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Warum Gründer keine Sprinter sind und AI die Zukunft ist

Iris Capital, Iris Day
Die Venture-Capital-Gesellschaft Iris Capital hatte zum Iris Day auf den Eiffelturm geladen.
geschrieben von Christian Erxleben

Investitionen in Millionenhöhe, Umsätze in Milliardenhöhe: Beim Venture-Capital-Unternehmen Iris Capital wird reichlich Geld investiert. Wir waren für dich auf dem Iris Day 2018. Worüber Investoren und Gründer in Paris diskutiert haben, liest du in unserem Recap.

Seit 32 Jahren existiert Iris Capital inzwischen. Und von Anfang an haben die Venture-Capital-Experten das vorhandene Geld in Zukunftsprojekte investiert. Aktuell arbeitet Iris mit 48 Unternehmen zusammen. Gemeinsam generieren diese einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro und beschäftigen 7.700 Mitarbeiter.

Iris Day: Investments in Geomarketing und Software

Zu den jüngsten Exits des Unternehmens zählen beispielsweise der Verkauf der Ad-Tech-Plattform „The Adex“ an die Prosieben-Gruppe und die Übernahme der App-Monetarisierungsplattform Mopub durch Twitter.

Im Durchschnitt investiert Iris jedes Jahr 50 Millionen Euro in neue Firmen. Auf dem Iris Day in Paris wurden zwei neue Investitionen verkündet. Für das Geomarketing-Start-up Singlespot gibt insgesamt sechs Millionen Euro. Das Software-Unternehmen Jedox erhält summiert 20 Millionen Euro.

Warum Gründer einen Marathon laufen

Selbstverständlich wurde auf dem Iris Day nicht nur über neue Investitionen geredet. Das Spannende an der Veranstaltung war das Aufeinandertreffen von Investoren und Gründern, die aus ihrem Alltag und von den Kooperationen berichtet haben.

Ein zentrales Thema der Konferenz war die Internationalisierung. Diese stelle zahlreiche Unternehmen immer noch vor Probleme. Dabei sind die vertriebenen Produkte häufig geradezu prädestiniert für den globalen Einsatz.

„Wer ein Software-As-A-Service-Produkt anbietet, arbeitet vom ersten Moment an international“, fasst Rachel Delacour zusammen. Doch auch die Gründerin der Analyse-Plattform Bime, die inzwischen zu Zendesk gehört, musste diese Erfahrung selbst machen – und das dauerte einige Zeit.

Deshalb lautet ihr Rat an Gründer: „Wenn du ein Start-up gründest, weißt du nicht, dass du am Anfang eines Marathons stehst.“

Obwohl das Ziel eigentlich klar ist, stehen Gründer immer wieder vor neuen Herausforderungen. Wer glaubt, dass der Aufbau eines Unternehmens ein Akt von einigen Monaten ist, täuscht sich.

„AI first“ ersetzt „Mobile first“

Wer wissen möchte, was in den nächsten Jahren wichtig wird, sollte einen Blick auf die Investitionen von Venture-Capital-Unternehmen wie Iris werfen. Dann wird klar: Die Zukunft von Marketing und Wirtschaft liegen in künstlicher Intelligenz.

Diese Meinung teilen auch David Steinberg, CEO der Marketing-Plattform Zeta Global, und Georges Nahon, CEO des Telekommunikationsanbieters Orange Silicon Valley.

Steinberg führt an, dass kein Mensch je in der Lage sein wird, 150 Millionen Signale in der Minute zu analysieren und auszuwerten. Dafür braucht es Machine Learning.

Dabei geht es laut Orange-Silicon-Valley-Manager Nahon weniger darum, Arbeitsplätze zu vernichten. Es geht darum, Menschen komplizierte Aufgaben abzunehmen, sodass sie mehr Zeit für andere Aufgaben haben.

„Machine Learning gibt Computern die Möglichkeit, ohne menschlichen Programmierer zu lernen“, erklärt Nahon. So können sich die Menschen auf ihre Stärken konzentrieren: Meinungen, Emotionen und Einschätzungen.

Deswegen steht für Nahon auch heute bereits fest, dass künstliche Intelligenz die vierte Ära der Digitalisierung prägen wird. Und damit in einer Reihe mit dem Computer, dem Internet und der mobilen Revolution steht.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.