BT

Siemens erprobt wasserstoffbetriebenen Regionalzug in Bayern

Bild: Siemens
geschrieben von Felix Baumann

Der Schienenverkehr spielt bei der Mobilität der Zukunft eine entscheidende Rolle. Kaum ein anderes Verkehrsmittel schafft es, eine große Menge an Fahrgästen in kurzer Zeit und mit nur sehr geringen Emissionen von A nach B zu bringen. Trotzdem gibt es auch hier noch Aufholbedarf, denn noch lange ist nicht jeder Zug elektrisch und mit Ökostrom angetrieben unterwegs.

Bereits seit einiger Zeit wird daher der Einsatz von Wasserstoff auf nicht-elektrifizierten Strecken diskutiert, ein neues Projekt in Bayern soll nun (neben anderen Projekten, die schon international laufen) die Praxistauglichkeit testen. Denn ab 2023 sollen hier Fahrgäste per Wasserstoffzug zu ihrem Ziel gebracht werden,

Wasserstoff hat nach der Verbrennung nur ein gutes Nebenprodukt: Wasser (Bild: Aaron Burden)

Das zukunftsweisende Projekt passiert in Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Bayern, der Bayerischen Regiobahn und Siemens. Letzteres entwickelt auch das Fahrzeug, welches aus zwei Waggons besteht und auf der Mireo Plus H Plattform aufbaut. Zum Einsatz kommen sollen die Züge auf der Strecke zwischen Augsburg und Füssen.

Insgesamt kann der Zug eine Strecke von bis zu 800 Kilometern zurücklegen, dann ist eine Pause an der Tankstelle notwendig. Daher werden auch die nächsten Jahre zeigen, ob entsprechende Prozesse optimal in den Alltagsbetrieb eingebettet werden können. Für den Freistaat ist das Projekt besonders wichtig, spiegelt Wasserstoff das Kernelement der eigenen Wasserstoffstrategie wider.

Der Zug ist meist fast genauso schnell, bei weniger Emissionen (Bild: Dan Asaki)

Daher hielt sich der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nicht mit positiven Aussagen zurück. Wasserstofftechnologie wird einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrswesens leisten, so der Minister. Karl Blaim von Siemens Mobility spricht davon, dass gerade auf regionalen nicht-elektrifizierten Strecken nachhaltige Energien eine wichtige Rolle spielen.

Eigene Meinung:

Es ist positiv zu sehen, dass immer mehr emittierende Prozesse gegen nachhaltige Alternativen ausgetauscht werden, beim Thema Wasserstoff wird sich aber zeigen, ob der Zug letztlich auch mit grünem (oder zumindest blauem) Wasserstoff betrieben wird. Denn was bringt ein Zug, der Wasser ausstößt, wenn anderswo Kohle für dessen Treibstoff verbrannt wird?

Via Siemens

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.