Marketing

Studie: Fußballfans in China lieben Klub-Sponsoren

Fußballfans in China lieben Klub-Sponsoren
Pexels
geschrieben von Philipp Ostsieker

Etwa zwei Drittel (65 Prozent) der chinesischen Fußballfans beabsichtigen, Produkte von einem offiziellen Sponsor eines Fußballklubs zu kaufen. Das besagt zumindest eine neue Studie.

Der Red Card+ Report hat mehr als 30.000 Fußballfans in China nach ihrer Motivation gefragt, europäische Ligen zu verfolgen. Eine Erkenntnis: chinesische Fans lassen sich stark durch Sponsoring- und Marketingmaßnahmen der Teams beeinflussen.

Mehr als die Hälfte (58 Prozent) betrachten Sponsoren als sehr einflussreich dank ihrer Partnerschaften mit den Klubs. Dies zeigt den Wert, den diese Assoziationen auf Fans in China haben können. Für das weltweite Sportbusiness entstehen dadurch große Chancen. Klubs wie der FC Bayern arbeiten seit Jahren an der passende Positionierung in China.


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Der Report stellt die bislang größte Umfrage unter chinesischen Sport-Fans dar. Die Sportmarketing-Agentur Mailman hat ihn gemeinsam mit der Fußball-News-App Sike entwickelt.

Sportsponsoring als neues Konzept in China

Laut Tom Elsden, Senior Client Manager bei Mailman, seien die Marketingpräferenzen der chinesischen Fans ein Spiegelbild der sich verändernden Kultur in China.

„Im Westen sind wir Marketing und Sponsoren täglich ausgesetzt, und das seit schon seit 30 Jahren. Hier in China ist Sponsoring ein relativ neues Konzept, es funktioniert für die Fans und wir erwarten zusätzliches Wachstum und Investitionen. Das ist eine großartige Gelegenheit für Fußballvereine und Sponsoren.“

Der Bericht zeigt auch eine Reihe kultureller Unterschieden bei Fußball-Fans. 76 Prozent der chinesischen Fans bevorzugen einen Lieblingsspieler anstelle eines Lieblingsklubs. Dies steht im Gegensatz zur westlichen Kultur, in der oft Geographie oder Familientradition die Gründe zur Auswahl des Vereins sind. Chinesische Fans sehen das etwas lockerer und unterstützen zu großen Teilen (72 Prozent) sogar ein zweites Team.

„Wir wussten, dass China ein „Icon Market“ ist, dass die Spieler wirklich diktieren, welchen Teams die Fans folgen. Dazu gab es bislang noch keine Zahlen. Wir würden die Clubs dazu ermutigen, mehr von ihren Starspielern online zu stellen, ihre Präsenz zu entwickeln und sie dann als Hebel zu nutzen, um die Klubs insgesamt in China zu verbreiten“, so Elsden.

Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Fans sind bereit zu zahlen, um Spiele zu sehen. Die Mehrheit (92 Prozent) möchte die Spiele allerdings lieber zu Hause sehen. Dieses Verhalten ist teilweise auf die Zeitdifferenz zurückzuführen. Zum einen starten viele Spiele erst nach 22 Uhr starten, zum anderen präferieren viele Fans, Fußball alleine auf mobilen Geräten zu schauen.

Chinesische Fans bevorzugen die offiziellen Social-Media-Kanäle ihres Klubs gegenüber traditionellen News-Sites, wobei 71 Prozent ihre Nachrichten von offiziellen Weibo- und WeChat-Konten erhalten, die sie als vertrauenswürdiger erachten.

Red Card + Report liefert neue Erkenntnisse

Der Red Card + Report ist eine Ergänzung zum jährlichen Red Card Report, der den Einfluss der europäischen Fußballmannschaften auf chinesischen Social-Media-Kanälen analysiert und bestimmt.

Laut Andrew Collins, Mailman-CEO, sei der Bericht die umfassendste Analyse der modernen chinesischer Fans des europäischen Fußballs.

„Die Analyse in diesem Report gibt mehr Einblicke als jemals zuvor darüber in das, was diese Fans wirklich antreibt. Die Umfrage lieferte einige Ergebnisse, die wir erwartet hatten. Andere haben unser Verständnis für die Menschen, die den schnell wachsenden Fußballmarkt in China antreiben, verbessert.“ […]

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.