann nur das Geld, das einmal von Ihnen als Nutzer auf das Prepaid-Konto eingezahlt wurde. Ist das Konto leer, kann mit dem Handy nicht mehr kommuniziert werden.

8) Entscheiden Sie sich für eines der Mobilfunknetze, mit dem Sie zuhause guten Empfang haben und unterwegs in Ihrer Region schnell surfen können!

9) Prüfen Sie, ob Sie tatsächlich ein neues Handy brauchen. Falls nicht, sollten Sie einen Tarif ohne Gerät kaufen!

10) Entscheiden Sie sich für oder gegen einen Abschluss Ihres Vertrags im Internet! Alternative zum Online-Abschluss ist das Ladengeschäft. Wer online abschließt, kann sich immer öfter interessante Boni sichern, die den Vertragsabschluss insgesamt günstiger machen.

Mobilfunk-Tarif-Typen

Nahezu jeder Mobilfunktarif setzt sich aus drei Bausteinen zusammen: Telefonie, SMS und (mobile) Daten. Kommunizieren Sie über die Telefonfunktion, misst der Mobilfunkanbieter, wie lange Sie telefoniert haben. Wie genau er dabei abrechnet und auf volle Zahlen aufrundet, legt die sogenannte Taktung fest.

Auch die Anzahl der von Ihnen versendeten SMS misst Ihr Anbieter genau. Dabei gilt: Eine Kurzmitteilung gilt als eine Einheit.

Wenn Sie mit Ihrem Smartphone im Internet unterwegs sind, verbrauchen Sie mobile Daten – zum Surfen auf Websites, zum Laden und Ansehen von Videos, aber auch zum Kommunizieren über Chat-Dienste wie Whatsapp oder den Facebook Messenger.

Sie haben also die Möglichkeit, kurze Texte nicht nur per SMS, sondern eben auch über Programme zu versenden, die mobile Daten benötigen.

Jeder Tarif auf dem Mobilfunkmarkt berücksichtigt die drei genannten Bausteine und formt daraus einen speziellen Tarif.

Der Einheitstarif

Dabei gibt es diejenigen Pakete, bei denen Sie ganz einfach die von Ihnen verbrauchten Einheiten am Ende des Monats bezahlen.

Eine Telefonminute wird dann zum Beispiel mit 9 Cent abgerechnet, eine SMS mit 8 Cent und ein verbrauchtes Megabyte (MB) an Daten für 50 Cent.

Hierbei handelt es sich um Einheitstarife. Diese eignen sich in der Regel für Menschen, die eher wenig über ihr Handy kommunizieren.

Aktuell bieten etwa Debitel Light und Freenet Mobile solche Einheitstarife an.

Der Volumentarif

Für Personen, die ziemlich genau wissen, wie viel sie pro Monat über die unterschiedlichen Kanäle kommunizieren, sind andere Angebote sinnvoll: die sogenannten Volumentarife.

Diese beinhalten – wie der Name schon sagt – pro Monat eine bestimmte Anzahl an Inklusiv-Telefonminuten, Inklusiv-SMS und Inklusiv-Hochgeschwindigkeits-Datenvolumina zum Surfen im Internet.

Brauchen Sie die Inklusiv-Einheiten jedoch vor dem Monatsende auf, müssen Sie anschließend jede weitere verbrauchte einzeln zahlen. Sie fallen dann also in das klassische Berechnungsmodell zurück, was unter Umständen teuer werden kann.

Ein Mobilfunk-Unternehmen bietet derzeit zum Beispiel einen Tarif an, der 50 monatliche Frei-Telefonminuten in alle deutschen Netze, 50 Frei-SMS in alle deutschen Netze und eine Datenflatrate mit 50 MB Hochgeschwindigkeits-Volumen beinhaltet.

Ab der 51. Minute zahlen Sie als Kunde in diesem Fall teure 29 Cent pro Telefonminute, für den Versand einer SMS immerhin noch 19 Cent. Die Geschwindigkeit der mobilen Internetverbindung drosselt der Anbieter nach Erreichen des Inklusivvolumens auf Schneckentempo.

Prinzipiell gilt: Sie sollten einen Tarif mit Inklusiv-Minuten nur dann buchen, wenn Sie sicher sind, dass Sie die vom Anbieter gesetzten Einheitsgrenzen nicht überschreiten, da sich ab diesem Punkt die Konditionen für Sie als Kunden oft auffallend verschlechtern.

Bei nahezu allen derzeit auf dem Markt befindlichen Tarifen verfallen nicht in Anspruch genommene Inklusiv-Einheiten am Ende eines jeden Monats. Sie können also zum Beispiel nicht im Januar 70 Telefonminuten ihres Tarifpakets für den möglicherweise gesprächsintensiven Februar „aufsparen“.

Volumentarife bieten derzeit etwa Klarmobil (Telekom-Netz und O2-Netz) und Callmobile an.

Die All-Net-Flatrate

Wenn Sie häufig über Ihr Handy kommunizieren und nicht sicher sind, wie viele Daten, Telefonminuten und SMS Sie im Monat verbrauchen – und Ihr Bedarf noch dazu öfter im Jahr stärker schwankt, sollten Sie auf eine sogenannte All-Net-Flatrate setzen.

Diese Tarif-Art ist in den vergangenen Jahren günstig und damit sehr populär geworden. Sie erlaubt Ihnen zeitlich unbegrenztes Anrufen ins deutsche Festnetz und alle deutschen Mobilfunknetze – und das zum monatlichen Pauschalpreis.

Manche All-Net-Flatrates ermöglichen Ihnen darüber hinaus zusätzlich das Versenden beliebig vieler SMS. Ebenfalls Teil dieser Angebote ist ein Datenpaket mit einer bestimmten Menge an Hochgeschwindigkeitsdatenvolumen.

All-Net-Flatrates bieten derzeit etwa Simply, Base oder Debitel Light an.

Vertrag oder Prepaid?

Eine grundsätzliche Frage, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie sich für einen neuen Tarif entscheiden, lautet: Möchte ich einen Mobilfunk-Laufzeitvertrag oder setze ich auf das Vorauszahlungsmodell Prepaid?

Verträge haben eine Laufzeit, meist zwischen einem und 24 Monaten. Sie werden deshalb auch oft „Laufzeitverträge“ genannt. Während dieser Periode sind sie in der Regel nicht kündbar, was bedeutet, dass Sie monatlich einen Pauschalbetrag an den Anbieter bezahlen müssen, der günstig, aber auch teuer sein kann.

