ChatGPT lauscht Gesprächen über den Voice Mode auch dann, wenn die App inaktiv ist. Wir verraten dir, wie du die Funktion „Hintergrundgespräche“ deaktivieren kannst.
Die Interaktion mit Künstlicher Intelligenz wird immer natürlicher. Das hat aber seinen Preis. 2024 hat ChatGPT etwa per Update eine Funktion namens „Hintergrundgespräche“ („Background Conversations“) erhalten, die vielen Nutzern unbekannt ist. Diese Funktion ermöglicht es der KI, dauerhaft zuzuhören, selbst wenn die App nicht aktiv ist.
Das bedeutet: Sobald du den Voice-Chat nutzt, bleibt das Mikrofon aktiv, auch wenn gerade keine direkte Konversation mit ChatGPT läuft. Die KI hört dann ständig im Hintergrund mit und reagiert automatisch, sobald eine Frage oder ein Befehl in Richtung des Smartphones gestellt wird.
Der Vorteil: Die Interaktion mit ChatGPT wird dadurch deutlich erleichtert. Du kannst etwa freihändig arbeiten, da du keine Tasten mehr drücken oder suchen musst. Die KI reagiert sofort wie ein echter Gesprächspartner, was schnelle Reaktionen auf Fragen zwischendurch ermöglicht.
ChatGPT: Was sind Background Conversations?
Dieser Ansatz passt zur Vision, die OpenAI auch mit seinem Browser ChatGPT Atlas verfolgt. Die KI soll als „Agent“ fungieren, der die Welt des Nutzers versteht und aktiv Aufgaben übernimmt. Atlas ist als Browser mit integrierter KI konzipiert, die das Ziel verfolgt, ein Super-Assistent zu sein, der Aufgaben erledigt, ohne dass du die Seite verlassen musst.
Das „Hintergrundgespräche“-Feature birgt aber Risiken. Denn das dauerhafte Mithören von ChatGPT und die ständige Datenübertragung an OpenAI werfen Datenschutzfragen auf. Die KI könnte Themen mitbekommen, die nicht für sie bestimmt waren, was die Privatsphäre belastet.
Geräte, die immer zuhören, werden von vielen Menschen als störend empfunden. Auch in sensiblen Umgebungen wie Kunden-Meetings kann der Einsatz kritisch sein. Ein weiteres Problem ist der Stromverbrauch. Denn das dauerhafte Zuhören belastet den Smartphone-Akku. Nutzer berichten von einem Mehrverbrauch von etwa zehn bis 15 Prozent pro Tag.
ChatGPT: Hintergrundgespräche deaktivieren
OpenAI gibt an, dass Audio-Clips, also die akustischen Aufnahmen der Nutzer, nach der Transkription gelöscht werden, es sei denn, der Nutzer hat aktiv der Verwendung der Aufnahmen für das Training zugestimmt. Allerdings werden die Audio- und Videoclips aus Voice-Chats so lange gespeichert, wie der Chat im Verlauf sichtbar ist.
Nutzer haben jedoch die Kontrolle: Im Einstellungsbereich „Data Controls“ können Free-, Plus- und Pro-Abonennten explizit entscheiden, ob sie ihre Audio- und Videoaufnahmen zur Verbesserung der Modelle freigeben möchten. Wenn die Aufnahmen zum Training freigegeben werden, behält OpenAI das Recht, sie von Mitarbeitern überprüfen zu lassen, um Fehlinterpretationen zu erkennen.
Wichtig ist, dass diese Freigabe an das Konto gebunden ist und dann für alle Geräte gilt, auf denen du eingeloggt bist. Wer die Funktion nicht verwenden möchte, kann Hintergrundgespräche deaktivieren. Gehe dazu wie folgt vor:
- Öffne die ChatGPT-App auf deinem Smartphone.
- Klicke auf dein Profil und anschließend auf „Einstellungen„.
- Scrolle zum Menüpunkt „Audio“ und tippe darauf.
- Nun erscheint die Option „Hintergrundgespräche„, die du per Schieberegler deaktivieren oder aktivieren kannst.
- Hinweis: Die Funktion gibt es ausschließlich in der mobilen ChatGPT-App. Der Pfad, um „Hintergrundgespräche“ zu deaktivieren kann je nach Betriebssystem variieren.
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