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Minderjährige gelangen auf Instagram vergleichsweise einfach an Drogen

geschrieben von Felix Baumann

In den letzten Monaten steht ein Unternehmen besonders im Fokus der Berichterstattung: Meta. Angetrieben durch die Veröffentlichungen der Whistleblowerin Frances Haugen investierten Journalisten und Forschende vermehrt Zeit in die Untersuchung von Facebook, WhatsApp und Instagram, bei letztgenannten sozialen Netzwerk sind so immer weitere Probleme ans Tageslicht getreten.

Ein neuer Bericht legt nun nahe, dass Minderjährige auf Instagram relativ einfach an Drogen gelangen können. Dazu erstellten die Untersuchenden mehrere Accounts, die Teenager im Alter von 13, 14, 15 und 17 simulieren sollten. Zwar versucht Instagram Hashtags, die Namen von Drogen enthalten, zu entfernen (etwa #mdma), trotzdem scheint das kaum ein Hindernis zu sein.

Die fiktiven Teenager mussten lediglich nach Begriffen suchen, die mit Drogen verwandt sind. Nach Eingabe von „buyxanax“ war ein vorgeschlagener Account direkt ein Dealer, der das Medikament an andere vermittelte. Einmal gefolgt, erhielt der Testaccount kurze Zeit später eine Nachricht mit einem ganzen Menü voller Medikamente und Drogen, inklusive Preisen und den Versandkosten.

Auf Instagram hat die (mentale) Gesundheit wenig Priorität (Bild: Prateek Katyal)

Ein anderer Account, der einem Dealer auf Instagram folgte, wurde ein weiterer Account vorgeschlagen, der wiederum Amphetamine vertrieb. Die Forscher:innen warnen, dass auf diesem Weg sich Minderjährige von einer Droge zur nächsten hangeln könnten, der Instagram-Algorithmus ist eine große Hilfe dafür.

Eine Sprecherin von Meta betonte, dass man kontinuierlich versucht, Instagram zu einem sicheren Ort zu machen. Verbesserungen und anhaltende Bemühungen sollen alle Nutzer:innen, aber gerade auch Minderjährige vor gefährlichen Interaktionen bewahren. Trotzdem scheinen viele Bemühungen ins Leere zu laufen.

Ein Beispiel ist die eingangs erwähnte Suche nach #mdma. Der Begriff ist zwar offiziell von Instagram blockiert, trotzdem kann sich der Nutzer einfach behelfen und nach #mollymdma suchen. Gefährliche Inhalte sind weiter verfügbar und können durch leichte Anpassung der Suche gefunden werden. Es bleibt also zu hoffen, dass Meta auf das Feedback hören wird, erst Anfang der Woche haben Forscher:innen in einem Brief den Konzern dazu aufgefordert transparenter zu sein und so weitere Untersuchungen voranzutreiben.

Via The Verge

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.