Bei den Prepaid-Tarifen hingegen lädt man als Kunde eine Art Konto (oft auch „Account“ genannt) mit Geld auf. Wenn Sie telefonieren, SMS schreiben und im Internet surfen, leeren sie dieses Konto, können es aber zwischendurch bei Bedarf auch immer wieder aufladen. Das geht häufig per Banküberweisung, Kreditkarte oder Bon.

Schlimmeres als ein leeres Konto kann Ihnen bei Prepaid-Tarifen nicht passieren. Bei Verträgen hingegen bergen selbst Pauschaltarife wie All-Net-Flatrates Gefahren. Zum Beispiel dann, wenn Sie ins Ausland telefonieren oder Leistungen wie Sonderrufnummern oder Mehrwertnummern beanspruchen, die nicht von etwaigen Flatrates des Tarifs abgedeckt sind. Am Ende des Monats erhalten Sie von Ihrem Anbieter eine Rechnung, auf der dieser die von Ihnen beanspruchten Leistungen auflistet und berechnet.

In den vergangenen Jahren hat sich der Mobilfunkmarkt in Deutschland dahingehend entwickelt, dass viele Anbieter monatlich kündbare Verträge anbieten. Das ist für Kunden sehr praktisch, denn auf diese Weise ist es jederzeit möglich, den Anbieter zu wechseln. Zum Teil ist es Ihnen als Kunde auch möglich, bei Vertragsabschluss zwischen einer 1- und einer 24-monatigen Laufzeit zu wählen. Ihre Entscheidung für eine kürzere Vertragsdauer und somit mehr Flexibilität kostet Sie dann meist einige Euro pro Monat mehr.

Achtung! Vertragslaufzeit!

Trotz des Angebots von Verträgen mit kurzer Laufzeit und monatlicher Kündigungsmöglichkeit sowie von Prepaid-Optionen gibt es in Deutschland noch immer viele Menschen, die sich über 24 Monate an einen Mobilfunkanbieter und einen Tarif binden.

Zwar locken viele der 2-Jahres-Laufzeitverträge mit interessanten Konditionen, doch Sie sollten sich klarmachen, dass Sie sich mit Ihrer Unterschrift verpflichten, den vertraglich vereinbarten Preis über zwei Jahre hinweg jeden Monat zu zahlen. Ein frühzeitiger Ausstieg aus einem solchen Vertrag ist in der Regel nicht möglich, in einigen dokumentierten Fällen haben Mobilfunkunternehmen sich sogar beim Umzug des Kunden ins Ausland geweigert, ihn zu stornieren.

Daten-Flatrate

Da die meisten Nutzer mit Ihrem Smartphone auch im Internet surfen möchten, ist bei allen Mobilfunk-Tarifpaketen natürlich die Nutzung sogenannter mobiler Daten vorgesehen. Wie auch bei Telefonminuten (Einheitstarif) und SMS können Sie sich dafür entscheiden, einen Fixpreis für jede verbrauchte Daten-Einheit zu zahlen. Das kann allerdings sehr schnell sehr teuer werden, besonders wenn Sie sich öfter im Internet aufhalten.

Ratsam ist es deshalb, einen Tarif zu buchen, der entweder ein Daten-Volumenpaket oder eine Daten-Flatrate beinhaltet. Was die Mobilfunkunternehmen allerdings als solche „Daten-Flatrate“ verkaufen, ist in Wirklichkeit ein Mix aus einer nur begrenzt nutzbaren „Datenautobahn“ und einem „Feldweg“. Diesen muss der Kunde dann einschlagen, wenn die inklusiven Autobahnkilometer aufgebraucht sind.

Die Datenautobahn heißt auf Mobilfunkdeutsch Hochgeschwindigkeits-Datenvolumen. Und das liegt bei den meisten Tarifen derzeit zwischen 500 Megabyte (MB) und 1000 MB pro Monat. Das wiederum entspricht einem sogenannten Gigabyte (GB).

Auf den Feldweg geraten Sie als Kunde notgedrungen, wenn die sogenannte Drosselung der Anschlussgeschwindigkeit eingesetzt hat. Das passiert genau dann, wenn Sie das Ihnen für einen Monat zugeteilte Hochgeschwindigkeits-Datenvolumen aufgebraucht haben.

Zwar dürfte Ihnen die vorhandene Menge von mehreren Hundert Megabytes normalerweise zum Lesen von Nachrichtenwebsites, zur E-Mail-Korrespondenz und zum Ansehen des ein oder anderen Videos genügen. An exzessives Konsumieren von Bewegtbildern ist bei derartig geringen Hochgeschwindigkeits-Inklusiv-Volumina allerdings nicht zu denken.

Auch wenn Ihr Anbieter bei einer Daten-Flatrate die Datenverbindung Ihres Smartphones also nie komplett kappt, können Sie nach Einsetzen der Drosselung fast nur noch E-Mails senden und empfangen und über Chat-Programme wie Whatsapp oder den Facebook Messenger kommunizieren. Das Aufrufen mancher umfangreicher Website hingegen wird zur Geduldsprobe.

Auch bei Paketen mit Inklusiv-Volumina wird die Geschwindigkeit nach Erreichen der vom Anbieter festgelegten Datenmenge gedrosselt.

Wenn Sie viel unterwegs sind und auch außer Haus ein ausreichend großes Datenvolumen brauchen – zum Beispiel weil Sie gerne viele Videos anschauen oder regelmäßig größere Dokumente aus dem Internet laden – sollten Sie auf einen Tarif mit einem oder mehreren Gigabytes (GB) Hochgeschwindigkeits-Volumen pro Monat zurückgreifen.

Hinweis: Verbinden Sie Ihr Smartphone zumindest zuhause immer mit Ihrem lokalen WLAN, sodass es nicht mehr auf die teuren mobilen Daten Ihres Mobilfunkanbieters zugreifen muss. Diese sollten Sie für Ihre Zeit außer Haus sparen!

Geschwindigkeit mobiler Daten

Mobile Daten können langsam und schnell übertragen werden. Suchen Sie nach einem optimalen Tarif für Ihr Smartphone, können sie auch auswählen, wie schnell Ihr Anschluss sein soll. Die angegebenen Informationen beziehen sich meist auf die Download-Geschwindigkeit. Es geht also darum, wie schnell Daten aus dem Internet auf Ihr Gerät gelangen.

Das passiert zum Beispiel mit einer Datenrate von 3600 Kilobit pro Sekunde (kurz: Kbit/s). Schneller ist der Download mit 7200 Kbit/s, 14.400 Kbit/s, 21.600 Kbit/s, 50.000 Kbit/s oder sogar 100.000 Kbit/s.

