Nach Meyer Burger stellt mit Solarwatt der nächste Hersteller von Photovoltaikanlagen den Betrieb in Deutschland ein. Doch die Entscheidung kam mit Ansage, denn die Politik hatte es versäumt zu reagieren. Stattdessen werden ausländische Unternehmen subventioniert. Und auch China freut sich. Ein Kommentar.
Derzeit hört man fast überall Gejaule, denn das Wirtschaftswachstum in Deutschland stagniert nicht nur; es ist sogar rückläufig. Laut Statistischem Bundesamt schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 nämlich um 0,3 Prozent. Was ich mich dabei häufig frage: Wie soll etwas denn immer weiter wachsen? Schließlich ist bei allem irgendwann auch mal Schluss.
Vor allem bei einer stagnierenden Bevölkerungsrate und einem Fachkräftemangel, gegen den zu wenig unternommen wird. Das größte Problem ist jedoch, dass die, die mitunter am lautesten jaulen, teilweise selbst der deutschen Wirtschaft schaden. Denn während Politiker wie Christian Lindner (FDP) von einer Wirtschaftswende schwadronieren, lassen ebenjene Politiker deutsche Unternehmen im Stich.
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Solarwatt: Deutscher Solarhersteller stellt Produktion in Dresden ein
Bereits 2009 bis 2013 hat die damalige schwarz-gelbe Koalition in ihrer Regierungszeit die staatliche Förderung für die deutsche Solarindustrie erheblich zurückgefahren. Die Folge: Immer mehr Produkte aus China überschwemmten den deutschen Markt. Viele Solarunternehmen aus Deutschland gingen wiederum pleite und mittlerweile dominieren die Chinesen sogar hierzulande – und das nicht nur mit Billigprodukten.
Doch anstatt aus diesem fatalen Fehler zu lernen, macht die Politik dem nächsten deutschen Solarbauer den Garaus. Denn nachdem das Schweizer Unternehmen Meyer Burger im März 2024 seinen Produktionsstandort in Freiberg (Sachsen) dicht machte, stellt nun auch Photovoltaikhersteller Solarwatt die Produktion in Dresden ein.
Ein weiterer Tiefschlag für die deutsche Wirtschaft
Das Problem: Wie der Produktionsstopp von Meyer Burger ist auch die Ankündigung von Solarwatt eine Entscheidung mit Ansage – und hätte verhindert werden können.
Doch während China sich die Hände reiben dürfte und immer mehr das Zepter in der europäischen Solarindustrie übernimmt, schaute die Bundesregierung tatenlos zu. Dabei existierten bereits politische Konzepte, um den wenigen verbliebenen deutschen Solarhersteller zu helfen – ja sie vermutlich gar zu retten.
So gab es den Plan, einheimische Solarunternehmen in Form eines Resilienzbonus zu unterstützen – sogar mit relativ überschaubaren Summen und nur für einen befristeten Zeitraum. Die Maßnahme scheiterte jedoch am Widerstand von Bundesfinanzminister Christian Lindner. Das Ergebnis: eine wirtschaftspolitische Katastrophe!
Denn es ziehen sich nicht nur zwei weitere deutsche Unternehmen aus der Zukunftsbranche Solar zurück; sondern fast 700 Menschen verlieren ihren Job – Meyer Burger (500), Solarwatt (190). Stattdessen regelt der Markt, dass China noch mehr Macht über die deutsche Solarindustrie gewinnt.
Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Kommentar. Das ist eine journalistische Darstellungsform, die explizit die Meinung des Autors und nicht des gesamten Magazins widerspiegelt. Der Kommentar erhebt keinen Anspruch auf Sachlichkeit, sondern soll die Meinungsbildung anregen und ist als Meinungsbeitrag durch Artikel 5 des Grundgesetzes geschützt.
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