Kein Tag wie der andere als Head of Content & Digital beim SV Werder Bremen
Dominik, du arbeitest als Head of Content & Digital beim SV Werder Bremen. Beschreibe uns doch einmal kurz, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Meine Arbeit ist in mehrere Bereiche eingeteilt: Im Content-Bereich verantworte ich die gesamte Produktion und Verbreitung von Inhalten über die mannigfaltigen vereinseigenen Kommunikationskanäle des SV Werder Bremen.
Darüber hinaus sind wir aber auch Dienstleister, beispielsweise für Partner und Sponsoren. Diese beraten wir hinsichtlich der digitalen Aktivierung von Rechten und bei der Produktion von Inhalten.
Dann gibt es den Digital-Part, in den verschiedene digitale Projekte fallen. Hierunter fallen unter anderem unser E-Sports-Engagement sowie unsere Audio-Angebote. Es steht die inhaltliche Entwicklung und Umsetzung digitaler Projekte und Innovationen im Fokus.
Und dann fungiere ich auch noch als Schnittstelle zum E-Commerce und zum Digitalvertrieb. Hier arbeite ich sehr eng abgestimmt mit den Kolleginnen und Kollegen, um digitale Projekte einerseits zur Eigenwerbung zu nutzen und andererseits Partnern als Vermarktungsplattform anbieten zu können.
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Jeder Tag sieht anders aus. Ich nehme mir morgens oft etwas vor und schreibe mir die wichtigsten Punkte des Tages auf. Leider stehen am Abend auf der Liste aber oft noch genau dieselben Dinge, weil drumherum so viel passiert ist.
Es gelingt mir dank meines Teams aber immer besser, mich vom Alltag ein Stück weit zu befreien und gewisse Strukturen zu schaffen. Aber mein Job ist weiterhin viel an den sportlichen Alltag geknüpft, und der ist so dynamisch, dass kein Tag wie der andere aussieht.
Dennoch gibt es natürlich ein paar Meetings, die einen standardisierten Turnus haben. Ich komme zum Beispiel jeden Morgen mit meinem Team sowie alle vier Wochen mit der Führungsrunde zusammen, aber richtige Terminaufgaben gibt es in der Form nur selten.
Große Verantwortung und dynamisches Arbeitsumfeld
Und womit startest du in den Tag?
Mit einem Kaffee und einem Schnelldurchlauf der Themen, die in der Nacht aktuell geworden sind. Im Büro bereite ich dann das Team-Meeting vor.
Ich versuche, ein bisschen eher da zu sein als die Kollegen, damit ich in Ruhe den Tag vorbereiten kann. Und dann nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. (lacht)
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Wie schon gesagt, trage ich die Verantwortung für die Content-Produktion und die Kanalentwicklung. Dazu gehört Content für die Website, Social-Media-Postings auf den verschiedenen Kanälen, Newsletter, Bewegtbild-Formate sowie Inhalte für Partner und Audio-Formate.
Gemeinsam mit dem Team entwickeln, produzieren und veröffentlichen wir Formate. Wir schauen sehr genau, welche Inhalte wie aufbereitet zu welchem Kanal passen, wann und wie wir sie idealerweise ausspielen und wie wir die Fans am besten erreichen können.
Darüber hinaus verantworte ich das E-Sport-Engagement. Darunter fällt alles von der Strategie, über die Zusammenstellung des Teams bis hin zu alltäglichen Aufgaben sowie dem E-Sport-Content.
E-Sport ist ein Thema, das wir sehr stark digital denken. Deshalb sind richtige Inhalte und die Interaktion mit der Community sehr wichtig. Seit diesem Sommer gibt es einen Kollegen, der für die Content-Produktion in dem Bereich zuständig ist.
Generell ist mein Arbeitsbereich sehr dynamisch. Das macht natürlich großen Spaß, weil jeder Tag andere Herausforderungen und Aufgaben mit sich bringt.