Wenn Sie über Ihr Handy hauptsächlich Websites aufrufen, E-Mails senden und empfangen, die sozialen Netzwerke nutzen und hin und wieder ein Video ansehen, genügen meist 3600 Kbit/s. Sind Sie anspruchsvoller, nutzen öfter Video-Streaming und hantieren regelmäßig mit großen Dateien, ist eine höhere Datenrate sinnvoll.

Schnell unterwegs mit LTE

Wer über das Surfen mit mobilen Geräten spricht, sollte wissen, was LTE ist. Der Begriff steht für eine neuartige Übertragungstechnik und gilt nach dem sogenannten UMTS als vierte Mobilfunkgeneration. Wenn Sie also etwas über „4G“ lesen, ist der neue Standard gemeint.

Wer einen Tarif mit LTE-Option bucht, soll noch schneller surfen können, so das Versprechen der Anbieter. Nur: Brauchen Sie einen solchen Tarifbaustein unbedingt? Fakt ist: Der gerne als „Datenturbo“ beworbene Zugang zur LTE-Infrastruktur ist in zahlreichen aktuellen Mobilfunktarifen bereits standardmäßig enthalten, zumindest in vielen des mittleren Preissegments.

Nutzung von LTE

Um LTE wirklich nutzen zu können, müssen Sie a) ein LTE-fähiges Smartphone haben, b) einen Tarif buchen, der Ihnen als Kunde die Nutzung der Option LTE erlaubt, und c) in einer Region leben, in denen der Standard verfügbar ist.

Bevor Sie einen Tarif mit LTE buchen, sollten Sie sich also zunächst schlau machen, ob an Ihrem Wohnort die Nutzung von LTE möglich ist. Am besten besuchen Sie hierzu die Websites der Netzbetreiber und suchen nach den Begriffen „Netzabdeckung“ oder „Verfügbarkeitscheck“.

Auf einer interaktiven Deutschland-Karte können Sie anschließend die Postleitzahl Ihres Wohnortes eingeben und prüfen, ob LTE dort bereits verfügbar ist. Ist das der Fall, sollten Sie in der Gebrauchsanweisung Ihres Smartphones nachlesen, ob Ihr Gerät die 4G-Technik unterstützt.

Vorteile und Nachteile von LTE

Derzeit ist das LTE-Netz noch eine Art Mautstraße, für deren Benutzung sich die Mobilfunkanbieter oft gut bezahlen lassen. Wenn auf allen anderen regulären (UMTS-)Straßen allerdings Stau ist, ist die Nutzung dieser Datenautobahn aber natürlich sinnvoll und möglicherweise ihr Geld wert. Das müssen Sie als Kunde entscheiden.

In einigen Regionen Deutschlands lohnt es sich besonders, einen LTE-Tarif zu buchen. Dann nämlich, wenn Ihr Zuhause in einem unzureichend oder gar nicht mit dem UMTS-Standard versorgten Gebiet liegt. Hier ist die Nutzung mobiler Daten über das möglicherweise verfügbare LTE-Netz dann die einzige Möglichkeit, unterwegs mit dem Smartphone schnell im Internet zu surfen.

Wissenswert ist auch, dass derzeit die Deutsche Telekom, Vodafone* und O2 das LTE-Signal auf sogenannten niedrigen Frequenzen funken, die die Eigenschaft haben, besonders gut auch in die Innenräume von Wohnhäusern vorzudringen. Wie bei der Wahl des Netzes gilt somit auch hier: Probieren Sie mit dem LTE-Handy eines Freundes oder Bekannten aus, ob und wenn ja, wie gut der Empfang mobiler Daten in ihrer Region derzeit ist. Vielleicht lohnt sich für Sie ja die Anschaffung eines 4G-Tarifs.

Sind keine Kapazitätsengpässe im UMTS-Netz zu befürchten, gibt es trotzdem noch weitere Pluspunkte, die für LTE sprechen, zum Beispiel die hohen sogenannten Datenübertragungsraten bei der Nutzung der neuen Technik. Sie werden in Megabit pro Sekunde, kurz: Mbit/s, gemessen.

Ein YouTube-Video wird dank der neuen Technik mobil auf dem Smartphone nun ähnlich schnell geladen wie zuhause mit DSL- oder Breitbandkabel-Anschluss. Was ebenfalls für die Nutzung von LTE spricht, sind die im Vergleich zu UMTS extrem kurzen sogenannten Reaktionszeiten.

Praktisch ist diese technische Überlegenheit vor allem dann, wenn zum Beispiel beim Telefonieren mit Skype viele große Datenpakete ohne nennenswerte Zeitverzögerungen von einem Ort zum anderen transportiert werden müssen. Funktioniert das nicht reibungslos, läuft das Internet-Telefonat nämlich nicht flüssig.

Ein Manko bei der Nutzung von LTE scheint derzeit zu sein, dass ein aktiver LTE-Modus bei vielen Smartphones offensichtlich noch ziemlich hohe Ansprüche an die Batterie des Geräts stellt.

Verbrauch mobiler Daten

Bevor Sie sich für einen Tarif entscheiden, sollten Sie überprüfen, wie viel Megabytes an Daten Sie pro Monat ungefähr verbrauchen. Besitzen Sie derzeit schon ein Smartphone, sollten Sie sich hierfür ein kostenloses Programm laden, das die von Ihnen verbrauchte Datenmenge permanent und relativ genau misst.

In Frage kommende Apps finden Sie, indem Sie die Begriffe „traffic“ (zu Deutsch: Datenverkehr) und „count“ (zu Deutsch: zählen, berechnen) in die Suchmaske eines App-Stores, also Software-Portals, eingeben. Am Ende des Monats wissen Sie dann ungefähr, wie viele Megabytes an Daten sie tatsächlich durch Ihren Aufenthalt im Internet verbraucht haben. Nach drei bis fünf Monaten können Sie in der Regel einen ersten Trend erkennen, wie viel Volumen sie durchschnittlich benötigen.

Alternativ können Sie auch mit einem sogenannten Datenvolumen-Rechner Ihren ungefähren monatlichen Verbrauch einschätzen. Hier kann es allerdings nicht um genaue, sondern nur um ungefähre Werte gehen, da der Datenverbrauch von einer ganzen Menge von Faktoren abhängt.

Ein solches Kalkulationswerkzeug bietet zum Beispiel die Website surf-stick.net an. Es rechnet vor: Surft man pro Tag etwa eine Stunde im Internet, sind am Monatsende ungefähr 600 Megabyte (MB) verbraucht. Zehn E-Mails pro Tag zu laden macht nach vier Wochen dagegen nur 15 MB aus.

