Testbericht

Lekkerbikes Amsterdam+ im Test: Das kann das City-E-Bike

Lekkerbikes Amsterdam Titelbild
Das Lekkerbike Amsterdam+ ist schlicht designed (Bild: Lekker)
geschrieben von Nils Ahrensmeier

Das Lekkerbikes Amsterdam+ ist ein holländisches E-Bike, das sich laut Hersteller besonders gut für die Stadt eignen soll. Wir haben das Elektro-Fahrrad im Alltag getestet.

E-Bikes sind so eine Sache: Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Ich war bei dem Thema bisher ein wenig unentschlossen und als ich die Chance bekommen habe das Lekkerbikes Amsterdam+ für einige Tage einem Test zu unterziehen, habe ich sie genutzt.

Gerade in einer Großstadt wie Berlin kann das einige Vorteile haben, oder? Denn mit einem E-Bikk kann man problemlos zur Arbeit fahren, ohne verschwitzt im Büro zu landen.


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Lekker hat seit September 2022 außerdem einen Store in Berlin. Bei der Adresse musste ich zunächst ein wenig Schmunzeln: „Prenzlauer Berg“. Bei Preisen ab 2.000 Euro hätte ich mir das aber auch selbst denken können, wo sich der Store befinden könnte. Trotzdem habe ich meine Sachen gepackt und bin hingefahren – noch mit dem ÖPNV.

Lekkerbikes Store Berlin

Lekker hat im letzten August einen Store in Berlin eröffnet (Bild: Lekker)

Dort angekommen werde ich freundlich begrüßt. „Sie wollen das Amsterdam+ ausleihen?“ Richtig. Während ein Mitarbeiter das Elektro-Fahrrad mit Reflektoren straßentauglich macht, hatte ich die Gelegenheit mich ein wenig umzuschauen.

Alles wirkte noch recht neu, ein wenig unfertig. Hier ein Bild, da eine Pflanze. Auf weißen Klötzen steht „Lekker“. Eben wie ein Store einer noch recht jungen Marke (2014) wohl aussieht.

Lekkerbikes Amsterdam+ im Test: Der Abholprozess

Ich fragte die Verkäuferin, wer denn die Hauptzielgruppe sei. Schließlich sieht man auf den Bildern im Laden recht junge Menschen. Als Antwort kam eher etwas Generelles: Natürlich sei das Marketing an junge Menschen gerichtet, aber durch eine bewusst fehlende App können und werden die Bikes offenbar auch von älteren Menschen genutzt.

Das erscheint mir recht logisch, denn ich kenne wenige junge Menschen, die „mal eben“ 2.000 Euro für ein neues Fahrrad auf die Ladentheke legen können. Auf Nachfrage, wer im Laden so vorbeikommt, hieß es, dass das unterschiedlich sei.

Teils reisen die Interessierten Stunden mit dem Auto an, um sich die Fahrräder sich die E-Bikes vor Ort anzuschauen. Andere kommen aus der Region. Meist Erwachsene oder Studierende, die gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit oder Uni fahren wollen.

Lekkerbikes Amsterdam+ Freisteller

Lekkerbikes Amsterdam+ hat ein schlichtes Design (Bild: Lekker)

Lekkerbikes Amsterdam+: Die Technik

Nach kurzer Erklärung, wie man das Fahrrad bedient, ging es auch schon los. Helm auf, Fahrrad an und Route geplant. Das Bike hat dafür ein kleines TFT-Display, auf Informationen wie die Unterstützungsstufe, Licht oder aktuelle Reichweite angezeigt werden.

Das ist aber auch schon das einzig „Smarte“ an dem E-Bike, denn es gibt keine App-Unterstützung. In Anbetracht des Preises ist das schon sehr schade. Lekker begründet das derweil mit „der Zugänglichkeit aller Altersgruppen“. Sprich: Auch ältere Menschen sollen das Fahrrad problemlos nutzen können, ohne auf eine App angewiesen zu sein.

