Social Media, Bots, Werbeanzeigen mit Partei-Targeting: Die Bundestagswahl und der Wahlkampf 2017 werden von den Möglichkeiten der Digitalisierung stärker denn je geprägt sein. Ist diese Entwicklung positiv zu bewerten oder negativ? Das wollen wir von euch diese Woche wissen.
Auf den diesjährigen Online Marketing Rockstars sprach Alexander Nix, CEO von Cambridge Analytica, über den digitalen Wahlkampf von Donald Trump. Nix gab unter anderem Einblicke in die Facebook-Strategie des US-Präsidenten. Via Targeting wurden zum Beispiel gezielt Wähler in Bundesstaaten angesprochen, in denen Konkurrentin Hillary Clinton keinen Wahlkampfauftritt hatte. Zudem wurden gezielt bestimmte Wählergruppen mit spezifischen Slogans angesprochen und andere Personen ausgeschlossen.
#OMR17: Eindrücke von den Online Marketing Rockstars [Bildergalerie]
Die Möglichkeiten des Facebook-Targetings sind selbstverständlich bedeutend tiefer und granularer als eine Anzeige in einer großen Tageszeitung. Anstelle mit einer großflächigen Anzeige oder einem TV-Spot möglichst viele potenzielle Wähler zu erreichen, offerieren soziale Medien Punktlandungen in der Zielgruppenansprache.
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Digitaler Wahlkampf: Hot or not?
Natürlich können Facebook, Twitter und Co. nicht all ihre Versprechen halten. Trotzdem ist beim Wahlkampf im Netz zunehmend eine Personalisierung wahrnehmbar. Das gilt nicht nur für die USA, sondern auch für die Bundestagswahl hierzulande.
Im September sind die Bürger Deutschlands zum Urnengang aufgerufen. Wer als Sieger hervorgeht, ist momentan noch offen. Ob sich Angela Merkel oder Martin Schulz durchsetzen können, hängt von den politischen Entwicklungen der nächsten Monate und vom Erfolg des Wahlkampfs ab. Bei der CDU spielt man mit dem Gedanken, Bots für die Kommunikation mit Bürgern einzusetzen. Ob dieses Konzept sinnvoll ist, ist umstritten. Das zumindest zeigen einige Diskussionen auf Twitter.
@ErxlebenChris Was daran ist eigentlich schlimm? Wichtig ist, dass Du niemand ratlos zurückbleibt? Kluge, gute Bots erscheinen mir da durchaus sinnvoll.
— Sachar Klein (@sachark) 31. März 2017
Unabhängig von der Intelligenz von Bots wäre es von der Parteien töricht, die Möglichkeiten der sozialen Medien und der digitalen Werbung auszublenden. Noch nie zuvor war es so leicht, über die digitalen Kanäle eine junge, politisch interessierte, aktive Wählerschaft anzusprechen.
Dessen sind wir uns bewusst und wollen deshalb von euch wissen, ob ihr euch darüber freut, gezielt von Politikern und Parteien in sozialen Medien wie Facebook angesprochen zu werden oder ob der Wahlkampf in der analogen Welt doch besser aufgehoben ist.
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