Wirtschaft

4 Angaben im Lebenslauf, auf die du verzichten darfst und solltest

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Dein Familienstand und deine Religion sind keine Pflichtangaben im Lebenslauf. (Foto: Pixabay.com / loufre)
geschrieben von Christian Erxleben

Was machen deine Eltern? Glaubst du an Gott – und wenn ja an welchen? Und hast du eigentlich eine Frau und Kinder? All diese Angaben im Lebenslauf waren Jahrzehnte lang gesetzt. Heute darfst und solltest du auf sie verzichten. Diese vier Daten kannst du aus deiner Bewerbung streichen.

Nur weil unser Privatleben aufgrund der Corona-Pandemie noch eingeschränkt ist, gilt das nicht für unser Arbeitsleben. Viele Angestellte sind auch trotz der Herausforderungen unserer Gesellschaft auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber – oftmals aus einer sicheren Anstellung heraus.

Dafür müssen Arbeitnehmer:innen in vielen Fällen zunächst einmal ihren Lebenslauf aktualisieren. Insbesondere Berufseinsteiger können nach dem ersten Job zunächst einmal den sprichwörtlichen Rotstift ansetzen und einige Angaben im Lebenslauf streichen.


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Persönliche Angaben im Lebenslauf: Was ist ein Muss?

Und obwohl es durchaus so ist, dass du viele persönliche Daten in der Bewerbung in der Zwischenzeit weglassen darfst und vielleicht sogar solltest, gibt es auch einige Elemente, die in jede Bewerbung gehören. Im Idealfall stehen sie sichtbar am Anfang:

  • Vor- und Nachname samt akademischen Graden
  • Vollständige Adresse
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse

4 persönliche Angaben im Lebenslauf, auf die du verzichten kannst

Falls du dich nun beim Blick auf deinen Lebenslauf wunderst: Ja, tatsächlich sind das die essenziellen Angaben im Lebenslauf. Auf viele weitere Informationen, die wir aus den Bewerbungen unserer Eltern kennen, können wir inzwischen verzichten.

In den meisten Fällen ist der Grund für das Weglassen schlichtweg die Diskriminierung von Bewerber:innen. Niemand darf aufgrund seiner Religion oder seines Familienstandes im Bewerbungsverfahren benachteiligt werden. Trotzdem passiert es manchmal (unabsichtlich).

Um einer möglichen Diskriminierung vorzubeugen, ist es deshalb manchmal ratsam, die entsprechenden Informationen in der Bewerbung noch auszulassen. Falls es dazu Nachfragen gibt, lassen sich diese auch im persönlichen Gespräch klären.

1. Deine Eltern

Sie stehen oftmals noch sehr weit oben im Lebenslauf und können eigentlich sofort und ansatzlos gestrichen werden: Die Namen und Tätigkeiten deiner Eltern.

Einzig und allein ist die Angabe deiner Elternteile hilfreich, wenn du dich bei einer Firma bewirbst, bei der der Name deiner Eltern bekannt ist. So können Personalverantwortliche schnell einen Zusammenhang herstellen.

2. Dein Familienstand

Es gibt leider immer noch viele Arbeitgeber:innen, die Bewerber aufgrund ihres Geschlechts oder Familienstands diskriminieren. Insbesondere junge Frauen werden oft nahezu verdächtigt, in den nächsten Monaten oder Jahren schwanger zu werden.

Die Konsequenz: Hinter verschlossenen Türen entscheiden sich die Verantwortlichen für den jungen, männlichen Kollegen, der vermutlich einige Jahre arbeitet und nicht durch die Schwangerschaft ausfällt.

Falls es dir jedoch wichtig ist, dass dein zukünftiges Unternehmen deinen Familienstand kennt, solltest du ihn natürlich nennen. So gibt es viele Arbeitgeber:innen, die sich als familienfreundlich positionieren. Dabei ist es vorteilhaft, wenn du sagst, dass du Kinder hast und die Betreuung tagsüber gesichert ist.

3. Deine Religion

Es gibt für Personaler:innen einige No-Gos. Das heißt: Es gibt Fragen, die dir dein Gegenüber einfach nicht stellen darf. Dazu gehört beispielsweise auch deine Religion. Aus diesem Grund kannst du auf diese Angabe auch verzichten.

Ausnahmen stellen dabei selbstverständlich Bewerbungen bei kirchlichen Trägern dar. Ebenso kannst du deine Religion selbstverständlich im Lebenslauf erwähnen, wenn dir dein Glaube sehr wichtig ist oder du beispielsweise ehrenamtlich in der Gemeinde aktiv bist.

4. Deine schulische Laufbahn

In vielen Ratgebern heißt es, dass der eigene Lebenslauf möglichst kompakt sein soll. Das stellt manche Bewerber:innen vor Herausforderungen. Eine Stelle, an der du vor allem mit dem Fortschritt deiner Karriere, streichen kannst, ist deine schulische Laufbahn.

Mit zehn Jahren Berufserfahrung interessiert sich niemand mehr dafür, auf welcher Grundschule du warst. Lediglich dein höchster Abschluss ist dann noch relevant. Ein wenig anders sieht die Situation bei Berufseinsteigern aus, deren Lebenslauf sowieso noch relativ kurz ist.

Was für die Bewerbung noch relevant ist

Selbstverständlich lässt sich diese Liste noch an der einen oder anderen Stelle ergänzen. So gehört es beispielsweise zum Standard-Repertoire, seine Bewerbungen am Computer zu schreiben und zu verschicken. Handschriftliche Bewerbungen sind nur noch angebracht, wenn explizit danach verlangt wird.

Das Gleiche gilt auch für individuelle Referenzen. Diese Empfehlungen hängst du in Form von Zeugnissen oder Zertifikaten an deinen Lebenslauf an. Wenn du dich beispielsweise sozial engagierst, kannst du deinen Kontakt vor Ort fragen, ob er dir ein individuelles Zeugnis erstellt.

Und natürlich sind individuelle und kreative Bewerbungen besser als all jene, die ausschließlich mit standardisierten Floskeln und Layouts arbeiten.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.