Das Fahrrad hat außerdem fünf unterschiedliche Unterstützungsstufen. Darunter: Eine weitere, um das E-Bike beim Treppenschieben zu „boosten“. Bedienen kann man das Lekkerbike Amsterdam+ über drei Knöpfe an dem Display. Es gibt einen An/Aus- Knopf sowie einen Plus und ein Minus-Knopf. Mit diesen lassen sich die Stufen verändern und das Licht an-/ausschalten.

So schlägt sich das E-Bike im Alltag

Doch wie schlägt sich das E-Bike im Alltag? Richtig gut – und zwar gerade morgens, um vor der Arbeit ein wenig frische Luft zu tanken, ohne verschwitzt ins Büro zur kommen. Man muss sich zwar an den Großstadtverkehr gewöhnen, denn gerade in Berlin ist das nicht immer so selbstverständlich.

Aber das Lekkerbikes Amsterdam+ ist definitiv eine Alternative zum Auto oder der vollen S-Bahn. Ich bin meist in der dritten Stufe gefahren, sodass ich einen kleinen „Boost“ beim Losfahren hatte und ein wenig Unterstützung beim Fahren, musste aber auch noch ein wenig in die Pedale treten.

Teilweise hatte ich aber das Gefühl, dass ich erst ein wenig nach dem Treten den Motoren-Boost bekommen habe. So war das Fahren nicht immer gleichmäßig, dafür war der Motor sehr leise. Das E-Bike derweil keine Gangschaltung. Das hat auch damit zu tun, dass es hauptsächlich in der Stadt genutzt werden sollte.

Wer ein E-Bike für Ausflüge in die Berge sucht, der sollte sich nach einem anderen Fahrrad umschauen (wie zum Beispiel dem Amsterdam GT). Außerdem gibt es keinen angebauten Korb, aber die Möglichkeit sich einen anbauen zu lassen. Damit lassen sich auch Einkäufe oder einen Rucksack transportieren. Das Jordaan von Lenker ist aber genau für solche Einsätze gedacht, denn das Fahrrad hat bereits zwei angebaute Körbe.

Der Akku

Lekkerbikes Amsterdam+ Akku

Der Akku des Lekkerbikes kann auch herausgenommen und aufgeladen werden. (Bild: Lekker)

Der Akku kann wahlweise mit 375Wh oder 500Wh eingebaut werden. Je nachdem sind dann von 40 bis 100 Kilometer an Reichweite laut Hersteller möglich. Doch warum die große Spanne an Akkulaufzeit? Lekker begründet das mit unterschiedlichsten Bedingungen.

Vom Wetter/Temperatur bis zum häufigen Stehen an Ampeln in einer Stadt. In meiner Testzeit konnte ich den Akku nicht leer kriegen, dazu war zu wenig Zeit. Ich denke aber, dass die Batterie je nach Arbeitsstrecke in der Basis-Version innerhalb einer Woche wieder geladen werden muss.

Das geht dann über ein mitgeliefertes Kabel und dauert damit sechs Stunden. Lekker bietet für weitere 80 Euro auch einen „Supercharger“ an, mit dem das Laden nur drei Stunden dauert.

Fazit: Das Lekkerbikes Amsterdam+

Lekkerbikes bietet mit dem Lekkerbikes Amsterdam+ ein gutes Gesamtpaket zu einem vergleichsweise günstigen Preis für ein E-Bike an. Es gibt aber in dieser Kategorie bereits sehr starke Konkurrenz.

Vanmoof bietet mit dem S3 für denselben Preis beispielsweis einen größeren Akku, sowie eine App-Anbindung. Wer aber ein bewusst „nicht“ smartes E-Bike mit guter Verarbeitung und schlichtem Design sucht, der wird mit dem Amsterdam+ von Lekker viel Spaß haben.

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Über den Autor

Nils Ahrensmeier

Nils Ahrensmeier ist seit März 2022 Redakteur beim Online-Magazin BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er für MobileGeeks, das 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Nils als FSJler im Deutschen Bundestag sowie als freier Redakteur bei dem Blog "TechnikNews".