Social Media Technologie

Facebooks neuer Name ist… Meta!

Meta Facebook, Mark Zuckerberg
Screenshot / Facebook
geschrieben von Marinela Potor

Auf dem heutigen Facebook-Connect-Event hat Unternehmenschef Mark Zuckerberg seine Vision für die (virtuelle) Zukunft des Konzerns und den neuen Namen des Unternehmens vorgestellt. Facebooks neuer Name ist jetzt…

Meta!

Das gab Facebook-Chef Mark Zuckerberg mit sichtlicher Freude am Ende seiner Keynote auf dem heutigen Facebook-Connect-Event bekannt. Der neue Name soll die künftige Ausrichtung des Konzerns und den neuen Tech-Fokus des Konzerns widerspiegeln: das virtuelle Metaverse.


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Facebooks neuer Name ist Meta

Mark Zuckerbergs Keynote-Rede war daher weniger eine Vorstellung neuer Produkte, sondern vielmehr eine Zukunftsvision. Entsprechend waren viele der Präsentationen laufende Forschungsprojekte oder Zielvorgaben, wie es in fünf bis zehn Jahren im Metaverse aussehen könnte.

Dazu passe auch der Name Facebook nicht mehr. Social-Media-Apps wie Instagram, WhatsApp und Facebook soll es zwar weiterhin geben und diese behalten weiterhin ihre Namen. Das sei aber nicht mehr das, wofür der Konzern insgesamt stehen würde. Daher wolle die Marke ihre neue Richtung mit einem neuen Namen repräsentieren. Facebooks neuer Konzernname ist also Meta.

Und damit kommt auch ein ganzes virtuelles Meta-Versum, das Metaverse.

Willkommen im Metaverse

Im Metaverse, einer Welt mit einer Mischung aus virtueller und erweiterter Realität, soll es demnach vier große Bereiche geben: Arbeit, Heim, Schule und Freizeit.

Einige dieser Visionen gibt es schon in ersten Varianten auf der Horizon-Plattform des Unternehmens, wie etwa Horizon Workrooms, Horizon Home und Horizon Worlds. Doch diese Technologien möchte man nun auf die nächste Stufe heben.

Grundsätzlich möchte das Unternehmen künftig die virtuelle Realität (VR) dieser Welten so echt wie möglich gestalten. Anstatt also wie bislang auf Bildschirme zu starren, soll die VR-Erfahrung künftig lebensecht, immersiv sein und „ein Gefühl echter Präsenz“ vermitteln, sagte Zuckerberg.

Arbeiten und Lernen im Metaverse

Stell dir vor, du kannst in einer virtuellen Welt eine Büro-Umgebung erschaffen, in der alle Mitarbeitenden sich in Form von Avataren wie im echten Leben treffen können und darüber hinaus auch noch Zugang zu allen wichtigen Tools haben, die sie zum Arbeiten brauchen.

So in etwa soll die Arbeitswelt im Metaverse aussehen. Damit könnte man das Home Office mit der Arbeit im Büro (und der menschlichen Nähe) zusammenbringen und so völlig neue Möglichkeiten zum Arbeiten erschaffen.

Dies könnte neue wirtschaftliche Möglichkeiten bringen, philosophiert Zuckerberg. Denn wenn man von überall aus arbeiten und dabei gleichzeitig (in virtueller Form) anwesend sein kann, öffnet man damit neue Räume für die Wirtschaft.

Für die Zukunft des E-Learnings schwebt den Entwickler:innen eine immersive Erfahrung vor, in der Neugierige etwa Zeitreisen ins alte Rom unternehmen und dabei sehen können, wie Gebäude in dieser Zeit errichtet wurden. Derzeit habe das Unternehmen 150 Millionen US-Dollar in Nachwuchstalente investiert, um immersive Lerninhalte zu schaffen, sagte Zuckerberg.

Spielen im Metaverse

Der andere große Zukunftsbereich der VR-Technologie ist natürlich Gaming. Das beinhaltet sowohl Computerspiele als auch klassische physische Spiele sowie verschiedener Freizeitaktivitäten.

Mark Zuckerberg stellte hierbei verschiedene Zukunftsvisionen vor. In einer Simulation spielten zwei Männer virtuell Schach miteinander, einer davon in New York, der andere in Barcelona.

