Wirtschaft

Ausgesorgt? So viel Geld Zinsen bekommst du mit 1 Million Euro

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Adobe Stock/ LIGHTFIELD STUDIOS
geschrieben von Fabian Peters

Das Thema Sparen spielt eine immer größere Rolle. Denn: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinswende eingeleitet. Deshalb springen immer mehr Banken auf den Zinszug auf. Doch: Kann man eigentlich von den Zinsen mit einer Anlage in Höhe von einer Million Euro leben? Ein theoretisches Rechenbeispiel. 

„Mit ner Million hat man ausgesorgt“: So oder so ähnlich lauteten vor einigen Jahren noch zahlreiche Floskel, wenn es um das Thema Zinsen und Sparen ging. Seither hat sich die Finanzwelt allerdings gedreht. Zwischenzeitlich haben Nullzinsen oder gar Negativzinsen die Branche dominiert.

Doch mittlerweile hat die Europäische Zentralbank (EZB) – um der Inflation entgenzuwirken – die Zinswende eingeleitet. Der Leitzins liegt aktuell sogar wieder bei 3,5 Prozent (Stand: April 2023). Nach und nach springen deshalb auch immer mehr Banken auf den Zinszug auf. Doch stimmt die Floskel: „Mit ner Million hat man ausgesorgt“?


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Tagesgeldkonto vs. Festgeldkonto

Festgeld- oder Tagesgeldkonto: So lautet zunächst einmal die Frage. Die Wahrheit liegt vermutlich – je nach Anlagebetrag – in der Mitte. Denn beide Sparmaßnahmen versprechen derzeit zwar relativ lukrative Renditen. Doch die Unterschiede sind vielschichtig und essenziell.

Zwar sind die Zinsen bei einem Festgeldkonto in der Regel etwas höher – deutsche Banken zahlen mittlerweile bis zu drei Prozent Festgeldzinsen – die europäischen sogar bis zu 3,5 Prozent. Doch der Haken dabei: Bei einem Festgeldkonto vertraust du dein Geld der Bank über einen festgelegten Zeitraum an.

Erst danach erhältst du die Zinsen. In diesem Zeitraum kannst du aber nicht auf dein Geld zugreifen. Bei einem Tagesgeldkonto ist das anders: Die Zinsen sind zwar etwas geringer – im Idealfall liegen sie derzeit bei rund zwei Prozent. Allerdings kannst du jederzeit auf dein Geld zugreifen. Sinkt der Anlagebetrag, fallen die Renditen aber logischerweise geringer aus.

Zinsen: Die Renditen mit einer Million Euro

Wer eine Million Euro anlegen will, um von den derzeitigen Zinsen zu profitieren, muss jedoch einige weitere wichtige Aspekte beachten. Denn die meisten Banken und Broker knüpfen sowohl Tages- als auch Festgeldkonten an eine Mindest- sowie Maximaleinlage.

Letzteres dürfte bei einem Anlagebetrag von einer Million Euro aber der entscheidendere Faktor sein. Die meisten Banken bestehen in puncto Tagesgeldkonto nämlich nicht auf eine Mindesteinlage. Bei einem Festgeldkonto verlangen viele Banken für die höheren Zinsen derweil häufig einen vierstelligen oder fünfstelligen Tausenderbetrag.

Doch um eine Million Euro anzulegen, spielt die Maximaleinlage die entscheidende Rolle. Denn diese beträgt bei fast allen Tagesgeldkonto derzeit 50.000 Euro bis 100.000 Euro. Bei einem Festgeldkonto ist die Maximaleinlage zwar häufig etwas höher. Allerdings gibt es auch dort Grenzen. Diese liegen derzeit häufig bei 100.000 Euro bis 500.000 Euro.

Eine Million Euro anlegen: Kann man von den Zinsen leben?

Um die Zinsen für einen Anlagebetrag von einer Million Euro zu ermitteln, kann die Rechnung aktuell also eher theoretischer Natur sein. Gehen wir von einer möglichen Maximaleinlage von einer Million Euro aus, stehen für ein Tagesgeldkonto mit zwei Prozent Zinsen dabei unterm Strich 20.000 Euro pro Jahr.

Bei einem entsprechenden Festgeldkonto mit drei Prozent Zinsen wären es derweil 30.000 Euro pro Jahr. Ob man davon leben kann, hängt natürlich von den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen ab. Ein entschiedener Faktor kommt jedoch noch hinzu: das Thema Steuern.

Denn auf Zinsen fällt die Abgeltungssteuer an. Und auch auf Dividenden, Gewinne aus Wert­papier­verkäufen und Co. verlangt der Gesetzgeber pauschal 25 Prozent Kapital­ertrag­steuer. Hinzu kommen immer 5,5 Prozent Steuer als Solidaritäts­zuschlag. Heißt konkret: Der Steuer­abzug liegt in der Regel bei 26,38 Prozent. Mit Kirchen­steuer sind es je nach Bundes­land sogar 27,82 oder 27,99 Prozent.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

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