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„Alexa, starte mal den Motor!“ – Warum Alexa Auto der letzte Schrei ist

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Alexa Auto könnte die Zukunft in unseren Fahrzeugen sein. (Foto: Screenshot / YouTube)
geschrieben von Marinela Potor

„Alexa, spiel meine Feierabend-Playliste ab!“ „Alexa, was soll ich heute kochen?“ Wir haben uns mittlerweile an die praktischen Sparchassistenten in Haushalten gewöhnt. Doch das könnte erst der Anfang sein. Mehrere Autobauer wollen Alexa jetzt nämlich mit unseren Autos verbinden. 

Das war abzusehen. Schließlich sind Sprachassistenten in Connected Cars der nächste logische Schritt auf dem Weg zum selbstfahrenden Auto. Und wenn das smarte Haus die Technologie schon erfolgreich nutzt, warum dann nicht auch das digitale Auto?

Für Autobauer ist der Sprachassistent von Amazon eine Möglichkeit Sprachbefehle zu verbessern und zu erweitern und Kunden damit ein attraktives Feature zu bieten. Amazon wiederum sieht in den Connected Cars einen neuen Massenmarkt. Das erklärt auch, warum Amazon mit Alexa Auto eine spezielle Abteilung für diesen Markt ins Leben gerufen hat.


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Erster Versuch mit Echo Auto war Flop

Im vergangenen Jahr führte Amazon ein erstes solches Alexa-Produkt fürs Auto ein, Echo Auto. Mit dem Gadget können Autofahrer per Sprachbefehl die Musikauswahl steuern oder sich bei der Navigation helfen lassen. Eigentlich wären das praktische Funktionen beim Autofahren.

Doch in einem Praxistest für das Magazin The Verge zeigte sich 

Das hilft weder dem Image von Alexa noch den Autobauern, die die Technologie an die Kunden bringen wollen und natürlich auch nicht den Autofahrern.

Genau daran hat Amazon aber in den letzten Jahren gefeilt und scheinbar geht die Anfrage nach Alexa Auto gerade „durch die Decke“, wie es Ned Curic, Vizepräsident von Alexa Auto gegenüber CNBC ausgedrückt hat.

Partnerschaft zwischen Amazon, BMW, Audi und VW

Demnach hat Amazon bereits Partnerschaften mit zehn Autobauern unter Dach und Fach.

Dazu gehören auch die deutschen Automarken Audi, Volkswagen und BMW. Alexa Auto soll dabei sowohl Funktionen im Auto kontrollieren können als auch im Smart Home.

Stell dir zum Beispiel vor, du bist seit fünf Minuten unterwegs und dir fällt gerade siedend heiß ein, dass du vergessen hast, den Herd auszuschalten. Kein Problem mit Alexa Auto. Du musst lediglich folgenden Satz beim Fahren sagen: „Alexa, schalte den Herd aus!“

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Alexa Auto könnte sich idealerweise auch ins Smart Home einklinken. (Foto: Screenshot / YouTube)

Logischerweise könnte Alexa Auto auch die Navigation übernehmen oder das Entertainment-System im Fahrzeug steuern. Vorausgesetzt die Technik ist solide. Denn anders als im Haus mussten die Ingenieure sich bei Alexa im Auto auch mit einer neuen Kulisse an Störgeräuschen auseinandersetzen wie etwa das Fahrgeräusch oder Straßenlärm.

Im Vergleich zu den Störgeräuschen im Haus habe es sich bei Alexa Auto „wie auf einem Schlachtfeld“ angehört, sagte Miriam Daniel, Vizepräsidentin von Alexa und Echo-Geräten bei Amazon zu CNBC.

Alexa Auto: Wo landen die Daten?

Anders als bei Echo Auto, das einfach ein Gadget ist, das du mit ins Auto nimmst, soll Alexa Auto direkt im Autosystem vorinstalliert werden.

General Motors möchte dies als Abo-Modell einführen. Für rund 15 US-Dollar im Monat können Autofahrer den Alexa-Auto-Service dazubuchen. Doch damit ist man beim Zuverlässigkeitsproblem von Echo Auto. Solch einen Preis würde man nur zahlen, wenn die Verbindung wirklich einwandfrei ist und der Service durchgehend funktioniert.

Autofahrer, die ihre Sprachassistenten schon jetzt mit ins Auto nehmen, tun das aktuell über ihr Smartphone und das auch noch gratis. Schließlich bieten sowohl Google als auch Apple bereits sehr gut entwickelte Spiegelfunktionen für ihre Sprachassistenten fürs Smartphone. Allerdings, und hier könnte Amazons Einstieg sein, Alexa ist erfolgreicher als die Konkurrenz.

Darüber hinaus stellt sich natürlich auch die Frage, ob Autofahrer so viele Daten von sich preisgeben wollen.

Denn klar ist: Alexa Auto würde selbstverständlich Daten sammeln und weitergeben. Zum einen an die Autohersteller selbst und zum anderen auch an Amazon. Amazon verhandelt nämlich derzeit mit den Autoherstellern, um selbst ein Stück von diesem wertvollen Datenkuchen abzubekommen.

Autohersteller wollen diesen Datensatz natürlich gering halten. Doch angesichts der Tatsache, dass den meisten von ihnen das technische Know-how fehlt, die Technologie selbst so schnell marktreif zu machen, wird es wohl auf einen Kompromiss hinauslaufen.

Und wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Technologie in unseren Fahrzeugen zum Standard wird.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.