Testbericht

Gazelle Ultimate C380 HMB im Test: Kraftvolles E-Bike für lange Strecken

Gazelle Ultimate C380 HM Test, Test, Fahrrad, E-Bike
BASIC thinking
geschrieben von Felix Baumann

E-Bikes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem der Sommer lockt dabei immer mehr Menschen auf die Radwege. Mit dem Gazelle Ultimate C380 HMB hat der niederländische Fahrradhersteller Koninklijke Gazelle kürzlich ein neues Modell auf den Markt gebracht. Wir haben es auf Herz und Nieren getestet.

Der Sommer kommt mit großen Schritten immer näher. Das ist die perfekte Gelegenheit, Sich langsam auf seinen Drahtesel zu setzen und kurze oder mittellange Strecken mit dem Fahrrad zu überbrücken. Doch vor allem bei längeren Strecken kann ein E-Bike eine echte Alternative sein. Daher haben wir uns das Gazelle Ultimate C380 HMB im Test einmal genauer angesehen.

Gazelle Ultimate C380 HMB im Test: Das Datenblatt

Bevor wir losradeln hier noch ein paar allgemeine Fakten zum Ultimate C380. Das E-Bike ist ausschließlich in einem Blauton verfügbar. Du kannst es als „Platin“ oder „Diamant“-Ausstattung über die offizielle Webseite von Gazelle erwerben. Große Unterschiede gibt es dabei nicht. Lediglich der Akku speichert in der letztgenannten Option etwas mehr Energie.


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Fangen wir mit der Platin-Edition an. Bei der verbaut Gazelle einen Akku mit 500 Wattstunden, was je nach Fahrstil für eine unterschiedliche Reichweite sorgt. Lässt du dich stark unterstützen, so liegt diese bei gerade einmal 50 Kilometern. Mit dem Eco-Modus kommst du 130 Kilometer weit. Etwas anders sieht es beim Diamant-Modell aus.

Denn das hat eine Reichweite von bis zu 155 Kilometern. Im Turbo-Modus sind es minimal 65 Kilometer. Dafür sorgt ein Energiespeicher mit 625 Wattstunden. Unabhängig vom Modell erhältst du die letzte Generation des E-Bike-Systems von Bosch. Dieses besteht aus der Batterie und einem integrierten Bord-System.

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Foto: BASIC thinking

Das System verfügt dabei über einen kleinen Bildschirm oberhalb der Lenkstange, der verschiedene Ansichten besitzt. Neben einer Ansicht über die Tretunterstützung gibt es Details zur aktuellen Fahrt – etwa zur Fahrzeit und Durchschnittsgeschwindigkeit – oder aber eine Navigation.

Dafür kannst du dein Smartphone mit einer entsprechenden App koppeln und findest so garantiert immer ans Ziel. Die Navigation durch das Bord-System erfolgt derweil durch die Tasten auf der linken Seite des Lenkrads.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 25 Kilometer pro Stunde – der Obergrenze der gesetzlichen Vorgaben. Wenn du schneller unterwegs bist, gibt der Akku keine Unterstützung mehr.

Gazelle Ultimate C380 HMB im Test: Fahrbericht

Nun aver ab auf den Sattel. Dabei fiel mir auf, wie unglaublich schnell und komfortabel die Touren mit dem E-Bike waren. Denn als ich etwas stärker in die Pedale trat, erreichte ich schnell die maximale Geschwindigkeit der Unterstützung. Tritt man weiter, so kommt man vergleichsweise auch auf 30 Kilometer pro Stunde.

Der Fahrkomfort basiert vorwiegend auf der ausgezeichneten Federung des C380. Selbst bei Unebenheiten auf der Straße oder kleinen Löchern in Feldwegen absorbieren die Stoßdämpfer einen großen Teil der Kraft. Das habe ich so bisher bei noch keinem anderen Fahrrad wahrgenommen.

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Foto: BASIC thinking

Der Bordcomputer gibt einen guten Überblick über die zurückgelegte Strecke, die Route und den Akkustand. Das Schalten durch die Menüs gestaltete sich dabei relativ einfach und lenkte wenig ab. Einer gemütlichen Fahrradtour steht also sowohl im Stadtverkehr als auch Offroad nichts im Wege.

Eine Sache gilt es an dieser Steller aber noch zu erwähnen. Gazelle fragte explizit nach meiner Körpergröße, um das richtige Modell zu liefern. Leider war der Rahmen für mich etwas zu hoch, was das Absetzen der Füße an Ampeln etwas erschwerte. Deshalb sollte man bereits bei der Auswahl des Modells besonders aufpassen.

