Wirtschaft

Die Höhle der Löwen: 8 Fragen an die Gründer von Renjer

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Tim Schulz von Renjer präsentiert den "Löwen" ein traditionelles, skandinavisches Jerky aus Wildfleisch vom Rentier, Elch und Hirsch. (Foto: MG RTL D Bernd-Michael Maurer)
geschrieben von Christian Erxleben

In diesem Fragebogen stellen wir Gründern und Teilnehmern der VOX-TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“, richtig geraten, Fragen zu ihrem Produkt und ihren Erfahrungen mit der Show. Diesmal: Tim, Alex und Anton von Renjer aus Lund in Schweden.

Stelle unseren Lesern euer Produkt kurz vor.

Renjer sind natürliche Trockenfleisch-Snacks vom Rentier, Elch und Hirsch aus nachhaltiger Jagd. Wir bieten jedoch nicht nur eine Alternative zu herkömmlichen, oft fettigen und zuckerhaltigen Snacks, sondern auch ein wahrlich exotisches Geschmacks-Erlebnis.

Der Geschmack des Wildes wird in unseren Produktionsstätten mit Salz verfeinert und im Anschluss schonend getrocknet. Dadurch lässt es Gourmet-Herzen höher schlagen. Darüber hinaus kommen auch Sportler auf ihre Kosten, denn unsere Produkte sind proteinreich, zuckerfrei und vollgepackt mit natürlichen Nährstoffen.

Wie seid ihr auf die Idee zu Renjer gekommen?

Tim: Ich war als Teenager oft mit meinem Vater in Nordschweden auf Geschäftsreisen. Dort probierte ich das erste Mal getrocknetes Rentierfleisch – ein wirklich prägendes Geschmackserlebnis.

Als ich dann nach Schweden ging, um Unternehmertum zu studieren, war ich auf der Suche nach einer Geschäftsidee. In einem Telefonat mit meinem Vater erinnerte dieser mich an das Rentierfleisch von damals. Er schlug vor, Trockenfleisch vom Rentier zu produzieren.

Anton und Alex konnte ich dann ebenfalls recht schnell von dieser Idee überzeugen. Seitdem sind wir drei unentwegt mit der Entwicklung unserer Firma und unserer Produkte beschäftigt.

Der Weg von Renjer zu DHDL und der Pitch

Wie seid ihr zu „Die Höhle der Löwen“ gekommen?

Tim: Abgeschickt haben wir es im Grunde, weil meine Schwester mich immer wieder dazu gedrängt hat, dass wir uns mit unserer Firma bei „Die Höhle der Löwen“ bewerben sollen. Auch Alex wurde immer wieder von Freunden auf diese Chance hingewiesen.

Wir haben anfänglich darüber gelächelt, weil wir dachten, dass unsere kleine Firma, die Trockenfleisch herstellt, nicht interessant genug wäre für professionelle Investoren.

Irgendwann haben wir das Ganze dann einmal im Team besprochen und gesehen, dass der Bewerbungsprozess nicht allzu aufwendig war. Daraufhin bewarben wir uns und wurden wider Erwarten kurz danach in die Sendung eingeladen.

Alex: Man muss ganz ehrlich sagen: Wir sind komplett ohne Erwartungshaltung zur Sendung gefahren. Mit einem Investment in der Show haben wir wirklich nicht gerechnet.

Wir waren also umso überraschter als wir gleich drei Angebote bekamen. Dass es jetzt geklappt hat, ist der Wahnsinn. Das wird unsere Marke in Deutschland hoffentlich richtig nach vorne bringen.

Kurz vor eurem Pitch: Was ging in euch vor?

Wir waren natürlich sehr aufgeregt, unsere Firma den Löwen zu präsentieren – umgeben von Kameras. Aber wir hatten auch die Hoffnung, dass die Löwen unseren Pitch, unseren Kleidungsstil und unser Bühnenbild gut finden. Das war letztendlich auch der Fall.

Vor allem die Anwesenheit unseres finnischen Mitgründers Anton war natürlich ein witziges Element in unserem Pitch. Wir hätten jedoch niemals erwartet, dass die Löwen auch unser Unternehmen als Investitionsobjekt so interessant finden. Das hat uns ehrlicherweise wirklich überrascht.

Ansonsten waren wir ein wenig besorgt, dass die Löwen eventuelle Vorbehalte haben könnten, da es doch auch einen recht starken Trend in Richtung fleischfreie Produkte gibt. Aber selbst Frau Williams als Vegetarierin war unserem Jerky gegenüber positiv eingestellt.

Wir waren sehr froh, dass es alle Löwen, die es probiert haben, wirklich lecker fanden.

Wie liefen die Verhandlungen?

Während der Verhandlungen mussten wir alle unsere Unternehmenszahlen offenlegen, damit Ralf Dümmel und sein Team von DS Produkte sich einen Einblick in unser Geschäft verschaffen konnten. Die Gespräche verliefen insgesamt sehr fair und immer auf Augenhöhe.

Ralf und seine Firma haben sich stets bemüht, uns als gleichwertigen Partner anzusprechen, obwohl sie natürlich hundert Mal größer sind als wir. Letztendlich sind wir zu einem Ergebnis gekommen, das für alle Parteien eine Win-Win-Situation ist.

Die nächsten Schritte für Renjer

Was ist seit der Aufzeichnung passiert?

Seit der Aufzeichnung ist bei uns alles zwei Nummern größer geworden. Alleine die Mengen, die wir als Resultat der Show verkauft haben, sind vier Mal größer als unsere gesamten Verkäufe 2018.

Das bedeutet natürlich, dass wir unsere Arbeitsweise umstellen und professioneller werden mussten. Allerdings wollen wir nicht verschweigen, dass es auch Probleme gab, die das schnelle Wachstum ausgelöst hat. Letztendlich haben wir aber alles gemeistert und aus Fehlern gelernt.

Die nächsten Schritte für Renjer Snacks AB?

Wir warten jetzt erstmal ab, wie unsere Produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz ankommen. Anschließend werden wir dann sehen, ob wir unseren Fokus für die Zukunft mehr auf den deutschen Markt legen.

Die Alternative: Wir versuchen unsere Verkäufe in mehreren europäischen Märkten – vor allem in Schweden, Norwegen und Finnland – weiter voranzutreiben.

Außerdem haben wir auch schon mehrere neue Jerky-Sorten und -rezepte sowie komplett neue Produkte in der Schublade, um die wir uns dann 2020 kümmern werden.

Wie bewertet ihr rückblickend die bisherige Erfahrung „Die Höhle der Löwen“ für euch persönlich und für euer Produkt?

Die ganze Erfahrung rund um „Die Höhle der Löwen“ war natürlich Gold wert für unsere Entwicklung als Unternehmer. Alles begann mit der Aufzeichnung, bei der wir alle sehr aufgeregt waren. Schließlich war keiner von uns bisher in dieser Art und Weise im Fernsehen aufgetreten.

Aber danach wurde es natürlich noch spannender – angefangen mit den Verhandlungen mit Ralf, bis hin zu diversen Geschäftsreisen zu unseren Produktionspartnern. Man kann definitiv sagen, dass wir im letzten halben Jahr unglaublich viel gelernt und uns als Menschen weiterentwickelt haben.

Auch unsere Produkte haben sich im Prozess vor der Ausstrahlung weiterentwickelt. Wir haben die gesamte Produktion professionalisiert und achten weiterhin darauf, dass unsere Produkte das erfüllen, was wir versprechen: Wildes und natürliches Trockenfleisch, dem ausschließlich Meersalz hinzugefügt wurde.

Vielen Dank für das Gespräch.


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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.