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Das heißt: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Ich bin eingegliedert in die Direktion Kommunikation. Ich berichte an den Direktor Kommunikation, Michael Rudolph.
In der Direktion Kommunikation gibt es neben Michael als Direktor noch zwei Abteilungsleiter – den Leiter PR & Öffentlichkeitsarbeit und den Leiter Content & Digital.
Wir beschäftigen uns also sowohl mit den Inhalten, die über externe Medien veröffentlicht werden – sprich, wir stehen in Kontakt zu Journalisten, vermitteln und koordinieren Interviews und bearbeiten externe Anfragen – sowie mit allem, was über die vereinseigenen Kanäle verbreitet wird.
Von starken Emotionen und überragender Teamarbeit bei Werder Bremen
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Ich denke nicht oft darüber nach, was mir am meisten Spaß macht, weil ich grundsätzlich riesige Freude an meinem Job habe. Das hängt damit zusammen, dass ich Fußball schon immer als einen wichtigen Teil meines Lebens definiert habe.
Vor allem ist an meinem Job aber besonders, dass ich mit Emotionen konfrontiert bin – und zwar in jede Richtung. Und wie ich schon gesagt habe, macht es auch ganz viel Spaß, so eine große Vielfalt an Themen bearbeiten zu dürfen.
Außerdem – und das ist wirklich nicht so einfach dahergebracht – ist die Arbeit in meinem Team einfach überragend. Das macht sehr viel Freude.
Ich empfinde es nach all den Jahren auch immer noch als großes Privileg, beispielsweise an den Spieltagen im Stadion sein zu können. Ich habe im Laufe der Zeit ganz unterschiedliche Aufgaben übernommen, und es ist grundsätzlich überragend, so hautnah dabei sein zu dürfen.
Wofür bist du besonders dankbar?
Ich bin extrem dankbar für das Vertrauen, das man mir hier schenkt. Und für die Vielfalt der Themen, die ich bearbeiten darf. Für die unterschiedlichsten Menschen, mit denen ich in Berührung kommen darf – denn das ist extrem inspirierend.
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Das Ziel bedingungslos verfolgen
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Ich habe damals ganz klassisch ein sechsmonatiges Praktikum während meines Studiums eingeschoben und mich so ein wenig festgebissen – das war von September 2008 bis März 2009.
Während eines Praktikums kann man nur sehr wenig beeinflussen. Aber was man beeinflussen kann, ist die Tatsache, dass man einen bleibenden Eindruck hinterlässt und wirklich Vollgas gibt. Das habe ich damals getan, und dann hatte ich das große Glück, kurze Zeit später gefragt worden zu sein, ob ich mir vorstellen kann, hier auch fest zu arbeiten.
Dann habe ich mich hier sukzessive weiterentwickelt, so ging es Schritt für Schritt weiter. Und nun darf ich dankenswerterweise seit etwa zwei Jahren Leiter dieser Abteilung sein.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Head of Content & Digital bei einem Bundesligisten wie dem SV Werder Bremen werden will?
Das Allerwichtigste ist, sich ein klares Ziel zu setzen und es bedingungslos zu verfolgen. Das soll aber nicht bedeuten, dass man Leute aus dem Weg räumen soll.
Man muss vielmehr bereit sein, alles für sein Ziel zu tun. Das ist gerade in den ersten Monaten und Jahren lehrreich und schwer, aber diese Zeit muss man überstehen und sein Ziel im Auge behalten.
In der Digitalbranche empfehle ich jedem darüber hinaus, immer up todate zu bleiben. Lest Fachmagazine, bestellt Newsletter und tauscht euch mit anderen Leuten aus. Und baut euch ein Netzwerk auf.
Dafür kann man sich auch gut in den Berufsnetzwerken anmelden. Der Auf- und Ausbau eines Netzwerks ist in dem Digitalbereich extrem wichtig.
Vielen Dank, Dominik!
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