Flixbus ist für seine Kampfpreise bekannt. Doch eines sollte man als Fahrgast offenbar nicht tun: kurz vor Abfahrt ein Ticket buchen. Das Unternehmen erklärt diesen Umstand mit sich an den Normalpreis „annähernden” Sparpreiskontingenten.
Bucht man ein Busticket bei Flixbus, kann man das neben der Website auch per App tun. Was dabei regelmäßig auffällt: Bucht man ein Ticket wenige Minuten vor Abfahrt, ist der Preis um einiges höher als noch eine halbe Stunde zuvor.
Ein Beispiel: Bucht man für den 21. September ein Busticket von Hamburg nach Berlin (s. Abbildungen links; Abreise Hamburg: 12:45 Uhr), so listet das Buchungssystem den Trip eine halbe Stunde vor Abfahrt für 13,90 Euro.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Global Digital and Social Media Manager (f/m/d) Freudenberg Home and Cleaning Solutions GmbH in Weinheim |
||
Global Digital and Social Media Manager (w/m/d) Freudenberg Home and Cleaning Solutions GmbH in Weinheim |
Wenige Minuten vor Abfahrt wird dieser dann – offensichtlich automatisiert – nach oben korrigiert, und zwar auf 25,00 Euro. Zufall? Wohl eher nicht.
Kurzfristige Preiserhöhung hat offenbar System
Wer am Tag zuvor ein Ticket von Stuttgart nach Frankfurt buchen wollte, konnte einen Bus mit der Planabfahrt 14:00 Uhr buchen. Um 13:37 Uhr kostete der Fahrschein noch 13,90 Euro, kurz vor Abfahrt dann ebenfalls um einiges mehr, nämlich 29,90 Euro.
Welche Gründe könnte es für ein solches Vorgehen geben? Flixbus nimmt auf Anfrage von Mobility Mag wie folgt Stellung:
Das Preissystem von FlixBus ist vergleichbar mit dem der meisten Airlines. Generell gilt: Wer früher bucht, fährt günstiger. Es gibt begrenzte Sparpreiskontingente, die sich je nach Auslastung der Fahrt stufenweise dem Normalpreis nähern.
Dieser Normalpreis, teilt die Pressestelle des Unternehmens weiter mit, gelte „sowohl für den Kauf eines Tickets im Bus beim Fahrer als auch für den Kauf eines Tickets weniger als 15 Minuten vor Abfahrt”.
Auch DB experimentiert
Tatsächlich ist diese Praxis nicht unüblich in der Branche. Fernbusanbieter Megabus etwa verfährt mit seiner Preispolitik in den USA ganz ähnlich. Auch die Deutsche Bahn experimentiert mit dem Thema Preisgestaltung: Beim sogenannten „differenzierten Flexpreis” gibt es an einigen Reisetagen einen preislichen Aufschlag oder Abschlag von angeblich ca. 2,9 Prozent.
Schwach ausgelastete Tage seien dabei günstiger, stark ausgelastete Tage teurer, sagt das Unternehmen. Mit dieser Methode möchte man nach eigener Aussage testen, ob sich „die Auslastung der Züge weiter optimieren lässt”.
Anfang des Jahres hatte Flixbus neben Stornogebühren auch Zahlungsgebühren eingeführt, die dann erhoben werden, wenn Nutzer „eine gebührenpflichtige Zahlmethode wählen”. Wer seine Fahrt storniert und anschließend einen anderen Bus bucht, erhält einen sogenannten „Storno-Gutschein“. Dieser ist 12 Monate gültig und berechtigt den Fahrgast, innerhalb dieser Zeit eine neue Buchung in Höhe des Gutscheinwerts vorzunehmen.
[…] Preisfalle: Achtung vor Last-Minute-Buchungen bei Flixbus! […]