Marketing

Geld verdienen: Neue Provisions- und Publisher-Modelle im Marketing

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Das Jahr 2020 ebnet neuen Publisher- und Provisionsmodellen den Weg. (Foto: Pixabay.com / mohamed_hassan)
geschrieben von Markus Kellermann

Wie können Shop-Betreiber, Verlage und Unternehmen ihre Inhalte monetarisieren? Das ist eine grundlegende Frage im Online Marketing. Dabei zeichnen sich vor allem für die Publisher-Modelle im Affiliate Marketing neue Trends ab.

Auch 2020 wird die Professionalisierung und Konsolidierung der Affiliate-Branche weitergehen. Nach dem Abschluss der Migration von Affilinet zu Awin stehen Gerüchten zufolge weitere Affiliate-Netzwerke zum Verkauf.

Tradedoubler hat zudem 2019 eine Kooperation mit dem Schweizer Netzwerk Connects verkündet und auch das Affiliate-Netzwerk Retailerweb hat mit Retailads einen Relaunch vollzogen.


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Auch die Konsolidierung der großen Affiliate-Partner geht weiter. Erst im Dezember 2019 vermeldete die Global-Savings-Group den Kauf des Cashback-Partners Igraal für 35 Millionen Euro zuzüglich Anteilen. Zudem hat Fashiola 2019 den deutschen Konkurrenten Stylelounge übernommen.

Und auch im Gutschein-Bereich gab es 2019 Konsolidierungen. So hat Martin Rieß von Sparwelt auch die Geschäftsführung von Gutscheine.de übernommen und verkündet, dass die beiden Portale zukünftig stärker im Markt verankert und ausgebaut werden sollen.

Neue Provisionsmodelle

Aufgrund der Browser-Regulierungen, Datenschutz-Bestimmungen und der steigenden Werbekosten besteht auch eine zunehmende Verunsicherung der Affiliate-Partner, ob die Bestellungen noch korrekt zugewiesen werden können.

Daher wandelt sich das bisher dominante Cost-Per-Order-Abrechnungsmodell auch weiter in Richtung WKZ-Vergütung. Der Werbekostenzuschuss verteilt das Risiko zwischen beiden Parteien gerechter.

Bereits 2019 gab es vermehrt Mediakits von den Affiliates mit fixen Preisen für Startseiten-Platzierungen, Newsletter-Werbung oder Social-Media-Reichweitenwerbung.

Laut der Affiliate-Trend-Umfrage haben 2019 bereits 70 Prozent der Merchants eine WKZ-Provision bezahlt. 57 Prozent konnten durch Hybridprovisionen (WKZ und/oder höhere CPOs) auch steigende Umsätze 2019 erzielen.

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Neue Provisions- und Publisher-Modelle gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Diese Entwicklung sieht man auch in der Zusammenarbeit mit speziellen Affiliate-Modellen. Der Markt bewegt sich immer mehr in Richtung exklusiver Kooperationen zwischen Affiliates und Merchants.

Punktuelle SEA-Freigaben – zum Beispiel für Gutschein-Partner – und gemeinsam geplante Kampagnen mit dem Fokus auf Qualität werden sich immer mehr durchsetzen. Aufgrund der neuen Provisionsstrukturen wollen die Merchants mehr Einblick in die Traffic-Quellen und die Performance einzelner Aktionen.

Neue Publisher-Modelle durch Content Commerce

Für 56 Prozent der Merchants gehören zudem Content-Affiliates immer noch mit zu den bedeutendsten Affiliate-Modellen 2020. Bei den Agenturen und Netzwerken sind es sogar 67 Prozent. Deswegen wird auch im kommenden Jahr der Trend weiter in Richtung Content Commerce gehen.

Große Verlage wie Burda, Axel Springer, der Spiegel oder Le Monde erschließen dank Affiliate Marketing zusätzliche Erlösquellen. Fernab von klassischen Banner-Platzierungen sind mit Hilfe von Ratgebern, Produktvorstellungen oder -Tests weitere Werbemöglichkeiten entstanden.

Auch das New York Magazin hat eine Plattform gestartet, die Produkte mit hochwertigen Artikeln empfiehlt und deren Traffic durch Affiliate-Links vergütet wird.

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Die bedeutendsten Publisher-Modelle für Merchants im Jahr 2020.

Neue Publisher-Modelle bieten zahlreiche innovative Lösungen zur Monetarisierung von Content-Seiten. So bietet beispielsweise Trackonomics ein Dashboard an, das über verschiedene Werbeplattformen hinweg kombinieren und feststellen kann, wo tote Links eingebaut sind, um so Provisionsverluste zu vermeiden.

