Südkorea hat ein massives Problem mit Überstunden. Um die übermäßige Belastung der Angestellten zu reduzieren, greift die Regierung in Seoul zu einer drastischen Maßnahme: Zu einer bestimmten Uhrzeit fährt eine zentrale Stelle alle Computer herunter.
Für die allermeisten Arbeitnehmer sind Überstunden nichts außergewöhnliches. Da muss kurz vor Feierabend noch ein Projekt fertiggestellt werden oder eine Telefonkonferenz mit dem US-amerikanischen Kollegen geführt werden, der aufgrund der Zeitumstellung nicht früher erreichbar ist.
Grundsätzlich ist an ein paar Überstunden auch nichts auszusetzen, solange Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sie in Form von Freizeit oder Geld zurückzubekommen.
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Die Regierung in Südkorea schreitet ein
Südkorea steht jedoch in puncto Überstunden vor einem gigantischen Problem. Ein Beamter kommt laut Regierungsangaben im Monat im Durchschnitt auf bis zu 70 Überstunden.
Der erste Platz geht an das Meeres- und Fischerei-Ministerium. Hier arbeiten die Angestellten im Monat 158,3 Stunden mehr als laut Vertrag. Das sind sechseinhalb Tage!
Im Vergleich zu anderen Länder der OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development), zu denen beispielsweise auch Deutschland, Kanada, Australien und die USA zählen, arbeitet ein Beamter in Korea rund 1.000 Stunden mehr im Jahr.
Da eine derartige Überbelastung auf lange Sicht in höchster Form kontraproduktiv ist, schreitet nun die Regierung in Seoul ein.
Um in Zukunft Überstunden zu vermeiden, schaltet eine zentrale Stelle alle Computer am Freitag zu einer bestimmten Uhrzeit ab. Ob ein Projekt fertig ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Das neue System wird in drei Phasen eingeführt:
- Ab dem 30. März werden alle Computer um 20 Uhr ausgeschaltet.
- Im Laufe des Aprils werden an jedem zweiten und vierten Freitag die Computer um 19.30 Uhr heruntergefahren.
- Ab Mai schaltet eine zentrale Stelle alle Computer von Beamten um 19 Uhr aus.
Mitarbeiter wehren sich gegen Programm
Laut der Regierung haben schon 67,1 Prozent der Angestellten beantragt, dass sie vom Programm ausgeschlossen werden. Große Erfolgsaussichten sollten sich die Mitarbeiter jedoch nicht machen. Lediglich spezielle Umstände werden zu Ausnahmen führen.
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