Auch das sogenannte Instant Messaging, also das Kommunizieren über Programme wie Whatsapp oder den Facebook Messenger, ist bei einer Nutzung von einer Stunde pro Tag mit 60 MB am Monatsende nicht besonders datenintensiv.

Das Sechsfache verbraucht da schon das Telefonieren mit Skype und ähnlichen Diensten: 60 Minuten pro Tag ergeben einen Verbrauch von 360 MB pro Monat. Videochats fressen ganz besonders viel Datenvolumen, nämlich um die 300 MB pro Stunde (!). 60 Minuten täglich summieren sich zu stolzen neun Gigabytes pro Monat.

Einen solchen Vorrat an Hochgeschwindigkeits-Datenvolumen bietet kaum ein Paket, günstige schon gar nicht. Überhaupt fallen bewegte Bilder sehr ins Gewicht, was den Verbrauch von mobilen Daten angeht: Eine Viertelstunde YouTube verbraucht durchschnittlich rund 120 MB an Daten, weshalb exzessives Videoschauen über die Datenverbindung Ihres Smartphones nicht ratsam ist. Außer natürlich dann, wenn Sie einen Tarif mit sehr hohem Hochgeschwindigkeits-Datenvolumen gebucht haben.

Taktung bei Gesprächsminuten und mobilen Daten

Achten Sie vor Vertragsabschluss auch auf die sogenannte Taktung der Einheiten. Auch wenn Ihr Tarif eine Telefon- oder Daten-Flatrate beinhaltet, zählt Ihr Anbieter die von Ihnen verbrauchten Einheiten genau mit. Im Fall der Daten muss er schließlich wissen, wann Sie das Hochgeschwindigkeitsvolumen aufgebraucht haben und wann er somit die Anschlussgeschwindigkeit verlangsamen darf. Für diese Berechnung gibt es unterschiedliche, dem Kunden gegenüber mehr oder weniger faire Abrechnungsmodi.

Taktung bei mobilen Daten

Günstig für Sie als Kunde ist zum Beispiel, wenn es hinsichtlich der Daten-Berechnung im Kleingedruckten heißt: „Die Taktung beträgt je angefangene 10 KB.“ KB steht für Kilobytes, eine Einheit zur Messung von Datenmengen. Grundsätzlich gilt: Je kleiner dieser angegebene Wert, desto genauer rechnet der Anbieter Ihren tatsächlichen Verbrauch ab – was vorteilhaft für Sie ist.

Ist hier jedoch zum Beispiel von 200 oder gar 400 KB die Rede, sollten Sie vorsichtig sein: Denn dann berechnet Ihr Anbieter Ihnen selbst dann, wenn Ihr Handy nur kurz nach neuen E-Mails checkt (was vielleicht nur 50 oder 60 KB benötigt), jedes Mal einen großen Klotz von ganzen 200 KB bzw. 400 KB.

Das hat logischerweise zur Folge, dass das begrenzte Hochgeschwindigkeits-Datenvolumen bei solch einem Tarif wesentlich schneller aufgebraucht ist. Und das, obwohl Sie von den wertvollen mobilen Daten tatsächlich nur wenig wirklich selbst verbraucht haben. Eine großzügige Aufrundungspolitik bei der Abrechnung durch Ihren Anbieter ist für Sie als Kunde also von Nachteil.

Etwas komplizierter wird es, wenn im Vertrag zum Beispiel etwas von einer 100/10-Taktung steht. In diesem Fall berechnet der Anbieter zunächst einen Verbrauch von 100 Kilobytes pro hergestellter Internet-Verbindung. Nutzen Sie bei diesem Ausflug ins Netz mehr Daten als diese 100 Kilobytes, wird das weitere verbrauchte Volumen fortan in 10-Kilobyte-Blöcke aufgeteilt, die Abrechnung wird also präziser.

Grundsätzlich sollten Sie bedenken, dass Ihr Handy in der Regel ständig und auch ohne Ihr Wissen im Hintergrund für Sie arbeitet: Es checkt E-Mails, versieht installierte Programme mit Updates, aktualisiert die Timelines sozialer Netzwerke, und so weiter. Wenn für jeden noch so kleinen, wenig datenintensiven Vorgang jedes Mal ein verhältnismäßig großer Datenblock berechnet wird, ist das für Sie ungünstig. Achten Sie also im eigenen Interesse beim Kauf eines Tarifs auf eine möglichst kundenfreundliche Taktung der Daten!

Hinweis: Natürlich können Sie die Datenverbindung Ihres Smartphones auch komplett deaktivieren, wenn Sie keine ständigen Aktualisierungen benötigen. Auf diese Weise ist es Ihnen möglich, Datenvolumen zu sparen.

Taktung bei Gesprächsminuten

Im Bereich der Abrechnung von Telefonminuten findet sich der Begriff Taktung ebenfalls. Die Zahl vor dem Schrägstrich gibt hier die Taktung für die erste Minute eines Gesprächs in Sekunden an, der Wert hinter dem Schrägstrich die Taktung ab der zweiten Gesprächsminute – ebenfalls in Sekunden. Auch hier gilt: Je kleiner die Zahlen, desto besser für Sie als Kunde. Für ein Telefongespräch von 48 Sekunden berechnet Ihr Anbieter bei einem 1/1-Takt zum Beispiel exakt 48 Sekunden, also den Bruchteil einer Minuten-Einheit. Im Fall eines 60/60-Taktes werden hier hingegen 60 Sekunden kalkuliert – und damit effektiv mehr, als Sie tatsächlich telefoniert haben.

Besonders ungünstig wäre im gegebenen Beispiel auch ein 300/300 Takt, der Ihnen für die 48 Sekunden Gespräch ganze 300 Sekunden berechnen würde. Telefonieren Sie zum Beispiel 2 Minuten und 4 Sekunden bei einem 60/10-Takt, so zahlen Sie für 2 Minuten und 10 Sekunden, da der Anbieter ab der zweiten Gesprächsminute nicht mehr in 60-, sondern in 10-Sekunden-Schritten misst.

Da viele aktuelle Tarife allerdings eine Telefon-Flatrate in alle deutschen Netze beinhalten, spielt die Thematik Taktung im Bereich Telefonie mittlerweile eine untergeordnete Rolle.

Telefon-Flatrate

Flatrate ist nicht gleich Flatrate! Grundsätzlich muss man verschiedene Arten von Telefon-Flatrates unterscheiden:

Flatrate ins deutsche Festnetz

Zum einen gibt es Tarife, bei denen nur Anrufe ins deutsche Festnetz in die Flatrate fallen. Dann spielt es keine Rolle, ob Sie dorthin pro Monat 10 oder 1000 Minuten telefonieren. Sie zahlen einen Pauschalpreis.