Auch Preisvergleichs- und Einkaufs-Tools von Monetizer 101 bieten Plug-and-Play-Lösungen, die direkt in relevante Artikel und Inhalte eingefügt werden können.

Und Anbieter wie Monotote ermöglichen es Nutzern, direkt auf der Affiliate-Seite einzukaufen, indem sie Videos und Bilder von Websites in kaufbare Inhalte verwandeln, ohne auf den Onlineshop des Merchants weiterzuleiten.

Auch Amazon hat als größter Affiliate-Anbieter diese Entwicklung erkannt und Ende 2019 sein neues Onsite Associate Program an den Start gebracht. Publisher haben dabei die Möglichkeit, hochwertige, redaktionelle Inhalte direkt auf der Amazon-Plattform einzubinden.

Für Amazon hat es den Vorteil, dass dank des Content-Mehrwerts die Kaufwahrscheinlichkeit steigt. Die Affiliates wiederum können den Content durch Affiliate-Links ergänzen und monetarisieren.

Wachstum der Publisher-Modelle

Neben den Content-Partnern zählen weiterhin die Gutschein-Seiten mit 48 Prozent sowie vor allem die Deal-Seiten (57 Prozent) und Cashback- und Bonus-Seiten mit 65 Prozent zu den bedeutendsten Affiliate-Modellen für Merchants.

Dies ist nicht weiter verwunderlich, wenn man sieht, dass eine von Awin initiierte Umfrage zu dem Ergebnis kommt, dass zwei Drittel der Konsumenten nach Gutscheinen Ausschau halten, bevor sie etwas bestellen.

Auch Publisher, die mit Cashback-Modellen arbeiteten, erhielten von April 2018 bis März 2019 über 77 Prozent mehr Provision als im Vergleichszeitraum davor. Das belegt den enormen Zulauf solcher Modelle.

Außerdem erlangen Influencer 2020 noch mehr Relevanz. Laut einer Umfrage von Kite.ly unter mehr als 200 Influencern aus verschiedenen Branchen setzen 32 Prozent der Befragten Affiliate Marketing als Einnahmequelle ein.

Im Bereich „Travel & Lifestyle“ sind es sogar 42 Prozent. Im Fashion-Sektor liegt der Wert bei 32 Prozent. Bis 2020 werden laut einer PWA-Studie weltweit Werbeausgaben von zehn Milliarden US-Dollar jährlich vorhergesagt.

35 Prozent der Merchants sehen demnach auch die Influencer als das bedeutendste Publisher-Modell für 2020.

Der vierte Teil dieser Serie erscheint am Dienstag, den 28. Januar 2020. Darin beschäftigen wir uns mit der Rolle von Mobile, der Customer Journey und Cross-Device-Tracking.

Zu Teil 2

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Über den Autor

Markus Kellermann

Als geschäftsführender Gesellschafter leitet er die Digital Marketing Agentur xpose360 GmbH mit Sitz in Augsburg. Als Autor hat Markus Kellermann neben dem Fachbuch „Affiliate Marketing INSIGHTS“ bereits eine Vielzahl von Artikeln in Fachmagazinen publiziert. Zudem organisiert er mit der Affiliate Conference die Leitveranstaltung der Affiliate-Branche in Deutschland.

3 Kommentare

  • WKZ vs. CPO:
    Verteilt WKZ das Risiko wirklich „gerechter“? Meine Erfahrung ist, dass es hier vom Produkt und der Darstellung abhängt. Wenn kein Branding geschaffen wird, ist es fraglich, warum es dann gerechter ist. Und, kleinere Kunden ohne Marketing-Budget haben kein Interesse an WKZ, sind für CPO aber offen. Die Mischung machts.

  • Der Bericht ist sehr interessant, affiliate Marketing ist auf dem Vormarsch und wird immer beliebter. Finde ich auch richtig so, warum soll man für seine Empfehlungen kein Geld bekommen? Es sind soviele Anregungen in dem Beitrag, dass ich ihn noch einmal lesen muss, um alles mitzubekommen.
    Danke

  • Danke für diese extrem aufschlussreichen Infos, denn ich denke, dass das Thema Cookies beim Affiliate-Marketing immer problematischer wird. Ich hoffe sehr, dass da bald andere Techniken zum Einsatz kommen, denn es sind schon erschreckend viele User, die die Cookies ablehnen, wodurch einem immer mehr Umsätze verloren gehen…