Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna steht vor einer Massenentlassung. Das teilte das Unternehmen seiner Belegschaft per voraufgezeichneter Videobotschaft mit. 700 von insgesamt 7.000 Angestellten erhalten demnach eine Kündigung. Als Grund nannte Klarna die steigende Inflation und den Ukraine-Krieg.
Das schwedische Fintech Klarna gilt als wertvollstes Start-up in Europa. Der Zahlungsanbieter bietet Online-Shops sowie deren Kund:innen einen sogenannten „Buy now, pay later“-Service an. Das heißt, dass Nutzer:innen bei Anbietern, die auf Klarna setzen, Produkte bestellen und auf Rechnung oder Raten bezahlen können.
Der Zahlungsanbieter erhält dafür eine gewisse Gebühr. Vor allem im Zuge der Corona-Pandemie erlebte Klarna dabei einen regelrechten Aufschwung, da viele Menschen knapp bei Kasse waren und der Online-Handel Lockdown-bedingt florierte wie nie zuvor.
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Zahlungsanbieter Klarna entlässt rund 700 Angestellte
Auf seinem Höhepunkt beschäftigte der schwedische Zahlungsanbieter rund 7.000 Mitarbeiter:innen weltweit. Nun drückt das Unternehmen jedoch massiv auf die Kostenbremse.
Denn wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, teilte Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski seiner Belegschaft in einer voraufgezeichneten Videobotschaft mit, dass das Unternehmen zehn Prozent seiner Angestellten entlassen wird.
Als Grund dafür nannte Siemiatkowski demnach „den Krieg in der Ukraine, eine veränderte Verbraucherstimmung, einen steilen Anstieg der Inflation, einen sehr volatilen Aktienmarkt und eine wahrscheinliche Rezession“.
Er ergänzte: „Es macht mich traurig, sagen zu müssen, dass etwa 10 Prozent unserer Kollegen und Freunde in allen Bereichen des Unternehmens davon betroffen sein werden.“
Tech-Branche: Einstellungsstopps und Entlassungen
Welche Mitarbeiter:innen konkret eine Kündigung erhalten, werde sich laut Klarna erst in den kommenden Tagen und Woche entscheiden. Alle Betroffenen sollen jedoch ein Abfindungsangebot erhalten, das allerdings je nach Standort unterschiedlich ausfallen könne.
Wie das Wall Street Journal vergangene Woche berichtete, strebt Klarna außerdem eine neue Finanzierungsrunde an. Sie soll das Unternehmen mit rund 30 Milliarden US-Dollar bewerten. Das wäre rund ein Drittel weniger als die ursprüngliche Bewertung von in Höhe von 46 Milliarden US-Dollar.
Die Finanzierungsrunde erweist sich jedoch als kompliziert. Neben Klarna haben zudem zahlreiche weitere Tech-Unternehmen mit Problemen zu kämpfen. Apple, Meta und Snapchat kündigten bereits an, weniger Mitarbeiter:innen einstellen zu wollen. Netflix, das vor wenigen Wochen historisch schlechte Quartalszahlen präsentierte, hat bereits 150 Angestellte entlassen.
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