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Russische Prozessoren können noch nicht mit Intel konkurrieren

Russischer Prozessor Elbrus-8C
Bild: MCST
geschrieben von Felix Baumann

Die aktuell anhaltende Coronaviruspandemie hat uns demonstriert, wie fragil unsere Lieferketten geworden sind. Viele Produkte werden teilweise nur in bestimmten Regionen der Welt gefertigt, dass Mikrochips in den letzten 2 Jahren so rar geworden sind, ist eine Folge hiervon. Russland möchte auch deswegen vermehrt Produkte vom heimischen Markt erwerben.

Daher hat sich in dem Land in der Vergangenheit ein eigener kleiner Technologiesektor entwickelt, neben Softwareprodukten soll auch die dazugehörige Hardware „Made in Russia“ sein. Dass das bei Prozessoren noch nicht so klappen will, zeigen nun die MCST Elbrus-8C Prozessoren.

SberTech, die Technologie-Sparte der größten Bank Russlands, hat den Elbrus-8C mit Systemen mit Intel Xeon Gold 6230 verglichen und musste ernüchternd feststellen, dass die Technologie zwar große Fortschritte macht, gleichzeitig aber noch nicht für Alltagsaufgaben innerhalb des Unternehmens geeignet ist.

Intel Prozessor auf Mainboard.

Mit Intel kann man in Russland wohl noch nicht mithalten (Bild: Slejven Djurakovic)

Damit steht SberTech nicht allein da. Bereits in der Vergangenheit wurden russische Chips zwar schon vielerorts verbaut, wenn es aber um die kritische Infrastruktur geht, ist man weiterhin von Firmen, wie AMD und Intel abhängig. Im von SberTech aufgestellten Testfeld scheiterte der Elbrus-8C bei 84 Prozent der funktionellen Testfälle, auch anderen Prüfungen konnte der Chip nicht oder nur unvollständig standhalten.

Trotzdem ist noch nicht sämtliche Hoffnung verloren. So sprechen Experten davon, dass der Chip zwar viele Nachteile mit sich bringt, dennoch sich aber mit diesem arbeiten lasse. Außerdem können Anpassungen in der Software das aktuelle Verhalten optimieren und so das Maximum aus dem Prozessor geholt werden.

Auch positiv hervorzuheben ist, dass es solche Prozessoren bereits gibt, selbst, wenn die Entwicklung von neuen Generationen noch viel zu lange dauert. So können schnell mal Jahre vergehen, bis ein Konzept in einen fertigen Chip umgewandelt wird. In dieser Zeit haben Firmen, wie AMD und Intel den dann erreichten Fortschritt schon längst überholt. Es bleibt also abzuwarten, wie die Chipentwicklung „Made in Russia“ in Zukunft vorankommt.

Via Toms Hardware

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.