Anbieter-interne Flatrate

Oft ist zusätzlich die sogenannte Anbieter-interne Kommunikation kostenlos. Das bedeutet, dass Sie als Kunde des zum Beispiel fiktiven Anbieters Handytel kostenlos mit anderen Handytel-Kunden telefonieren können. Gespräche zu Kunden aller anderen Mobilfunkanbieter werden Ihnen hingegen berechnet.

Netz-interne Flatrate

Etwas weiter gefasst ist die sogenannte Netz-interne Flatrate. Ist eine solche Teil Ihres Tarifs, sind für Sie all die Telefongespräche kostenlos, die Sie innerhalb jenes Mobilfunknetzes führen, in dem Ihr Anbieter zuhause ist. Wenn Sie also zum Beispiel Kunde des fiktiven Anbieters Handytel sind, der das O2-Netz nutzt, können Sie kostenlos alle Freunde anrufen, die ebenfalls Kunden von Mobilfunkunternehmen sind, die das O2-Netz nutzen. Gespräche in die Netze von Vodafone und Telekom kosten hingegen.

Bevor allerdings diese Verbindungen zu Fremdanbietern oder in die Fremdnetze pro verbrauchter Telefoneinheit abgerechnet werden, bieten manche Unternehmen als Tarifbaustein ein Volumenpaket für Gespräche dorthin an. In solch einem Fall sind für Sie als Kunde von Vodafone zum Beispiel 200 Telefonminuten in die Netze der Telekom, von O2 und E-Plus kostenlos. Ab der 201. Minute müssen Sie dann allerdings für jede verbrauchte Einheit extra zahlen, was unter Umständen teuer werden kann. Telefonieren Sie also häufig und lange, ist wahrscheinlich eine All-Net-Flatrate für Sie genau das Richtige!

Flatrate in alle deutschen Netze („All-Net-Flatrate“)

Die sogenannte All-Net-Flat ist die einzige wirkliche Telefon-Flatrate, die diesen Namen verdient. Mit Ihr können Sie so lange sie möchten in das deutsche Festnetz und alle deutschen Mobilfunknetze telefonieren – zu einem monatlichen Pauschalpreis.

SMS-Flatrate

Das Versenden von SMS-Nachrichten ist bei so mancher All-Net-Flatrate nicht Teil des Angebots. So kann es vorkommen, dass man Ihnen jede abgeschickte Mitteilung einzeln pauschal berechnet und anschließend auf den fixen Monatspreis der Telefon-Flatrate aufschlägt. Das ist oft gerade bei einigen sehr günstigen Tarifen der Fall. Der Versand einer Kurzmitteilung kostet dann meist zwischen 8 und 19 Cent pro Einheit.

Buchen Sie eine SMS-Flatrate auf einen bestehenden Vertrag auf oder ist eine solche Teil eines Angebots, so können Sie in alle deutschen Netze kostenlos beliebig viele SMS versenden. Manche Anbieter haben auch sogenannte SMS-Volumenpakete im Programm. Dies sind keine echten SMS-Flatrates, da Sie als Kunde mit ihnen lediglich eine feste Anzahl von zum Beispiel 3000 Kurzmitteilungen pro Monat versenden können. Ab der 3001. Einheit kann es wiederum teuer werden.

Die Frage, ob Sie eine SMS-Flatrate nun brauchen, können nur Sie selbst beantworten. Hier bietet es sich an, dass Sie die Handyrechnungen der vergangenen Monate kurz durchsehen und überprüfen, wie viele SMS Sie im jeweiligen Zeitraum versendet haben. Sind es sehr wenig, kann es sich für Sie durchaus lohnen, auf eine SMS-Flatrate oder ein SMS-Volumenpaket gänzlich zu verzichten und stattdessen jede SMS einzeln zu zahlen. Achten Sie in diesem Fall aber unbedingt auf den Preis für eine einzelne Einheit!

Wenn Sie hauptsächlich über Chat-Programme wie Whatsapp oder den Facebook-Messenger kommunizieren, brauchen Sie hierfür nur die mobilen Daten des Tarifpakets – und möglicherweise keine SMS-Flatrate!

Wahl des Providers

Wohl gerade weil ihre Werbung und die Läden in den Innenstädten oft schick und modern aussehen und deswegen viel Geld verschlingen, sind viele Tarife der großen Mobilfunknetzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und O2 in der Regel teurer als vergleichbare von anderen Anbietern.

Um jedoch auch auf dem Markt besonders günstiger Angebote zu bestehen, haben sich Telekom, Vodafone und O2 natürlich längst etwas ausgedacht – und jeweils wettbewerbsfähige Unternehmen gegründet.

Nur die wenigsten Deutschen dürften wissen, dass zum Beispiel der Mobilfunkanbieter Congstar zur Telekom gehört, Otelo zu Vodafone, und Base zu O2. Die kleinen Töchter sind wenig überraschend im Mobilfunknetz der jeweiligen Eltern zuhause und bieten zudem oft wesentlich günstigere Tarife an.

Buchen Sie als Kunde einen Tarif bei einem dieser manchmal verhältnismäßig unbekannten Unternehmen, müssen Sie jedoch bisweilen Nachteile hinsichtlich mancher Produktmerkmale hinnehmen.

So ist zum Beispiel bei so manchem günstigen Anbieter die Telefon-Funktion „Anklopfen“ nicht möglich. Telefonieren Sie also gerade mit einem Bekannten, werden Sie währenddessen nicht per Piepton über den Eingang eines weiteren Anrufs informiert.

Die knappe Kosten-Kalkulation bei vielen dieser oft „Billig“- oder „Discount“-Anbieter genannten Firmen dürfte der Grund dafür sein, weshalb sie Ihren Kunden zuweilen nicht alle technischen Services anbieten, die die Netz-Infrastruktur prinzipiell zulassen würde.

Sie als Kunde sollten sich also vor Abschluss eines Vertrags immer erkundigen, ob alle Funktionen, die Sie auf Ihrem Smartphone nutzen möchten, auch vom Anbieter unterstützt werden. Vielleicht können Sie auf so manchen Schnickschnack verzichten. Dann sind Sie bei vielen der günstigen Anbieter sicher richtig.