In einer anderen Simulation surfte Mark Zuckerberg auf virtuellen Meereswellen in einer selbst erschaffenen Spielwelt. Und in wieder einer anderen Simulation trafen sich mehrere Freunde (als Avatare) zum virtuellen Basketballspielen.

Metaverse ersetzt Social Media

In Mark Zuckerbergs Vision erschafft das Metaverse auch neue Möglichkeiten für Social Media, die die aktuelle 2D-Welt von Apps und Smartphones ersetzen könnte. Kreativschaffende könnten virtuelle Räume und Erfahrungen für ihre Fans und Follower schaffen und hier viel direkter mit ihnen interagieren, hieß es.

Eine Band könnte etwa ein Konzert geben und dies in der VR-Welt erlebbar machen – und dafür auch Eintrittsgeld verlangen. Fans wiederum könnten so eine hautnahe Musikerfahrung aus ihren Wohnzimmern miterleben.

Influencer wiederum könnten spezielle VIP-Events für ausgewählte Fans veranstalten oder exklusive Produkte verkaufen. Begriffe wie NFT oder Kryptowährung fielen zwar nie direkt, man kann sich aber durchaus vorstellen, wie sich diese Technologien in eine virtuelle Fan-Welt integrieren lassen könnten.

Alles noch Zukunftsmusik

Von all diesen Möglichkeiten ist das Unternehmen mit seinen aktuellen Technologien rund um VR und AR (Augmented Reality) allerdings noch Jahre entfernt.

Doch die Zielrichtung ist klar. In den kommenden Jahren sollen die Headsets und Brillen sowie die Simulationen die VR- und AR-Erfahrungen noch echter, noch realistischer und noch immersiver machen.

So viel wurde immerhin schon verraten: Im kommenden Jahr können sich User auf ein neues Headset und weitere Spiele, unter anderem im Quest-Universum freuen.

Interessanterweise und vermutlich auch aufgrund des vermehrten politischen Drucks auf das Unternehmen, nahm sich Mark Zuckerberg diesmal auch Zeit, um über die Privatsphäre und Sicherheit seiner neuen Technologien zu sprechen.

Privatsphäre und Sicherheit: Diesmal alles anders

Mark Zuckerberg betonte mehrmals während seiner Präsentation, dass das Metaverse um die Privatsphäre und Sicherheit der User herum erschaffen werden soll. Diesmal wolle man es anders machen, als bisher, so Zuckerberg.

„Diesmal wollen wir uns die Zeit nehmen, die Privatsphäre zu beachten“, sagte Zuckerberg und betonte, dass es im neuen Metaverse transparent zugehen soll. Dazu gehören wohl umfassende Informationen zum Sammeln, Speichern und Nutzen von persönlichen Daten.

Auch soll es mehr Privatsphäreneinstellungen und Alterseinschränkungen für junge Nutzer:innen geben. Gleichzeitig soll das Metaverse inklusiver werden und ein Raum für „alle Menschen“ sein. Dazu lasse man sich derzeit auch von Menschenrechtsorganisationen beraten, sagte Mark Zuckerberg. Und: Ins Metaverse soll man sich auch nicht mehr mit seinem Facebook-Konto einloggen müssen.

Die Botschaft ist klar: Meta möchte eine wunderbare neue, virtuelle Welt für alle schaffen – und sich damit auch von dem negativen Image von Facebook entfernen.

Metaverse: Mehr Fragen als Antworten

Das klingt gut, aber bei so viel Zukunftsvision ist es gleichzeitig schwer einzuschätzen, wie die konkrete Umsetzung sein wird.

Werden User für teure Hardware zahlen müssen? Welche Einblicke werden Metaverse-Avatare in unsere Privatsphäre haben und wie kann diese geschützt werden? Und wie schützt man Privatsphäre in einer virtuellen Welt?

Mit welcher Währung und welcher Technologie soll die Metaverse-Öknomie laufen?  Könnte es eine eigene Metaverse-Kryptowährung geben? Wird es ein Open-Source-System? Oder wird Meta, wie jetzt schon auch Facebook, die Rechte an den Inhalten auf der Plattform behalten?

Schon jetzt ist klar: Das Metaverse könnte uns allen bisher ungeahnte Möglichkeiten eröffnen, aber auch viele neue Probleme schaffen. Und bislang gibt es mehr Fragen als Antworten. Immerhin hat Mark Zuckerberg eine Frage beantwortet: Facebooks neuer Name ist nun Meta.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.