Warum macht ihr etwas? Wenn die Antwort darauf nicht lautet: „Weil ich es unbedingt will“, müsst ihr euer Engagement dringend überdenken. Das gilt für Gründer, Unternehmen und in vielen anderen Lebensbereichen. Ein Kommentar zur Kraft der Passion.
Findet eure Passion!
Wenn ihr beispielsweise darüber nachdenkt, ein Unternehmen zu gründen, ist die wichtigste Empfehlung, die ich euch geben kann: Macht etwas, das ihr liebt, das euch etwas bedeutet und von dem ihr zu 100 Prozent überzeugt seid.
Warum? Weil dieses Vorhaben eine Menge Arbeit bedeutet, es herausfordernd sein wird und es harte Zeiten und Rückschläge geben wird. Es wird viel einfacher sein, mit diesen Problemen und Herausforderungen umzugehen, wenn euer Vorhaben etwas ist, was euch im Prinzip alles bedeutet.
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Ein kurzer Blick auf die Realität
Die Realität, die ich leider immer wieder erlebe – und ich denke sie kommt vielen auch bekannt vor –, sieht leider etwas anders aus.
Viele Menschen machen etwas nicht, weil sie es unbedingt wollen, sondern weil sie denken, dass sie es müssen. Sie glauben, dass sie es müssen, weil sie etwas für andere tun sollen oder weil es die Gesellschaft angeblich fordert.
Manchmal habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass mir auf meine entsprechende Frage gar nicht mehr gesagt werden kann, warum man man etwas Bestimmtes macht.
„Das war schon immer so“ oder „Ist doch ein schönes Projekt“ erhalte ich dann mit sehr trägem Unterton als Antwort. Aber ich spüre keine Energie, keine Leidenschaft und keine Passion.
Wie findet man seine Passion?
Tatsächlich ist es leider nicht so einfach, seine Passion zu finden. Denn dazu müsst ihr euch erst einmal damit beschäftigen, was euch tatsächlich Spaß macht, wofür ihr brennt und was euch wichtig ist.
Und das ist nicht so einfach. Schließlich müsst ihr euch dazu mit euch selbst beschäftigen und euch selbst hinterfragen. Das ist kniffelig. Denn Platz für Selbstlügen ist hier nicht mehr vorhanden – zumindest nicht, wenn ihr eine brauchbare Antwort erhalten wollt.
Am besten ist es, wenn ihr hierzu jemanden zu Rate zieht, der nicht unbedingt eine enge Beziehung zu euch hat. Mit einem Partner beispielsweise kann ein solches Gespräch schwierig sein.
Grundsätzlich ist ein solches Gespräch selbstverständlich auch mit einem Partner möglich. Essenziell ist jedoch, dass euer Gegenüber euch ehrlich antwortet und ihr dieser Person gegenüber unvoreingenommen seid.
Schließlich geht es darum, dass ihr beispielsweise voll ins Risiko gehen wollt. Wenn euer Partner dem jedoch skeptisch gegenüber steht – und ihr das auch wisst –, werdet ihr womöglich Probleme damit haben, es dem Gegenüber zu sagen.
Gerade das ist aber nicht förderlich, denn es geht bei diesem Gespräch – so hart das klingt – nur erst einmal um euch und um das, was ihr wollt.
Warum machst du etwas?
Versucht, herauszufinden, was euch begeistert, wo eure Stimme allein schon bei dem Gedanken an das Vorhaben vor Begeisterung zu zittern anfängt und wo ihr am liebsten gleich aufspringen und anfangen möchtet.
Das kann ein bisschen dauern. Anschließend gilt es, eine leider sehr häufig zu findende Einstellung zu überwinden: „Ich würde ja gerne, aber ich kann halt nicht weil …“ Und die ist öfters zu finden, als man im ersten Moment glauben mag.
Füllt dich, wenn du ehrlich bist, gerade dein Beruf, dein Start-up, deine Freunde, oder das, was du heute Abend machst, richtig aus? Oder machst du es, weil es erwartet wird, weil man es schon immer so gemacht hat, weil jemand anderes gesagt hat, wie toll es sein wird, obwohl du gar nicht davon überzeugt bist?
Wenn ihr dann etwas habt, was euch begeistert, dann freut euch! Ihr habt eine – oder vielleicht auch mehrere – Passion gefunden.
Denkt daran: Es geht in diesem Moment nicht um Wahrscheinlichkeiten oder darum, was andere darüber denken. Es geht erst einmal nur darum, was euch begeistert. Was ihr draus macht, das kommt dann danach. Aber dazu gebe ich euch gleich noch einen kleinen Hinweis.
Und denkt auch daran, dieses Gespräch immer mal wieder mit euch zu führen. Denn Ziele, Einstellungen und Gedanken ändern sich im Laufe der Zeit
Hängt euch rein
Und nun noch ein kleiner Hinweis am Ende: Wenn ihr etwas gefunden habt, was euch total begeistert, in das ihr ihr euch komplett reinhängen wollt – dann macht genau das! Hängt euch komplett, total und vollständig rein. Macht es nicht halbherzig, sondern gebt wirklich alles – 100 Prozent!
Ich werde immer nach dem „Warum“ gefragt. Schließlich könnte man doch auch vorsichtig sein und bedacht an etwas herangehen. Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung sagen, dass – wenn das Vorhaben nicht erfolgreich ist, ihr aber nicht alles gegeben habt – euch die Schuldgefühle packen werden.
„Hätte ich nur mehr getan …“, „Wäre ich nur mehr bei der Sache gewesen …“, „Warum habe ich mich zurückgehalten. Es gab doch nichts zu verlieren.“ Für mich waren diese Fragen, die ich mir in solchen Situationen gestellt habe, am schlimmsten.
Ich habe mir nicht so viele Gedanken gemacht, dass ich gescheitert bin. Aber ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht, warum ich nicht mit mehr Elan an das Vorhaben herangegangen bin.
Deshalb: Besser mit Karacho und dem Wissen scheitern, alles gegeben zu haben, als später immer damit zu hadern, dass man vielleicht mehr hätte tun können, sollen oder gar müssen. Glaubt mir – eure Gedankenwelt wird viel besser und viel entspannter sein.
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Ich kam vor einigen Jahren mit einem Barbesitzer ins Gespräch über seine Anfänge in seiner Bar. Er sagte, er hatte seine Leidenschaft zum Beruf gemacht, jedoch dies als Nebenjob begonnen. Wir hatten eine Gemeinsamkeit, denn ich tat das gleiche. Ich gebe zu, dass dies nicht einfach ist und man eine ordentliche Portion Motivation benötigt – aber es funktioniert und man ist in gewisser Art und Weise abgesichert.
Hallo Sandrina,
vielen Dank für deinen Kommentar. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich immer so leicht sagt mit dem „Mach nur was dich begeistert“. Denn in der Realität gibt es natürlich bestimmte Zwänge und Hindernisse, die man erst überwinden muss – was ist es eigentlich, das man will, die Familie muss versorgt sein, etc. Mir geht es in meinem Artikel letztendlich darum, dass man sich überhaupt mal im Klaren darüber wird, wofür man eigentlich brennt. Und wenn man das dann gefunden hat, dann ist es in meinen Augen völlig in Ordnung, dieses Ziel erst einmal wie in deinem Beispiel mit halber Kraft anzusteuern, solange das Ziel dabei nicht aus den Augen verloren wird und man darauf hinarbeitet, sich am Ende diesem Ziel vollständig zu widmen. Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich.
Viele Grüße, Carsten Lexa