Social Media

Facebook-Design: Weg mit den Nachrichten, her mit den Geschichten

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Alles weiß: Facebook wird optisch aufgehellt. (Foto: Facebook)
geschrieben von Christian Erxleben

Das neue Facebook-Design mit dem smarten Kürzel „FB5“ bringt nicht nur optisch viele Neuerungen mit. Auch für die klassische Nutzung des sozialen Netzwerks ändert sich einiges. Den Charakterzug eines Nachrichtenmediums gibt Facebook beispielsweise fast vollständig auf.

„Die Zukunft ist privat.“ Das war die Kernaussage von Mark Zuckerberg auf Facebooks jährlicher Entwicklerkonferenz F8. Mehr als zwei Tage lang präsentierte das soziale Netzwerk im kalifornischen San José seine Zukunftsvisionen.

Im Mittelpunkt steht dabei die Privatsphäre des Nutzers. Deshalb rücken Gruppen und (Facebook) Stories in den Vordergrund. Das spiegelt sich nicht nur in den Aussagen zahlreicher Facebook-Manager wider. Nein, das zeigt sich auch am neuen Facebook-Design.


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Facebook und der weiße Farbtopf

Grundsätzlich unterzieht Facebook fast alle Angebote einer optischen Auffrischung. So wird beispielsweise das Story-Menü von Instagram komplett überarbeitet, der Facebook Messenger erhält eine Desktop-Vision und WhatsApp erhält einen Payment-Bereich.

Am größten jedoch sind die Veränderungen bei Facebook selbst. Das gilt für die App wie auch die Desktop-Variante. Während wir auf den großen Bildschirmen noch auf das neue Facebook-Design warten müssen, können wir in der App bereits erkennen, wohin der Weg uns führt.

Und selbst wenn das neue Facebook-Design für den Desktop in Deutschland noch nicht verfügbar ist, gibt es selbstverständlich schon Impressionen.

Wie unser Aufmacherbild schon zeigt, verschwindet zunächst einmal das klassische Facebook-Blau weitestgehend. Stattdessen haben die Facebook-Entwickler fast alle Oberflächen mit weißer Farbe übermalt. So erscheint „FB5“ deutlich heller.

Der optische Unternehmenswandel

Da ebenfalls die Abstände zwischen den einzelnen Elementen und die Elemente selbst größer erscheinen, entsteht zudem ein unaufgeregteres Gesamtbild.

Beim Blick auf die einzelnen Elemente fällt zunächst auf, dass die Stories nun im Mittelpunkt des Designs stehen. Das gilt für die App und die Desktop-Variante.

Auf der linken Seite findet sich weiterhin die Navigationsleiste. Außer einer neuen Optik und möglicherweise anderen Rubrik-Namen ändert sich dort nicht viel.

Auf der rechten Seite befindet sich ebenfalls ein bekanntes Element: Der Chat. Darüber integriert Facebook eine Vorschlagsbox. Dort könntest du beispielsweise Inspirationen für Facebook-Gruppen erhalten, die dir gefallen könnten. Die Anzeigen in der rechten Seitenleiste sind – zumindest in den Entwürfen – nicht mehr zu sehen.

Das neue Facebook-Design bringt das Ende der Nachrichten-Ära

Am stärksten leidet unter dem neuen Facebook-Design der klassische Newsfeed. Dieser ist zwar noch sichtbar. Die nicht nur optisch übergeordneten Stories und Gruppen machen jedoch deutlich, dass Facebook seine Zukunft in anderen Bereichen sieht.

Der Nutzer, seine Freunde und seine Interessen stehen im Mittelpunkt. Dafür eignet sich der klassische Newsfeed (nicht) mehr. Das haben die letzten Jahre bewiesen. Deshalb ist es nur logisch, dass Facebook die beliebten Stories und die Gruppen mit täglich 400 Millionen aktiven Nutzern in den Vordergrund rückt.

Ob der Fokus auf die Privatsphäre tatsächlich dazu führt, dass die Daten der Nutzer besser geschützt und weniger (miss)braucht werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden.

Fest steht jedoch: Facebook wird auch in Zukunft Daten benötigen, um sein Milliardengeschäft mit Anzeigen fortführen zu können. Woher die Informationen stammen, macht dafür letztendlich keinen Unterschied.

Unabhängig davon sendet Facebook mit seiner Degradierung des Newsfeeds ein Zeichen. Facebook will nicht länger ein klassisches Nachrichten-Medium sein. Der Blick des Nutzers soll auf andere Inhalte gelenkt werden. Das dürfte den Kampf der Publisher um Aufmerksamkeit im Newsfeed nochmals deutlich verstärken.

Womöglich führt das neue Facebook-Design sogar dazu, dass der eine oder andere Verleger sich nun mehr ausschließlich auf Gruppen konzentriert und die eigene Facebook-Seite nur noch rudimentär betreibt.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.