Wahl des Mobilfunk-Netzes

Welches Mobilfunknetz ist das beste? Eine seriöse Antwort auf diese Frage kann nur sein: Es kommt darauf an. Regelmäßig führen Fachzeitschriften Tests durch, in denen sie überprüfen, wie leistungsfähig und verlässlich die Infrastruktur der Netzbetreiber ist. Egal, wie die Testergebnisse ausfallen: Für gewöhnlich erklären sich alle vier Firmen anschließend gleichermaßen zum Sieger, können doch die Resultate der Untersuchungen sehr unterschiedlich interpretiert werden.

Überhaupt hat jedes Netz natürlich seine Stärken und Schwächen – und ist noch dazu in unterschiedlichen Landesteilen unterschiedlich leistungsfähig und unterschiedlich stark beansprucht. Es kann es durchaus vorkommen, dass in Gebieten, die mit dem Mobilfunkstandard UMTS bislang schlecht versorgt waren, nun das neue, noch schnellere LTE vorhanden ist. Leben Sie an einem dieser Orte, ist es natürlich sinnvoll, wenn Sie einen Tarif wählen, bei dem die Nutzung von LTE Vertragsbestandteil ist.

Um das für Sie optimale Netz zu finden, sollten Sie auch Freunde und Bekannte auf deren Erfahrungen mit den unterschiedlichen Anbietern ansprechen. Welches Netz ist in Ihrer Region besonders gut ausgebaut? Mit welchem haben Sie in Ihrem Wohnhaus guten Empfang?

Das ist wichtig, da schlechter Empfang für Sie immer auch bedeutet, dass das Handy auf eigene Faust versucht, mit viel Energie die Empfangsleistung zu verstärken. Das kostet verstärkt Batterieleistung und erhöht die abgesonderte elektromagnetische Strahlung.

Gerade in ländlichen Regionen gibt es oft ein oder zwei Mobilfunknetze, die dem übrigen überlegen ist – zum Beispiel weil die Sendemasten günstig positioniert sind und auf diese Weise ein Tal besonders gut versorgen. Nicht zuletzt sollten Sie sich in der Tagespresse und Fachmagazinen über aktuelle Studien im Bereich Mobilfunk informieren, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.

Vertragsabschluss im Internet oder im Laden?

Wer online bucht, ist für viele Unternehmen ein praktischer Kunde, der den Betrieb im Ladengeschäft nicht unnötig aufhält und das dortige Personal nicht beansprucht. Als Dankeschön bieten auch viele Mobilfunkanbieter allen, die online buchen, einen finanziellen Anreiz.

Auch erhalten Sie als Online-Kunde ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Sie können also innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen den Vertrag stornieren. Das ist nicht möglich, wenn Sie das Dokument im Ladengeschäft vor Ort unterschreiben. Was Ihnen dort natürlich geboten wird, ist eine persönliche Beratung.

Mitnahme der Rufnummer

Wer einmal mehrere Jahre lang über eine Mobilfunk-Rufnummer erreichbar war, möchte in der Regel nicht mehr auf diese verzichten. Sie zu ändern, würde womöglich ein mittelgroßes Chaos verursachen.

Nahezu alle Anbieter kommen Ihnen hier entgegen und bieten das an, was sich etwas sperrig „Rufnummernmitnahme“ nennt. Eine Rufnummer von einem Mobilfunkanbieter zum anderen zu „portieren“, ist prinzipiell ganz einfach. Mitunter ist der Prozess jedoch äußerst störanfällig, was an Ihnen als Kunde, aber durchaus auch an den Mobilfunkunternehmen liegen kann.

Die Rufnummernportierung kostet in fast allen Fällen Geld, und zwar meist zwischen 25 und 30 Euro. Dieses Geld verlangt der sogenannte „abgebende Mobilfunkanbieter“, also derjenige, den Sie verlassen möchten.

Falls Sie bei ihm einen Prepaid-Tarif gebucht haben, sollten Sie zunächst sicherstellen, dass Ihr Account einen Betrag aufweist, der mindestens so hoch ist wie die zu zahlende Portierungsgebühr. Nur dann wird der Anbieter alles Nötige zur Rufnummernportierung in die Wege leiten und Ihrem Wunsch entsprechen. Haben Sie einen Laufzeitvertrag, wird das Mobilfunkunternehmen die Gebühr auf der nächsten Monatsrechnung vermerken.

Viele Anbieter gewähren Ihnen als Neukunde, der eine Rufnummernmitnahme beantragt, eine Gutschrift. Diese ist in den meisten Fällen ebenso hoch wie die Gebühr, die Sie beim alten Anbieter für die Portierung zahlen müssen. Auf diese Weise ist die Rufnummernmitnahme für Sie praktisch kostenlos.

Wollen Sie Ihre Rufnummer nun portieren, wenden Sie sich zuallererst direkt an Ihren Anbieter, von dem Sie die Nummer wegportieren möchten. In der Regel müssen Sie nun ein (Online-)Formular ausfüllen, unterschreiben und versenden (oder auch nur ein paar Klicks ausführen) – und auf diese Weise Ihren Wunsch bekanntgeben.

Wenige Tage später dürfte der abgebende Anbieter Ihren Antrag elektronisch erfasst haben. Er wartet nun auf die Portierungsanfrage Ihres neuen Anbieters. Um diesen damit zu beauftragen, müssen Sie nun in der Regel den sogenannten Antrag zur Rufnummernmitnahme übermitteln, ein meist vorgefertigtes Schriftstück, das unterschrieben werden muss. Bei einigen Anbietern können Sie diesen Schritt auch während der Buchung Ihres neuen Vertrags online durchführen.

Wichtig ist, dass die hier von Ihnen angegebenen persönlichen Daten genau mit denen übereinstimmen, die Sie bei Ihrem alten Anbieter hinterlegt haben. Schon eine falsche Hausnummer oder ein Zahlendreher in der Postleitzahl können den Prozess der Rufnummernportierung empfindlich stören und in die Länge ziehen.

In der Regel gibt es zwei Möglichkeiten, eine Nummer vom alten Anbieter zum neuen zu portieren: „zum nächstmöglichen Termin“ oder „zur Beendigung des Vertragsverhältnisses mit dem abgebenden Mobilfunkanbieter“. In diesem letzten Fall wird die Nummer erst dann übertragen, wenn der alte Vertrag ausgelaufen ist, im anderen Fall eben sofort.

Übrigens: Die Portierung, also das Verschieben einer Rufnummer von einem Anbieter zum anderen, ändert nichts an der Gültigkeit Ihres noch bestehenden Vertrags, sondern ist davon völlig unabhängig. Sie sollten allerdings auf keinen Fall Ihren alten Vertrag kündigen und mit der Portierung der Rufnummer in den neuen lange warten. Grund: Viele Anbieter fangen in der Regel nach gut 20 bis 30 Tagen damit an, Kundendaten, die keinem Vertrag mehr zugeordnet sind, zu löschen. Ihre alte Rufnummer ist in solch einem Fall dann höchstwahrscheinlich nicht mehr portierbar. Der Antrag sollte beim abgebenden Mobilfunkanbieter also nicht später als 20 Tage nach Vertragsende eingehen, besser früher.

