Wirtschaft

Bundestagswahl 2021: Diesen Parteien geben Digital-Chefs ihre Stimmen

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Pixabay.com / clareich
geschrieben von Christian Erxleben

Die Bundestagswahl 2021 rückt immer näher. Und während sich die Spitzenkandidat:innen der Parteien gegenseitig mit Negativ-Schlagzeilen übertrumpfen, haben wir uns umgehört. Welcher Partei geben Digital-Chefs ihre Stimme, wenn es um die digitale Zukunft von Deutschland geht?

Welche Partei führt Deutschland in die digitale Zukunft?

Die Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen Deutschlands. Und obwohl das seit mehreren Jahren bekannt ist, passiert auf Bundesebene relativ wenig. Und das, was passiert, ist nicht durchdacht und stümperhaft.

Deshalb stellt sich zwangsläufig die Frage: Welche Partei kann uns bei der Bundestagswahl 2021 am 26. September 2021 in die digitale Zukunft führen? Um diese Frage zu beantworten, hat die Kommunikationsagentur Frau Wenk im Juli 2021 insgesamt 57 Entscheider aus der Digital-Branche zu ihren Wahl-Präferenzen befragt.


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Union, SPD, Linke und AfD verhindern die Digitalisierung

Die Ergebnisse dabei könnten kaum deutlicher ausfallen. So kommen die Union (5,2 Prozent), die SPD (3,5 Prozent), die Linke (1,7 Prozent) und die AfD (0 Prozent) gemeinsam gerade einmal knapp über zehn Prozent.

Das größte Potenzial sehen die Befragten bei der FDP. Die Freien Demokraten kommen auf 40,3 Prozent Zustimmung, wenn es um den Weg in die digitale Zukunft geht. Die Grünen reihen sich mit beachtlichen 31,5 Prozent auf dem zweiten Rang ein.

Keine Partei hat genügend Sachverstand

Nachdenklich sollte allerdings eine andere Zahl stimmen. So sagen immerhin 17,5 Prozent der Manager, dass „überhaupt keine Partei genügend Sachverstand“ mitbringt, um die Digitalisierung unseres Landes voranzutreiben.

Um den digitalen Wandel in Deutschland wirklich anzustoßen, fordert diese Gruppe eine neue Generation an Politiker:innen. Diese wiederum müssen dann die digitalen Strukturen in den Alltag implementieren und so Gesundheit, Bildung und Finanzen revolutionieren.

Wovon profitieren die FDP und die Grünen bei der Bundestagswahl 2021?

Erstaunlich ist dabei der Blick in die Details. So erhalten die beiden führenden Parteien von den digitalen Entscheider:innen ihre Stimmen aus völlig unterschiedlichen Gründen.

Die Befragten halten der FDP zu Gute, dass sie schon seit mehreren Jahren die Digitalisierung fortlaufend in ihren Parteiprogrammen und in ihrem parlamentarischen Handeln fördert. Ebenso profitiert die Partei von Christian Lindner von ihrer Nähe zur Wirtschaft und zur deutschen Start-up-Szene.

Die Grünen dagegen profilieren sich nicht über ihr Wahlprogramm. Vielmehr schneidet die Partei bei der Digitalisierung aufgrund ihrer Struktur so gut ab. Das Alter und die Zusammensetzung der Partei-Mitglieder implizieren, dass die Partei die Digitalisierung sozusagen in ihrer DNA trägt.

Welche digitalen Herausforderungen warten nach der Bundestagswahl 2021?

Oder anders gefragt: Welche Themen sollte die neue Bundesregierung nach der Wahl dringend angehen? Die Antworten darauf sind größtenteils nicht sonderlich detailliert und auch nicht zwingend zielführend.

So sagen 84,6 Prozent, dass die digitale Infrastruktur ausgebaut werden muss. Außerdem braucht es ein Digital-Ministerium (44,2 Prozent), Investitionen in Künstliche Intelligenz und Robotik (44,2 Prozent), die Regulierung von Big Tech (40,3 Prozent) und eine Deregulierung des Datenschutzes (40,3 Prozent).

Auf der einen Seiten zeigen sich die Digital-Chefs mit der deutschen Politik mit Blick auf die digitale Zukunft also unzufrieden. Auf der anderen Seite wiederum fordern sie reichlich unkonkret nicht näher spezifizierte Maßnahmen.

An dieser Stelle sollte die Digital-Branche sich womöglich auch selbst hinterfragen. Schließlich kann die Politik nur das umsetzen, was konkret gewünscht wird. „Mehr Investitionen“ oder eine „Deregulierung des Datenschutzes“ klingen mehr nach Lobby-Arbeit als nach umsetzbaren Vorschlägen.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.