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UEFA Nations League: Wieso? Weshalb? Warum?

UEFA Nations League: Wieso? Weshalb? Warum?
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geschrieben von Philipp Ostsieker

„Die nächste EM ist doch erst wieder 2020. Warum lost die UEFA jetzt irgendwelche Gruppen aus?“ Berechtigte Frage. Antwort: Die UEFA lost die Gruppen für die neue UEFA Nations League aus. Was steckt hinter diesem Wettbewerb? Und wie hängt er mit der EM-Qualifikation zusammen?

Die Auslosung steigt am Mittwoch, den 24. Januar, um 12.00 Uhr im SwissTech Convention Centre in Lausanne. Zudem wird auch noch der neue Pokal für den Sieger der UEFA Nations League vorgestellt.

Was ist die UEFA Nations League?

Die Nations League soll insbesondere die unbeliebten Freundschaftsspiele der Nationalteams ersetzen. „Freundschaftsspiele sind weniger attraktiv, was sich daran zeigt, dass weniger Leute in den Stadien sind. Wir lassen nun Partien, die sowieso von den Nationalteams gespielt worden wären, unter Wettbewerbsbedingungen stattfinden,“ erklärt UEFA-Wettbewerbsdirektor Giorgio Marchetti.


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Die Mannschaften spielen gegen gleichwertige Gegner. Starke Teams können ihr Leistungsvermögen unter Beweis stellen. Schwächere Teams brechen keine Negativrekorde mehr. DFB-Manager Oliver Bierhoff sagt: „Auf der einen Seite müssen wir schauen, dass wir es mit den Wettbewerben nicht übertreiben, auf der anderen Seite werden das interessante Spiele.“

Die Nationalmannschaften aus Liga 1 spielen deshalb mit einem Team pro Gruppe weniger, damit sie weiterhin gegen international starke Teams testen können. Vor großen Turnieren wie einer EM oder WM finden dann zusätzlich alle anderen Teams auch Zeit, Freundschaftsspiele auszutragen. Durch das Turnier wird es aber keine höhere Belastung für Spieler und Vereine geben , da alle Partien in den internationalen Spielkalender integriert sind. Ganz im Gegenteil soll dieser neue Wettbewerb die Belastung sogar reduzieren.

Und wie immer geht es auch um viel Geld. Die UEFA erhofft sich etwa zwei Milliarden Euro aus der Zentralvermarktung. Zumindest bei den Verbänden kommt die Idee gut an. Diese beschlossen die UEFA Nations League einstimmig beim XXXVIII. Ordentlichen UEFA-Kongress in Astana am 27. März 2014.

Wie funktioniert die UEFA Nations League?

An der Nations League nehmen alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände teil. Die Mannschaften werden in vier Ligen (A,B,C,D) aufgeteilt. Ausschlaggebend für die Aufteilung war die UEFA-Koeffizientenrangliste für Nationalmannschaften, die nach dem Abschluss der europäischen Qualifikation für die FIFA-WM 2018 erstellt wurde. (Stand: 11. Oktober 2017)

Diese Liste verliert nun ihre Bedeutung. Die UEFA will die Relevanz ihres neuen Wettbewerbs damit erhöhen, dass die Setzlisten für zukünftige Auslosungen von WM- und EM-Qualifikationsgruppen auf der Leistung in der UEFA Nations League basieren.

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Wie funktioniert das Ligensystem?

In der Liga A treffen sich die Top 12, danach folgen die nächsten zwölf Teams der Rangliste in der Liga B. In Liga C beteiligen sich 15, in der Liga D 16 Mannschaften. Aber: Diese Mannschaften in den Ligen werden nicht alle aufeinandertreffen. Die Ligen A und B werden vielmehr nochmal unterteilt und dann aus vier Gruppen mit je drei Mannschaften bestehen. Die Liga C aus einer Gruppe mit drei Teams und drei Gruppen mit vier Teams, die Liga D aus vier Gruppen mit vier Teams. Wer in welcher Gruppe spielt, wird heute ausgelost.

Wann finden die Gruppenspiele statt?

Die Gruppenspiele finden über sechs Spieltage statt: an den Doppelspieltagen im September, Oktober und November 2018. Die Teams bestreiten vier oder sechs Partien, je nach Größe der Gruppe.

Wer gewinnt? Wer steigt auf? Wer steigt ab?

Die vier Gruppensieger der Liga A sind für die im Juni 2019 stattfindende Endrunde qualifiziert. Dann stehen zwei Halbfinals, eine Partie um den dritten Platz sowie ein Finale auf dem Programm. Ausgetragen werden die Partien in einem Land, das sich für die Endrunde qualifiziert hat, im Dezember 2018 entscheidet das UEFA-Exekutivkomitee über den Ort. Die Gruppensieger in den Ligen B, C und D steigen auf, die Tabellenletzten der Ligen A, B und C steigen ab.

Entfällt die klassische EM-Qualifikation?

Der grundsätzliche Qualifikationswettbewerb zur EM 2020 bleibt größtenteils unverändert. 24 Teams qualifizieren sich für die Endrunde. Allerdings beginnt die EM-Qualifikation nicht mehr im September (2018) direkt im Anschluss an die WM- bzw. EM-Endrunde, sondern im darauffolgenden März (2019). Kein Team ist automatisch als Gastgeber qualifiziert. Denn: Es gibt insgesamt 13 Gastgebernationen. Es werden zehn Fünfer- bzw. Sechsergruppen gebildet. Die ersten 20 EM-Startplätze gehen an die erst- und zweitplatzierten Mannschaften dieser Gruppen.

Können sich Teams über die Nations League für die EM 2020 qualifizieren?

Ja. Die ersten 20 EM-Startplätze gehen an die Erst- und Zweitplatzierten der EM-Qualifikationsgruppen. Damit bleiben noch vier Startplätze übrig. Diese Plätze vergibt die UEFA im Rahmen der Nations League. Der Spielmodus: Play-offs.

Die vier Gruppensieger pro Liga sind für die EM-Play-offs qualifiziert. Diese finden im März 2020 statt. Hat sich ein Gruppensieger ohnehin schon für die EM qualifiziert, rücken die Nächstplatzierten in der jeweiligen Gruppe nach. Für den Fall, dass zum Beispiel in der A-Liga schon mehr als acht Länder für die EM-Endrunde qualifiziert sind, werden die Play-offs mit Team aus Liga B aufgefüllt.

Was steckt hinter der Global Nations League?

Langfristig will die UEFA das Turnier weltweit ausrichten. Laut dpa denkt die UEFA über eine Global Nations League nach. Die Idee: Drei Teams aus Europa qualifizieren sich, dazu jeweils ein Gewinner der fünf anderen Konföderationen. Diese Teams spielen dann alle zwei Jahre im November gegeneinander. Der FIFA Confederations Cup würde entfallen.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.