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Von wegen Voltswagen! VW bleibt dem Lügner-Image treu

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Der Twitter-Account von Volkswagen heißt noch immer Voltswagen. (Foto: Screenshot / Twitter)
geschrieben von Christian Erxleben

Kurz vor dem 1. April 2021 hat Volkswagen bekannt gegeben, die US-amerikanische Unit „Volkswagen of America“ in Voltswagen umzubenennen, um die elektrische Zukunft auch namentlich zu verankern. Jetzt stellt sich heraus: Es war eine Lüge. Das kennen wir von VW. Ein Kommentar.

Aus Volkswagen wird Voltswagen

Es war eine ungeplante Veröffentlichung am 29. März. In dieser teilte die US-amerikanische Unit von Volkswagen mit, dass der Name 66 Jahre nach der Gründung in den USA in „Voltswagen of America“ umbenannt wird.

Einen Tag später, am 30. März, erschien dann die nächste Pressemitteilung, die erklärte, dass die veröffentlichen Änderungen stimmen. Der neue Name Voltswagen soll die elektrischen und grünen Pläne des Autobauers widerspiegeln. Sogar der Twitter-Account erhielt den neuen Namen.

Voltswagen ist nur eine Lüge

Am 31. März 2021 ist die Mitteilung dann aus dem Media-Bereich verschwunden. Und das, obwohl US-Chef Scott Keogh zuvor in dem entsprechenden Statement euphorisch zitiert worden ist:

Wir haben vom Beginn unseres Wandels in eine elektrische Zukunft gesagt, dass wir Elektroautos für Millionen und nicht für Millionäre bauen wollen. […] Dieser Namenswandel ist eine Würdigung an unsere Vergangenheit als das Auto der Menschen und unseren Glauben, dass das Auto in Zukunft elektrisch ist.

Übereinstimmende Berichte des Wall Street Journal und der Nachrichtenagentur Reuters offenbaren jetzt, dass es sich bei der Umbenennung nur um eine Marketing-Aktion gehandelt haben soll.

Voltswagen als Aufmerksamkeitstreiber für den ID.4

Konkret war der Plan der Verantwortlichen, möglichst viel Aufmerksamkeit für den Verkaufsstart des neuen ID.4 zu generieren.

Der erste voll-elektrische SUV von VW startet ab einem Preis von knapp 37.000 Euro und soll – abhängig vom Fahrstil und Zielmarkt – eine Reichweite zwischen 230 und 520 Kilometern bieten.

VW arbeitet in den USA weiter an seinem Lügner-Image

Insgesamt dürfte das gefälschte Rebranding vor allem in den USA mehr Vertrauen erschüttern als Verkäufe generieren. Selbstverständlich hat der vorgezogene April-Scherz sein Ziel erreicht: Medien rund um den Globus berichten über Voltswagen beziehungsweise Volkswagen.

Ob ein derartiger Aufwand tatsächlich notwendig gewesen ist, darf jedoch stark angezweifelt werden. Schließlich hat es VW durch seine Elektro-Offensive auch ohne Falschmeldung geschafft, in Deutschland und auch in den USA einen Boom auszulösen. Das zeigt sich nicht zuletzt an den Aktienkursen der Stamm- und Vorzugsaktien von VW.

Womöglich schadet die Aktion dem Image sogar eher. Schließlich hat VW in den USA immer noch an den Konsequenzen des Dieselgate-Skandals aus dem Jahr 2015 zu kämpfen.

Zwar hat der Konzern schon Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe überwiesen. Trotzdem gibt es auch im Frühjahr 2021 noch immer laufende Verfahren in den USA. So drohen VW aufgrund von regionalen Bußgeldverfahren in den US-Bundesstaaten Florida und Utah noch Zahlungen in Höhe von 11,2 Milliarden US-Dollar.

Oder wie es The Verge schreibt: „From the company that brought you Dieselgate …“

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.