Einen „individuellen Auftritt” möchte die Deutsche Bahn all ihren neuen ICE-4-Zügen verpassen. Deswegen durften Kunden Namensvorschläge machen.
Viele ICEs der Deutschen Bahn tragen derzeit die Namen von deutschen Städten. Für die neueste Generation der Hochgeschwindigkeitszüge (ICE 4) möchte der Konzern wieder Personennamen zu vergeben. Jetzt wurde angekündigt, dass die Namenssuche beendet sei.
Knapp vier Wochen konnten Vorschläge historischer deutscher Persönlichkeiten eingereicht werden. Eine Jury interner und externer Fachleute habe die eingereichten Vorschläge bewertet, sagt die Bahn.
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Auch Loriot bekommt seinen Zug
Fix ist: Geehrt werden sollen die Personen hinter folgenden Namen: Konrad Adenauer, Hannah Arendt, Ludwig von Beethoven, Bertha Benz, Dietrich Bonhoeffer, Willy Brandt, Vicco von Bülow („Loriot”), Marlene Dietrich, Hedwig Dohm, Albert Einstein, Ludwig Erhard, Anne Frank, Heinrich Heine, Alexander von Humboldt, Marie Juchacz, Erich Kästner, Hildegard Knef, Käthe Kollwitz, Adolph Kolping, Thomas Mann, Karl Marx, Geschwister Scholl, Margarete Steiff, Elisabeth von Thüringen und Fritz Walter.
Auf bestehende Namensrechte müssten all diese Namen allerdings noch geprüft werden, heißt es. Jury-Mitglied Gisela Mettele, Professorin für Geschlechtergeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, sagt: „Die historische und soziale Bandbreite der Namensvorschläge war beeindruckend. So unterschiedlich die ausgewählten Persönlichkeiten auch sind, sie haben eins gemeinsam: Sie waren neugierig auf die Welt.”
In Verbindung mit dem Namen einer historischen deutschen Persönlichkeit solle der ICE 4 bei der Ein- und Ausfahrt in den Bahnhof „seinen individuellen Auftritt” bekommen, sagt Antje Neubauer, Leiterin Marketing/PR bei der Deutschen Bahn und ebenfalls Jury-Mitglied.
Mehrmonatige Einführungsphase für ICE 4
Der ICE 4 sei „in jeder Hinsicht ein Zug, der mit den Kunden gemeinsam entwickelt wurde”, behauptet Birgit Bohle, Vorsitzende des Vorstands von DB-Fernverkehr. Während der mehrmonatigen Einführungsphase hätten die Reisenden das Fahrzeug „auf Herz und Nieren geprüft”.
Die Rückmeldungen seien direkt in die Weiterentwicklung des ICE 4 eingeflossen, sagt sie. So sei es „für uns nur folgerichtig gewesen”, „dass unsere Kunden auch bei der Namensgebung mitentscheiden”.
Regelbetrieb des ICE 4 ab Dezember
Im Dezember soll der ICE 4 auf den Strecken Hamburg–München sowie Hamburg–Stuttgart seinen Regelbetrieb aufnehmen. Von anfangs fünf Zügen werde das „künftige Rückgrat des Fernverkehrs”, wie es wörtlich heißt, bis 2023 auf eine Flotte mit über 100 Zügen anwachsen, verspricht die Deutsche Bahn.
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