Haben Sie bis zu diesem Punkt alle Tipps befolgt, sollte einer erfolgreichen Portierung nichts mehr im Wege stehen. Ihr neuer Anbieter kümmert sich ab sofort um alles Weitere und nennt Ihnen das Datum, an dem Ihre neue Nummer geschaltet wird. Zuvor bekommen Sie per Post Ihre neue SIM-Karte, mit der Sie allerdings erst dann telefonieren können, wenn die technischen Prozesse im Hintergrund erfolgreich abgeschlossen sind. Sofern Ihr alter Vertrag noch aktiv ist, sollten Sie bis zum Tag der Portierung Ihre alte SIM-Karte mit Ihrer alten Rufnummer weiter nutzen können.

Am Tag des Rufnummern-Tauschs ist Ihr Anschluss meist ab Mitternacht für mehrere Stunden nicht erreichbar. Spätestens bis zum Mittag sollten aber alle Unregelmäßigkeiten beseitigt und Sie in vollem Umfang erreichbar sein. Sind Sie nach dem Ihnen zugesicherten Termin über keine der beiden SIM-Karten mehr erreichbar oder tritt sonst ein Problem auf, sollten Sie sich schnellstmöglich bei Ihrem neuen Anbieter melden. Der alte hat mit der Portierung nichts mehr zu tun.

Neues Handy?

Die Kosten für eine Investition im Bereich Mobilfunk hängen auch wesentlich von Ihrer Entscheidung für oder gegen ein neues Smartphone ab. Oft sind es wohl noch immer die Handy-Lockangebote, die viele Menschen dazu animieren, einen Tarif mit Gerät zu kaufen. Zu attraktiv wirken die teuren, edel anmutenden Smartphones, die sich oft über Monatsraten finanzieren lassen und vom Anbieter sogar noch subventioniert werden.

Erst nach Erhalt der ersten Rechnung dürfte einigen Kunden bewusst werden, dass ein mit dem Preisschild „1 Euro“ ausgezeichnetes Smartphone über 24 Monate womöglich teuer bezahlt werden muss. Entweder wird der Neupreis des Geräts innerhalb der zwei Jahre abbezahlt. Oder die Tarif-Konditionen für Telefonie, SMS oder die mobilen Daten sind unverhältnismäßig teuer, so zum Beispiel bei zahlreichen Volumentarifen, die zusammen mit Smartphones vertrieben werden.

Unter Umständen kann es also günstiger für Sie sein, ein neues Smartphone im freien Handel zu erwerben und Ihren Tarif separat zu buchen.

Surfen und Telefonieren im Ausland – Roaming

Die günstigen Konditionen der sogenannten All-Net-Flatrates gelten in der Regel (bis auf wenige Ausnahmen) nur innerhalb der deutschen Netze. Möchten Sie einen Bekannten in Deutschland aus dem Ausland anrufen, könnte es teuer werden.

Grundsätzlich teilen die Mobilfunkanbieter die ganze Welt in Zonen ein. Wie viel ein Telefonat oder das Versenden einer SMS in einen dieser Bereiche kostet, können Sie einer Tabelle auf der Websites Ihres Mobilfunkanbieters entnehmen. Oft wird zwischen EU, „Rest-Europa“ und allen übrigen Ländern unterschieden.

Mittlerweile gibt es bei Tarifhaus und Simply auch monatlich kündbare Tarife, die eine EU-Roaming-Telefon-Flatrate beinhalten.

Kosten bei Handynutzung im Ausland

Wenn Sie mit Ihrem deutschen Mobilfunkvertrag im Ausland kommunizieren, zum Beispiel in Österreich, wählt sich Ihr Gerät in ein fremdes Handynetz ein. In diesem Fall nutzen Sie das sogenannte Roaming. Das heißt zunächst einmal, dass alles, was Sie mit dem Handy tun, in der Regel ab sofort etwas teurer ist als zuhause im eigenen Land.

Innerhalb der Grenzen der Europäischen Union sind die Preise, die Sie fürs Telefonieren, SMS-Schreiben und Surfen in einem fremden EU-Land zahlen, zwar mittlerweile standardisiert und gedeckelt. Sie sollten sich trotzdem vor Ihrem Auslandsaufenthalt bei Ihrem Mobilfunkbetreiber erkundigen, ob Sie fürs Kommunizieren außerhalb Deutschlands ein günstiges Pauschalpaket buchen können, das Ihre Kosten reduziert. Oftmals gibt es Angebote, die auf Namen wie „EU Daten Spezial“ oder „EU Telefonie 100“ hören und helfen, Geld zu sparen.

Telefonminuten, versendete SMS und Ihr Datenverbrauch werden wie im Inland auch im Ausland pro Einheit verrechnet. Haben Sie kein Datenpaket fürs Ausland gebucht, sollten Sie darüber nachdenken, die Option „mobile Daten“ auf Ihrem Smartphone zu deaktivieren. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Ihr Gerät wie zuhause in regelmäßigen Abständen im Hintergrund Daten verbraucht, zum Beispiel indem es E-Mails checkt oder Programme aktualisiert. Da die Preise für Daten im Ausland oft noch recht teuer sind, kann eine permanent aktivierte Datenverbindung schnell hohe Kosten verursachen.

Hinweis: Wenn Sie länger im Ausland bleiben, lohnt es sich fast immer, bei einem Anbieter vor Ort einen Vertrag abzuschließen oder sich im Supermarkt einen günstigen Prepaid-Tarif samt SIM-Karte zuzulegen. Denn als Kunde eines lokalen Anbieters können Sie natürlich günstiger telefonieren als mit einem Tarif aus dem Ausland.

Kündigung des Mobilfunkvertrags

Wie auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens ist es wichtig, sich auch bei Handyverträgen Fristen zu notieren. Haben Sie einen Vertrag abgeschlossen, sollten Sie gleich Ihren Kalender zur Hand nehmen und den nächstmöglichen Kündigungstermin für diesen markieren.

In der Regel müssen Sie einen 24-Monats-Mobilfunkvertrag spätestens drei Monate vor Auslauf schriftlich kündigen, andernfalls verlängert sich die Laufzeit in den meisten Fällen um maximal ein Jahr. Die genauen Fristen, die von Vertrag zu Vertrag variieren, erfahren Sie, indem Sie einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Ihres Mobilfunkanbieters werfen.

