Der Landkreis Ludwigslust-Parchim kommt nach einem Hackerangriff im Oktober 2021 nicht zur Ruhe. Wie die Schweriner Volkszeitung berichtet, können dadurch aber nun auch 3.000 Verkehrssünder:innen im Landkreis aufatmen.
Blitzer können für Städte und Gemeinden zu lukrativen Zusatzeinnahmen führen. So auch in der Hansestadt Hamburg. Hier wurden allein im Jahr 2020 17,1 Millionen Euro mit Blitzerfotos eingenommen.
Damit ist Hamburg deutscher Spitzenreiter in einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins unter den 150 größten Städten in Deutschland.
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Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hatte im Jahr 2021 jedoch nicht so viel Glück. Denn laut einem Bericht der Schweriner Volkszeitung hat ein Hackerangriff diese Einnahmequelle zum Versiegen gebracht.
Landkreis Ludwigslust-Parchim: Da war doch was
Bereits Ende vergangenen Jahres stand der Landkreis Ludwigslust-Parchim wegen dieses Hackerangriffs in den Schlagzeilen. Damals stand vor allem die Corona-Karte des Robert Koch-Instituts im Fokus der Berichterstattung. Auf dieser klaffte nämlich im Norden Deutschlands eine große Lücke.
Ein weißer Fleck auf der unergründlichen Corona-Landkarte der Inzidenzen also. Doch wie war es dazu gekommen? Am 15. Oktober 2021 hatten sich Hacker:innen den kommunalen IT-Dienstleister des Landkreises vorgenommen. Daraufhin wurden vorsichtshalber alle Systeme des Landkreises heruntergefahren.
Nicht betroffen war davon jedoch die mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin. Der Grund: Die Stadt nutzt für die Übermittelung der Corona-Fallzahlen die weniger verbreitete Software SurvNet. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hingegen übermittelt die Daten via Sormas.
Verkehrssünder:innen dürften sich nun über den Hack freuen
Hierzulande gab es Stand 2021 rund 4.700 fest installierte Blitzer. Damit hinkt Deutschland hinter dem europäischen Spitzenreiter deutlich hinterher. Denn an italienischen Straßen stehen rund 17.900 fest installierte Blitzer.
Während die Blitzer für viele Autofahrer:innen einen eher nicht so erfreulichen Nebeneffekt haben, dürften sich die Städte und Gemeinden jedoch sehr über die zusätzlichen Geldeinnahmen freuen. Davon ausgenommen ist – zumindest zeitweise – der Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.
Denn der Hackerangriff aus dem vergangenen Jahr hat nicht nur die Übertragung der Corona-Zahlen gestört. Rund 3.000 Temposünder:innen können dank der Cyberattacke nun aufatmen. Denn inzwischen sind die Verfahren zu den jeweiligen Blitzerfotos verfallen, da die Bearbeitungsfrist verstrichen ist.
Wer steckt hinter dem Hackerangriff?
Der Landkreis konnte die Daten aufgrund der Auswirkungen des Angriffs nicht verarbeiten. In der Zeit zwischen dem Hackerangriff Mitte Oktober bis zum Ende des Jahres 2021 habe die Stadt keine Halterabfragen beim Kraftfahrt-Bundesamt einholen können.
Die Verantwortlichen für den Cyberangriff auf den Landkreis Ludwigslust-Parchim konnten bisher noch nicht ausgemacht werden. Die Staatsanwaltschaft Rostock hatte im November bekanntgegeben, dass bei dem Angriff die Schadsoftware „Deep Blue Magic“ eingesetzt wurde. Mehr ist bislang noch nicht bekannt.
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