Gazelle Ultimate C380 HMB im Test: Das hat uns gefallen

Grundsätzlich ist das Ultimate C380 ein unglaublich hochwertig verarbeitetes Fahrrad. Die einzelnen Bauteile erwecken einen stabilen Eindruck, Produktionsfehler konnte ich keine entdecken.

Während der Fahrt fiel insbesondere die stufenlose Gangschaltung auf, die eine einfache Einstellung der Intensität ermöglichte. Ging es einmal temporär bergauf, so schaltet das Fahrrad von alleine herunter. Stellt man eine zu hohe Intensität ein, so empfiehlt der Bordcomputer das manuelle Herunterschalten.

Die Beschleunigung

Die Beschleunigung hat es in sich. Beim Treten in die Pedale, erreichte ich ziemlich fix die maximale Unterstützung bei etwa 25 Kilometern pro Stunde. Das ist aber auch von dem Grad der Tretunterstützung abhängig. Neben einem Eco-, Tour, Sport- und Turbo-Modus bietet das System auch eine automatische Einstellung an.

Hier unterstützt der Akku je nach Fahrstil. Wenn man schneller unterwegs ist, liegt der Fokus auf einer schnellen Beschleunigung. Bei einer entspannte Runde, gibt es eine kontinuierliche geringere Unterstützung. Auch in der Nacht ist man mit dem Ultimate C380 sich unterwegs.

Die Beleuchtung ist strahlend hell und nimmt einen großen Radius ein. Im Vergleich zu meinem sechs Jahre alten E-Bike konnte ich selbst auf Distanz Hindernisse gut erkennen und war auch zu jeder Zeit für andere Verkehrsteilnehmer sichtbar. Möglich machen es eine LED-Beleuchtung an der Front und am Heck des Fahrrads.

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Foto: BASIC thinking

Zu guter Letzt wäre da noch das integrierte Schloss zu erwähnen. Denn am Ziel angekommen, musst du nur den Schlüssel im Schlüsselloch drehen und die integrierte Verriegelung direkt durch die Speichen schieben. Das System macht einen robusten Eindruck. Gazelle liefert zusätzlich eine Kette, mit der sich das E-Bike auch an Abstellplätze oder Laternenpfähle ketten lässt.

Das E-Bike von Gazelle: Welche Bedenken gibt es?

Grundsätzlich konnte ich beim Ultimate 380 keine schwerwiegenden Mängel feststellen. Dennoch gibt es einige erwähnenswerte Punkte. So ist das Fahrrad mit 25,6 Kilogramm vergleichsweise schwer. Wir haben einen Fahrradkeller, der Transport über eine Treppe erwies sich also gerade vor der Fahrt als schwierig.

Gleichzeitig besitzt das E-Bike eine Scheibenbremse, die nach bisherigen Erfahrungen meist eine deutlich stärkere Wartung, als Bremsklötze benötigt. Scheibenbremsen nutzen sich zwar langsamer ab, nimmt der Druck ab, so ist aber eine Entlüftung notwendig, die sich nicht jeder zutrauen dürfte. Abschließend bleibt offen, wie robust das Fahrrad auf Stürze oder leichte Unfälle reagiert.

Denn der Bordcomputer sitzt relativ frei oberhalb der Lenkstange und könnte schnell Beschädigungen davontragen. Ich konnte es in der Praxis nicht testen, denke mir aber, dass hier dennoch ein Schwachpunkt liegen könnte. Denn es muss nicht zwangsläufig ein schwerer Unfall passieren, damit die Lenkstange mal am Boden landet.

Gazelle Ultimate C380 HMB im Test: Fazit

Wenn ich auf die vergangenen Wochen mit dem Ultimate C380 zurückblicke, dann bleiben mir viele positive Erinnerungen. Es macht echt Spaß, mit dem elektrischen Drahtesel von A nach B zu fahren. Sowohl Überlandfahrten als auch Stadtausflüge sind kein Problem für das E-Bike.

Lediglich die zukünftige Wartung des Bremssystems und das hohe Gewicht könnten langfristig zu kleinen Problemen führen. In der Platin-Ausstattung ist das Gazelle Ultimate C380 HMBH derzeit für Fahrrad aktuell für 4.299 Euro zu haben. Ein Upgrade auf die Diamant-Linie ist für weitere 200 Euro möglich.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.

1 Kommentar

  • Fahre das Gazelle Ultimate jetzt seit 400 KM und muss sagen, ich bin sehr zufrieden.
    Die Unterstützungsstufen sind gut und die für mich neue stufenlose Schaltung ist sehr gut zu dosieren.
    Das einzige was ich zu bemängeln hatte, war die starre Sattelstütze. Die habe ich mittlerweile gegen eine Suntour Trapezstütze getauscht. Was für ein Unterschied!
    Jetzt bin ich rundherum zufrieden.