Verlangen Sie in Ihrem Kündigungsschreiben, dass man Ihnen den Eingang des Dokuments unverzüglich schriftlich bestätigt und vergessen Sie nicht, das Dokument mit dem aktuellen Datum zu versehen und es zu unterschreiben. Seit Oktober 2016 gilt das Versenden unterschriebener und eingescannter Dokumente per E-Mail neben Fax und Briefpost als  schriftliche Kündigung.

Wissenswertes über SIM-Karten

Was ist eine SIM-Karte?

„SIM“ steht für „Subscriber Identity Module“, zu Deutsch: Teilnehmer-Identitätsmodul. Sie als Kunde eines Mobilfunkunternehmens sind der sogenannte Teilnehmer und erhalten mit ihrem gebuchten Tarif eine solche SIM-Karte, die Sie in Ihr Smartphone einlegen. Schalten Sie das Gerät an, bucht es sich anhand der Daten, die auf dem Chip der SIM-Karte gespeichert sind, in das richtige Mobilfunknetz ein.

Ihr Mobilfunkanbieter identifiziert Sie als Kunde anhand der Karte und verbucht alle von Ihnen vebrauchten Einheiten fürs Telefonieren, SMS-Schreiben und Internet-Surfen zu den von Ihnen gewählten Tarif-Konditionen. Wenn Sie Ihre SIM-Karte verlieren, sollten Sie diese umgehend von Ihrem Anbieter sperren lassen, um zu verhindern, dass ein unehrlicher Finder Sie in sein Handy einlegt und auf Ihre Kosten kommuniziert.

Überhaupt sollten Sie Ihre SIM-Karte gleich nach Erhalt mit einer sogenannten PIN-Sperre versehen. Hierbei handelt es sich um einen meist 4-stelligen Code, den Sie nach Starten des Smartphones aus Sicherheitsgründen eingeben müssen, um die SIM-Karte zu entsperren. Wird der Code mehrmalig falsch eingegeben, sperrt sich die Karte und kann dann nur noch von Ihnen als Besitzer freigeschaltet werden. Hierzu müssen Sie in Ihren Unterlagen den sogenannten PUK-Code suchen und ihn anstelle des PIN-Codes eingeben.

Hinweis: Viele Smartphones haben einen eigenen Code, durch den unerwünschter Zugriff auf die Funktionen des Geräts verhindert werden soll. Diesen können Sie in den Einstellungen Ihres Gerätes erstellen und ändern. Er hat nichts mit dem PIN-Code der eingelegten SIM-Karte zu tun. Es kann also sein, dass Sie nach Einlegen der SIM-Karte und Starten des Smartphones gleich zweimal aufgefordert werden, einen Code einzugeben. Hier dürfen Sie sich nicht verwirren lassen. Prüfen Sie sorgfältig, welchen Code Sie jeweils eingeben müssen und verwechseln Sie die Zahlenreihen nicht untereinander!

Verschiedene SIM-Karten-Typen: Welche brauche ich?

Seit einiger Zeit können Sie als Kunde bei vielen Mobilfunkanbietern während des Bestellvorgangs zwischen verschiedenen Arten von SIM-Karten wählen. Standard ist seit Jahren die normale „Standard“-SIM, Fachleute nennen sie „Mini“-SIM. Etwas kleiner ist die „Micro“-SIM, noch kleiner die „Nano“-SIM, bei der praktisch nur noch der goldfarbene Chip zu sehen ist.

Der Weg zur passenden SIM-Karte

Prinzipiell ist es möglich, aus jedem der drei Typen jeden anderen Typ zu basteln. Das funktioniert durch Zurechtschneiden mit Hilfe eines scharfen Cutters und Schablonen, die Sie im Internet laden und ausdrucken können.

Sollten Sie keine Lust aufs Heimwerken haben, bitten Sie Ihren Mobilfunkanbieter doch, Ihnen die für Ihr Gerät passende SIM-Karte zuzusenden. Dieser Service ist teilweise kostenlos, teilweise gebührenpflichtig. Informationen über die Höhe der anfallenden Kosten erfahren Sie direkt bei Ihrem Provider.

Möchten Sie aus einer „Nano“-SIM eine „Micro“-SIM oder eine „Mini“-SIM machen, sollten Sie ein Adapterset kaufen. Im Online-Versandhandel kosten diese Plastik-Stecklösungen wenige Cent bis Euro. In jedem Fall sollten Sie vor der Bestellung eines neuen Tarifs im Internet genau prüfen, welchen SIM-Karten-Typ Sie für Ihr Endgerät benötigen.

SIM-Lock

Sie möchten einen neuen Tarif, aber Ihr altes Smartphone behalten? Was aber, wenn Sie die Ihnen zugeschickte SIM-Karte Ihres neuen Mobilfunkanbieters in Ihr altes Handy schieben und das Gerät sie nicht annimmt? In diesem Fall blinkt oft eine Meldung wie „SIM Locked” (zu Deutsch: SIM gesperrt) im Display.

Das bedeutet, dass Ihr Gerät nur mit bestimmten SIM-Karten funktioniert, meistens mit denen desjenigen Mobilfunkanbieters, bei dem Sie das Gerät samt Tarif gekauft haben. Wenn es sich bei dem Smartphone um ein teures Exemplar handelt, das Sie billig erstanden haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Anbieter verhindern möchte, dass Sie eine SIM-Karte eines Drittanbieters mit womöglich sehr viel günstigeren Kommunikations-Konditionen nutzen anstatt des teuren eigenen Tarifs.

Im Regelfall wird in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Mobilfunkbetreiber geregelt, dass nach Ende der Tarif-Vertragslaufzeit die SIM-Sperre des Gerätes per Code-Eingabe aufgehoben werden kann, wenn Sie als Kunde das möchten.

Sie sollten also dringend darauf achten, dass das Gerät, in das Sie die SIM-Karte Ihres neuen Anbieters stecken möchten, keine SIM-Sperre hat. Ist das der Fall, müssen Sie diese entweder entfernen lassen oder sich im freien Handel ein neues Smartphone ohne SIM-Lock kaufen.

Über den Autor

Ekki Kern

Ekki ist Medienjournalist und probiert Technologien gerne aus, entdeckt dabei aber nicht selten die Vorzüge des Analogen. Diskutieren über das alles kann man mit ihm ganz hervorragend, für die Zeitung schreibt er über Medien und Verbraucherthemen, privat für seinen Watchblog Radiowatcher.

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